Schreibhaltung und Klavierspielen

Stilblüte

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Mich würde interessieren, wie es mit eurer Schreibhaltung aussieht - wie ihr also einen Stift haltet und schreibt.
Ich glaube, es gib da viele verschiedene "Techniken".
Wenn man den Leuten so beim Schreiben zuschaut, kann man da einige Unterschiede feststellen. Bei manchen sieht es sehr locker aus, andere krampfen sich regelrecht am Stift fest, manche knicken in den Fingern ein, andere nicht, wie steil wird der Stift geführt und wie fest drückt man auf, was machen die unbeteiligten Finger?
Manche haben sogar eine Art "Schreibhornhaut" an einem Finger.
Möglicherweise gibs da eine Parallele zur Lockerheit beim Klavierspielen?
Mir ist mal aufgefallen, dass ich Stifte anders halte als die meisten, was ich mir nie aktiv angewöhnt habe und wohl in der Schule auch so nicht gelernt habe - der Stift liegt nicht auf dem 3. Finger, sondern auf dem 4. und wird von 1.,2. und 3. Finger locker stabilisiert, der 5. liegt unter dem 4.
Oder aber der Daumen liegt nicht am Stift an, sondern darüber, also fast auf dem 4. Finger.
Die Schreibbewegung kommt aus der ganzen Hand.

Wer Lust hat, kann ja auch ein Bild von seiner Schreibhand hochladen. Interessant wäre natürlich, eine Parallele zu ziehen vom Eingeknickten Zeigefinger beim Schreiben und beim Klavierspielen bzw. bei Verkrampfung usw.
Ich hoffe, das findet niemand affig, aber ich hab schon öfter mal drüber nachgedacht und gerade habe ich mich mit jemandem drüber unterhalten ;)
 

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Ich halte Stifte vermutlich so, wie es die meisten machen. Er liegt auf dem 3. Finger und wird vom Daumen und Zeigefinger locker stabilisiert. Der kleine Finger ist bis fast zur Handinnenfläche hin gekrümmt. Ich schreibe so sehr locker und relativ schnell. Eine Verkrampfung beim Schreiben habe ich noch nie festgestellt, obwohl ich sehr viel geschrieben habe.
 
Manche haben sogar eine Art "Schreibhornhaut" an einem Finger.....
;)

....den umgangssprachlich genannten "Schreibknubbel" habe ich mir schon in der Oberstufenzeit auf dem Gymnasium zugelegt. Der Schreibstift sitzt eigentlich recht locker auf dem Schreibknubbelkissen des Mittelfingers. Aufgefallen ist mir nur -> wenn ich besonders langsam und übertrieben deutlich (lehrbuchhaft) schreibe, erhöht sich mein Druck auf den Stift. Bei mittlerer Geschwindigkeit schreibe ich gut leserlich und unverkrampft. Ich habe schon zuhören bekommen, dass ich eine so untypische Schrift für einen "Mann" hätte (leicht zu entziffern und gut leserlich, aber wohl auch relativ unpersönlich). Diese habe ich der Schulung meines Großvaters zu verdanken.
 
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Ich bin auf rechts umgeschulte Linkshänderin und habe bei normaler Schreibgeschwindigkeit eine unleserliche "Sauklaue". Diese Schrift fabriziere ich aber mittlerweile immerhin mit entspannter Handhaltung. Der Stift liegt am Mittelfinger und wird von den parallel zueinander liegenden Daumen und Zeigefinger stabilisiert. Die übrigen Finger sind locker nach innen gebogen. Obwohl ich viel schreibe, hatte ich noch nie Hornhaut an den Auflageflächen.

Wenn ich versuche, sauber zu schreiben, drücke ich deutlich fester gegen den Stift und gegen das Papier. Ich schreibe dann auch langsamer.

Schreibe ich mit der linken Hand, befinden sich Daumen und Zeigefinger leicht versetzt am Stift. Wegen der ungewohnten Hand schreibe ich langsamer als mit rechts, allerdings ist das Ergebnis eine viel leichter zu lesende und gleichmäßigere Schrift. Bei gleicher Schreibgeschwindigkeit scheint die linke Hand zudem lockerer zu sein als die rechte.

In meinem Fall lässt sich diese Beobachtung auch auf das Klavierspiel übertragen. Obwohl die rechte Hand dort intensiver trainiert wird fallen mir motorisch schwierigere Bewegungen (z.B. längere Triller) mit der linken Hand deutlich leichter als mit der rechten. Rechts tendiere ich in diesen Fällen zur Verkrampfung.

