Vielleicht übst du mal, erst nur das G zu spielen und dabei darauf zu schauen (auch auf die umgebenden schwarzen Tasten, an denen du dich orientieren kannst, s. hasenbein). Dann spielst du besagten Akkord + G, schaust dabei auf's G, machst dann eine Pause, dann das Gleiche von vorne .... .
Hallo chiarina,
Kannst du mir bitte die Ellipse erklären. Ich habe zwar schon viel davon gehört, habe jedoch bewusst nicht darauf geachtet.
Ist die Bewegung gemeint vom Akkord zum Bass - g-, (horizontal) dies ginge dann nur entgegen dem Uhrzeigersinn und es wäre das Gleiten schlecht möglich.
Oder meinst du die Handbewegung von Akkord in Richtung Körper zum g. Diese wäre dann im Uhrzeigersinn, oder vom Körper weg in Richtung Klavier (nach hinten) entgegen dem Uhrzeigersinn.
Danke
Hallo Hans_amoll,
ich habe obiges Zitat nochmal vorgeschoben, weil sich die dort vorgeschlagene Übung grundsätzlich mit Rolfs Übung deckt, wenngleich er sie natürlich viel ausführlicher erklärt hat. Was ich damit sagen will, ist, dass ich Rolfs Übung für sehr gut halte und sie an deiner Stelle unbedingt ausprobieren würde! Wenn du dann noch beim
Vorausschauen auf das G die Orientierung an den schwarzen Tasten beachtest ("Ecke" klavigen, auch hasenbein) dürfte eigentlich nichts mehr schief gehen. Also immer schön aufs G schauen :D !
Was die Ellipse angeht, müsste man eigentlich erst andere Handgelenksübungen (z.B. eine Taste mit einer Hochbewegung anschlagen) vorschieben. Aber ich will es trotzdem versuchen:
Schließe den Klavierdeckel (Tisch ist auch möglich) und lege deine linke Hand in entspannter Spielstellung darauf. Nun untersuche die verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten des Handgelenks - du kannst es rauf und runter bewegen, dabei ist der Bewegungsradius (Amplitude) ziemlich groß, du kannst es nach rechts und links bewegen, der Bewegungsradius ist kleiner und schließlich kannst du die beiden Bewegungsmöglichkeiten kombinieren und einen Kreis, anschließend eine Ellipse im Uhrzeigersinn bilden. Stelle dir vor, du hättest einen (elliptischen) Hula-Hoop-Reifen um das Handgelenk und füllst ihn mit diesem aus. Dabei bewegst du das Handgelenk ganz leicht und entspannt - es sollte ein angenehmes Gefühl sein.
Willst du das auch mit rechts versuchen, bewegt sich die rechte Hand gegen den Uhrzeigersinn. Machst du diese Übung mit beiden Händen gleichzeitig, bewegst du die Hände also spiegelbildlich (sie sind ja auch spiegelbildlich angeordnet).
Ich beschränke mich jetzt aber wieder nur auf die linke Hand, die sich ja im Uhrzeigersinn bewegt. Überträgst du diese Bewegung nun auf die Tasten, so brauchst du zwei Punkte, an denen die Ellipse ihre Richtung ändert: Auf dem Basston G geht das Handgelenk hoch, gleitet im oberen Teil der Ellipse im Uhrzeigersinn zum Akkord, geht dort wieder runter und gleitet im unteren Teil der Ellipse ebenfalls im Uhrzeigersinn zum Basston zurück. Dort geht das Ganze dann von vorne los. Die Ellipse ist also bei einem solchen längeren Weg ziemlich lang gestreckt und wahrscheinlich auch recht flach. Vielleicht nützt es auch, dir eine lang gestreckte, elliptische Uhr vorzustellen. 9 Uhr wäre dann G, 3 Uhr der Akkord
(keine Ahnung, ob der Vergleich gut ist, ist mir gerade erst eingefallen, denn es ist so schwierig, diese Bewegung nur mit Worten zu beschreiben).
Es ist nur sehr wichtig, die Ellipse rund, fließend und leicht auszuführen. Der "Motor" für die Bewegung ist immer der Basston, den man ja mit einer Aufwärsbewegung spielt und der in der Regel lauter klingen soll als der Akkord
(eigentlich ist mir diese Aussage zu schematisch, aber für das Erlernen der Bewegung ist sie vielleicht doch sinnvoll).
Diese Aufwärtsbewegung würde ich auch gesondert üben. Nimm als Demonstration mal einen Bleistift in die rechte Hand, fass ihn in der Mitte an, führe ihn längs zu deinem Basston G und bewege nun den hinteren Hebel mit der linken Hand aufwärts. Was passiert? Der vordere Hebel bewegt sich abwärts und schlägt die Taste an. Diese netten Hebelgesetze kann man sich beim Klavierspielen wunderbar zunutze machen. Lege nun deinen 5. Finger auf das G und achte darauf, dass dein Handgelenk etwas tielfer als die Normalstellung ist. Wenn du nun das Handgelenk nach oben bewegst und die Energie in den 5. Finger leitest, wirst du den Ton allein durch diese Bewegung anschlagen und nicht durch eine Bewegung aus dem Fingergrundgelenk. Der Ton sollte warm und voll (Glockenton) klingen.
Der Grundstein für's Armspiel ist gelegt :p ! Und der Grundstein für die Ellipse auch :p :p !
Nur mit Worten ist die ganze Sache ziemlich schwierig rüberzubringen, deshalb wäre es natürlich am besten, du hättest jemanden (KL?), der dir da praktisch weiterhelfen kann. Mit Hilfe solcher Ellipsen kannst du auf jeden Fall vermeiden, "Sprünge" zu spielen, sondern du gleitest einfach ganz gemütlich von Basston zu Akkord und umgekehrt.
Frag ruhig, wenn dir was nicht klar ist und erst mal viel Spaß beim Ausprobieren.
Viele Grüße
chiarina