Beethoven Sonatine G-Dur, Romanze

PianoPuppy · 13. Nov. 2010

Hallo Leutz,

Habe Probleme mit Beethovens Sonatine G-Dur - da haben sich tatsächlich Elefanten eingeschlichen und tanzen nun zur Romanze Walzer.:mad: Besonders schlimm ist es in den ersten vier Takten - mtata, mtata, mtata ... :(

Umso mehr ich die Stelle übe, umso ärger scheint es zu werden. Habt ihr vielleicht einen Tip, wie ich die Dickhäuter los werde?

LG, PP

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von PianoPuppy:
Habt ihr vielleicht einen Tip, wie ich die Dickhäuter los werde?

eine Schar Wilderer aus Zentralafrika einfliegen
ein Wald- und Steppenbrand
Säbelzahntiger reanimieren
sie an einen liquiden Zirkus verkaufen
:D :D

Spaß beiseite:
ich verstehe Dich so, dass Dir irgendwie zu plump und zu laut vorkommt, was Deine linke Hand macht.

dagegen hilft:
sie alleine spielen, und zwar so, dass die Finger nicht mit Druck unten im Tastenboden ankommen, sondern die Tasten nicht ganz runterdrücken.

klar gibt es dann, auch sobald die linke Hand das kann, ein kleines Koordinationsproblem (aber das ist normal, das haben fast alle Anfänger): nämlich die Begleitung nicht in den Tastenboden spielen, aber gleichzeitig die Melodie doch in den Tastenboden bringen - die machen halt zwei verschiedene Sachen gleichzeitig, und da braucht man Geduld, bis man das hinkriegt. Du kannst ja auf die beschriebene Weise ausprobieren, nur zwei verschiedenstarke Töne gleichzeitig anzuschlagen - das läst sich dann erweitern.

PianoPuppy · 13. Nov. 2010

Hallo Rolf,

Zitat von rolf:
ich verstehe Dich so, dass Dir irgendwie zu plump und zu laut vorkommt, was Deine linke Hand macht.

Du hast, wie immer, das Problem erfasst :D

Danke für Deine Hilfe! Und nun, auf zur Elefantenjagd!

Herzliche Grüsse, PP

adatschio · 13. Nov. 2010

Zitat von rolf:
dagegen hilft:
sie alleine spielen, und zwar so, dass die Finger nicht mit Druck unten im Tastenboden ankommen, sondern die Tasten nicht ganz runterdrücken.

sollte man nicht besser ganz runterdrücken, aber mit weniger tempo?

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von adatschio:
sollte man nicht besser ganz runterdrücken, aber mit weniger tempo?

wenn man an jedem Finger einen Tachometer hätte, könnte man das tun, sofern man dann die verschieden schnellen Bewegungen vorausberechnet und ihren jeweiligen Beginn so arrangiert, dass die Töne zur gleichen Zeit erklingen - - wir haben aber keine Fingertachometer und es ist ungewiß, ob sich die Bewegungsgeschwindigkeiten so fein bewusst steuern lassen.

Nebenbei ist es nicht allein die Tastengeschwindigkeit, welche die Lautstärke dosiert, es spielt auch eine Rolle, wie weit der Tastenhebel betätigt wird, wie weit der Hammerweg ist, wie und wo man den Druckpunkt spürt, wie nahe man an die Auslösung kommt u.v.a..

Aber das alles wird zu mechanisch-physikalisch und hilft keinem Anfänger dabei, zwei verschieden starke Töne gleichzeitig zu produzieren.

adatschio · 13. Nov. 2010

ich komm mir dann aber vor wie ein wasserfloh der auf den tasten schwimmt.

da bin ich lieber der elefant der bis nach australian stampft!

andererseits sind elefanten sehr zarte treter, verhältnismäßig zu ihrem körpergewicht. :)

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von adatschio:
andererseits sind elefanten sehr zarte treter, verhältnismäßig zu ihrem körpergewicht. :)

nur dass halt das trompetende Rüsseltier beim zarten Treten sicherlich nicht sein gesamtes Körpergewicht einsetzt ;) :D - - denn wenn es das tut, ist das, worauf es zart mit vollem Gewicht tritt, platt :D

adatschio · 13. Nov. 2010

ich wusste es doch, elefanten wären gute klavierspieler.

und fähig, sich selber mit ihrer rüsseltrompete zu begleiten.

oder den rüssel als dritte hand einzusetzen. somit in der lage, dreihändig zu spielen.

:shock:

malen können die ja auch

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von adatschio:
ich wusste es doch, elefanten wären gute klavierspieler.

und fähig, sich selber mit ihrer rüsseltrompete zu begleiten.

oder den rüssel als dritte hand einzusetzen. somit in der lage, dreihändig zu spielen.

:shock:

malen können die ja auch

ja, das Rüsseltier ist ein Wunder der Schöpfung: es kann mit seinem Rüssel sogar duschen, und wie wir aus der Fachliteratur wissen (Wilhelm Busch: Die Rache des Elefanten - siehe http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2996&kapitel=1&cHash=9abcd1fb762#gb_found und dann weiterblättern), ist es in der Lage, böse Eingeboren vermittels des Rüssels am Ohr zu disziplinieren :D :D :D

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von rolf:
ja, das Rüsseltier ist ein Wunder der Schöpfung:

es kann sogar pädagogisch tätig sein, das Rüsseltier!! siehe Anhang

Jazzpiano · 13. Nov. 2010

Hallo,

zum selben Stück eine ganz andere Frage:

im Takt 19 spielt die LH ein Arpeggio (ein Akkord mit einer Schlangenlinie davor) und die RH ein e'. Bei youtube gibt es eine Einspielung, bei der die RH erst dann das e' anschlägt, wenn die LH fertig ist, also nach dem Arpeggio. In der Begleit-CD der Russ. Klavierschule schlagen aber LH und RH gleichzeitig auf Taktzeit 1 an.