Bilder: rechte Hand, rechte Hand, linke Hand
 

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Also ich halte den Stift auf dem 4. Finger und er wird mit dem 1. 2. und 3. Finger gehalten, dies sorgt für eine bessere Stiftführung und festigkeit als wenn man ihn auf den 3. liegen hat. Dabei ist der 5. Finger ohne Funktion und liegt einfach auf dem Blatt Papier. (Armer Finger ohne Aufagabe :))
 
Auch ich halte den Stift (wie Stilblüte und Sven100) auf dem 4. Finger (das linke Foto von Stilblüte hätte auch direkt von mir sein können - genau so siehts bei mir nämlich auch aus). Dabei drücke ich dann aber meist recht stark auf das Papier - dennoch ist das die Art, die ich mir wohl von klein auf unbewusst angewohnt habe, und somit für mich auch die bequemste Art zu schreiben.

Das alles übrigens nur mit rechts. Mit links kann ich selbst im totalen Schneckentempo nur absolut krakelig und zitterig "schreiben" (man könnte es eher zeichnen nennen in diesem Fall). Mit rechts ist die Lesbarkeit zwar auch nicht immer allzu gut, aber das ist ein anderes Problem und dafür geht es dann auch sehr schnell:D

Dass die Art einen Stift zu halten irgendwie in Korrelation mit der Qualität/Art/Technik/etc. des Klavierspiels steht (worauf der Thread dem Titel nach wohl hinauszielt) glaube ich persönlich übrigens nicht.

P.S.: Man merkt, dass wir hier in einem Klavierforum sind. Denn jeder Nichtpianist würde hier einfach über Daumen, Mittelfinger, Ringfinger etc. reden und nicht über 1., 3. oder 4. Finger:D
 
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P.S.: Man merkt, dass wir hier in einem Klavierforum sind. Denn jeder Nichtpianist würde hier einfach über Daumen, Mittelfinger, Ringfinger etc. reden und nicht über 1., 3. oder 4. Finger:D

:D:D

Gitarristen wählen für den Daumen ja die Null und zählen dann bis 4

Unten angehängt der drittletzte Akkord aus Chopins e-Moll Prelude, bei welchem der 3. Finger nicht gebraucht wird und entspannt rumliegt - bei mir leider mit deutlich sichtbarem "Schreibhubbel" :) - - - den werd ich wohl nie loswerden...

was seine "Herkunft" betrifft: ich hatte schon in der Grundschule die Füller gehasst, stattdessen lieber Bleistift oder Kugelschreiber genommen (was wohl ein Fehler war: mit dem Kuli muss man fester aufs Papier drücken...)

Gruß, Rolf
 

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Interessant interessant :)
Ich hatte noch nie einen Schreibhubbel... übrigens ein drolliges Wort :D
 
... und bei mir ist euer "Schreibhubbel" eher eine Delle im Knochen. Beim schreiben klemme ich den Stift (am liebsten Füller, dann kann ichs noch nach ein par Wochen lesen) zwischen 1. und 3. Finger ein. Der 2. liegt bis zum ersten Gelenk fast im 45° Winkel auf dem Stift, und drückt oder macht nix. Das hab ich mir dank meiner Füller-schreiberei angewöhnt und kann manchmal ziemlich schmerzhaft werden.

Mir ist auch noch was ganz anderes aufgefallen:
Ich kann mir einem Messer nicht mit der rechten Hand schneiden, obwohl ich Rechtshänder bin. Ich mache auch meistens mit Links Flaschen und Reißverschlüsse oder Greife etwas, dass jeder andere Rechtshänder mit der rechten Hand greifen würde mit der Linken. Aber sonst bin ich ein total normaler Rechtshänder. In dem Zusammenhang: Gibt es also Leute, bei denen beide Hände ähnlich (oder sogar gleich) stark von der Motorik her ausgebildet sind?

Beim Klavier merke ich nicht, dass die eine Hand stärker oder schwächer ist, es sind immer nur einzlene Finger (z.b. 4. und 5. und das bei beiden Händen).

der Roman hat ein Ende.
lg
 
Hallo annetschn,
bei mir ist es auch so, dass ich nur links schneide, egal ob mit Messer oder Schere. Das Schneidegerät halte ich immer links. Rechts geht es zwar auch, aber nur, wenn ich mich darauf konzentriere. Auch Flaschen, Reißverschlüsse u.a. öffne ich mit der linken Hand. Wenn ich etwas greife, dann verwende ich sowohl die rechte als auch die linke Hand. Schreiben kann ich nur rechts, wenn es leserlich sein soll. Ich bin also beidhändig, wie du offensichtlich auch.

Liebe Grüße
Vera
 

Vera, da geht´s dir wirklich so wie mir. In meinem Umfeld kann das immer keiner Verstehen.
 

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