Es wurde hier von denen, die sich tatsächlich auskennen (also u.a. Rolf und Mick) bereits sehr Gutes gesagt.
Hinzufügen möchte ich, dass aus dem Ursprungsposting etwas für Anfänger und Amateure sehr Typisches spricht.
Nämlich das Bedürfnis: "Ich bin ein kleiner Einsteiger, bitte verschont mich mit komplexen Mal-so-mal-so-Unterscheidungen, bitte gebt mir ein simples, eindeutiges Patentrezept, wie ich 'Bach spielen soll'!"
Es ist oft den Betreffenden sehr schwer zu vermitteln, dass es solch ein simples Rezept nicht gibt und dass das Geben solch eines Rezeptes den Schüler in eine unmusikalisch-mechanische Richtung führt.
Die Betreffenden denken/sagen dann so was wie: "Hey, ich will doch noch nicht toll interpretieren, ich will nur das kleine Stück erstmal so hinkriegen, dass es sich nicht ganz doof anhört, dann kann ich doch schon stolz sein, und alles andere wird sich im Laufe der Zeit schon fügen, wenn ich dran bleibe!"
Wenn der Lehrer es schafft, solch einen Schüler dahin zu bringen, dass er anfängt, genau hinzuhören und hinzuspüren und einzusehen, dass jedes Stück, jede Stelle individuell betrachtet werden muss, und dass ein Pauschalblick auf ein Stück a la "Ah ja, das ist Komponist/Stilrichtung XY, also muss ich jetzt am Klavier so und so machen" gänzlich in die Irre führt - dann hat er schon sehr viel gewonnen.
Lehrer hingegen, die das Bedürfnis des Einsteigers ausnutzen, ihm billige und falsche Patentrezepte geben und durch die Freude des Schülers ("Super Lehrer, gibt mir total konkrete Tipps!") Kundenbindung betreiben, sind abzulehnen. (Das heißt nicht, dass es nicht Tipps gibt, die tatsächlich sehr schnell Änderungen bewirken können und wie Patentrezepte wirken, es aber nicht sind.)