Gibt es da eine feste Regel?

LG Jazzpiano

rolf · 13. Nov. 2010

Zitat von Jazzpiano:
Gibt es da eine feste Regel?

beides ist machbar - aber meist ist es sinnvoller, das Arpeggio voraus zu spielen, damit es in die Zählzeit hineinrollt

Jazzpiano · 13. Nov. 2010

@rolf

dann muss man wohl schon vor der Taktzeit 1 mit dem Arpeggio anfangen, ein zeitliches schummeln sozusagen.

Im aktuellen Fall ist das nicht so schlimm, denn LH und RH haben bei diesem Vorgang eine Fermate.

liebe grüße

jazzpiano

PianoPuppy · 13. Nov. 2010

Also, habe jetzt fleissig geübt und es gelingt mir tatsächlich, die linke Hand "leichter" spielen zu lassen - das Ergebnis ist noch nicht konsistent, aber ich denke, dass kann man auch nach ein paar Stunden nicht erwarten. Leider leidet dadurch aber auch die Genauigkeit, ich hoffe aber, dass sich das durch weiteres Üben wieder gibt. Jedenfalls bin ich jetzt komplett verspannt - muss wohl noch draufkommen, wie ich das "locker" hinkriege ;)

LG, PP

Jazzpiano · 14. Nov. 2010

Zitat von rolf:
sie alleine spielen, und zwar so, dass die Finger nicht mit Druck unten im Tastenboden ankommen, sondern die Tasten nicht ganz runterdrücken.

0

Die Lautstärke läßt sich dadurch gut vermindern. Aber man hat beim Spielen ein unsicheres Gefühl, so als würde man in einen Schwamm drücken; es fehlt der Sicherheit gebende Tastenboden. Bei mehrmaligem Durchspielen ist die Lautstärke immer etwas unterschiedlich, eine gleichbleibende Lautstärke fällt mir schwer.

Vielleicht ist es so: diese Methode bringt die LH dazu, leichter anzuschlagen. Sobald das leichtere Anschlagen gelernt ist, kann man dazu übergehen, leicht anzuschlagen und trotzdem den Tastenboden erreichen.

Ich finde, ein halbherziges Anschlagen der Tasten läßt nicht den nötigen Kontakt zum Instrument aufkommen und verunsichert nur.

LG

Jazzpiano

rolf · 14. Nov. 2010

Zitat von Jazzpiano:
Die Lautstärke läßt sich dadurch gut vermindern. Aber man hat beim Spielen ein unsicheres Gefühl, so als würde man in einen Schwamm drücken; es fehlt der Sicherheit gebende Tastenboden.

daran gewöhnt man sich, sodass auch hier Sicherheit erreicht wird.

allerdings ist niemand gezwungen, es auch so zu machen.

Jazzpiano · 16. Nov. 2010

Vielen Dank Rolf

und

herzliche Grüße

:p

Stewardess · 5. März 2012

Ich sitze gerade an dem gleichen Stück und quäle mich, weil ich es nicht stimmig finde. Für mich ist das eine Aneinanderreihung von verschiedenen nicht zusammengehörigen Teilen.

Wie bekomme ich nur ein besseres Verständnis dafür? Wenn ich Bachs Präludium 1 im Vergleich spiele ist das für mich eine völlig logische Abfolge - das Beethovending ist für mich nicht erkennbar :(

rolf · 5. März 2012

Zitat von Stewardess:
Wie bekomme ich nur ein besseres Verständnis dafür?

stell dir vor, die Melodie der rechten Hand wäre eine Singstimme, die von einer Harfe (die drei arpeggierten Septakkorde) sanft und leise begleitet wird
(du meinst die Stelle im zweiten Satz der Sonatine)

chiarina · 5. März 2012

Zitat von Stewardess:
Ich sitze gerade an dem gleichen Stück und quäle mich, weil ich es nicht stimmig finde. Für mich ist das eine Aneinanderreihung von verschiedenen nicht zusammengehörigen Teilen.

Wie bekomme ich nur ein besseres Verständnis dafür? Wenn ich Bachs Präludium 1 im Vergleich spiele ist das für mich eine völlig logische Abfolge - das Beethovending ist für mich nicht erkennbar :(

Liebe Stewardess,

du hörst, dass etwas nicht stimmt und das ist sehr viel wert!!! :)

Weißt du denn, wie das Stück aufgebaut ist, wo eine Phrase beginnt und endet? Ist klar, dass das Thema 8 Takte lang ist, sich in zwei viertaktige Einheiten (2+2+4) gliedert, von denen die Erste offen endet auf der Dominante, die Zweite mit der Tonika schließt. Dass sich nach der Wiederholung des Themas (A-Teil) ein anderer, kontrastreicher B-Teil anschließt, der schließlich in den A-Teil mündet etc. etc.?

Wie gestaltest du diese Phrasen? Wo sind die Höhepunkte, wo entspannt sich die Phrase wieder?...........

Man könnte sich dieses Stück, wie Rolf schon sagte, wunderbar als Arie vorstellen. Wie könnte die Haltung, der Text der Sängerin in den verschiedenen Teilen sein? Mit wem spricht sie?

Liebe Grüße

chiarina

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