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Und weiter glaube ich, dass Rotationen nicht nur bei Tremoli gebraucht werden, sondern auch beim skalenspielt- nur da eben wesentlich weniger sichtbar- Ich könnte wetten, dass eine Hochgeschwindigkeitskamera dies zeigen könnte.
hallo Klavigen,
in diese Richtung hatte ich es doch auch in #13 formuliert - ich zitiere mich da einfach noch mal und mache es kenntlich:
Mir ist klar, was Du meinst: spielt man sehr schnell 1-2-3-4-5 oder umgekehrt 5-4-3-2-1, dann hilft es, wenn der Unterarm eine leichte Rotationsbewegung macht - das bringt die Finger sozusagen an die Tasten, es unterstützt. Wellenartige solche Rotationsansätze helfen also - allerdings werden sie mit wachsender Erfahrung und Geschwindigkeit minimiert, werden beinahe unsichtbar; sicherlich bleibt der Impuls zu dieser Bewegung, aber sie kann dennoch ganz verschwinden.Man kann Tonleitern ebenso wie jedes Glissando als Schub- oder Zugbewegung wahrnehmen, die Aufmerksamkeit liegt dabei auf der gleichmäßig ruhigen Armbewegung, die Finger laufen ganz automatisch - wenn man das so macht, braucht man eigentlich keinerlei angedeutete "Rotation" im Unterarm. Wahrscheinlich ist das trotzdem ansatzweise dabei, schon allein weil alle Gelenke frei sein müssen, aber wenn man an schieben und ziehen denkt, braucht man darauf nicht mehr aufpassen.
Wenn man sich beim schnellen Skalenspiel willentlich auf diese so genannten Rotationsschwünge konzentriert (also die Aufmerksamkeit auf sie richtet), kann das in hohem Tempo hinderlich werden (es kann dazu führen, dass man ein wenig arhythmisch spielt. evtl auch ohne es zu wollen den Daumen leicht betont) - - um das zu vermeiden, halte ich bei schnellen Skalen die Bewegungsvorstellungen von ziehen oder schieben für praktischer. Ob dabei nun die "Wellenbewegungen" gemacht werden oder nicht, ist eher gleichgültig, wenn das Ergenbnis ok ist. Ich spiele sehr schnelle, quasi glissando-ähnliche Skalen (Chopin Polonaise op.53, Tschaikowski Konzert G-Dur, Saint-Saens Konzert c-Moll usw.) ohne jede sichtbare Rotation im Unterarm.
Bzgl. der Fingersätze bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass die "natürlichen" (analog zu H-Dur) im Fall von parallelem Spielen im Oktavabstand die besten sind. Im Fall von Terz- oder Sextparallelen muss man halt schauen, ob sich das bewerkstelligen läßt.
Je geringer beim Skalenspiel die Rotationsimpulse werden, umso geringer wird die Gefahr unwillkürlicher Betonungen.
Gruß, Rolf