Hallo zusammen,
ich hatte tatsächlich FLIP mit Fips verwechselt - in diesem Sinn war mein wenig erhellender 8sondern eher kurz geplauderter) Beitrag
https://www.clavio.de/forum/141698-post46.html wohl mißverständlich, weil ich da FLIPs scherzando zuvor erwähnten "strengen Tag" (
https://www.clavio.de/forum/141578-post43.html) angesprochen hatte.
Anschließend entstanden Unklarheiten über die Verwendung dieses Smileys: :D. Ich kenne den nur als "großes Lächeln", und das ist nun mal inhaltlich für mich weder bissig noch gar feindselig. Möglich ist aber, das ich die "Fachsprache Smileysch" nicht beherrsche - leider kam noch keine Aufklärung, wie das "große Lächeln" offiziell gemeint ist. Fabian deutet es als "frech grinsend" - falls das richtig ist, sollte man den giftgrünen auch lieber so benennen, damit nicht-smileysch-Sprecher wie ich da keine Fehler machen.
Zurück zum trillern:
mir ist für
lange Triller noch nicht klar,
wie es ein Lernender hinkriegen soll, diesen "frei" (so dicht & schnell wie ihm machbar und dabei unabhängig vom restlichen Geschehen) zu spielen,
wenn er zuvor das Trillern als rhythmisch organisiert (z.B. 16tel, 16tel-Triolen, 32stel usw) hat lernen und praktizieren sollen.
kurze Triller und ähnliche Verzierungen sind per se schon ganz anders: sie verzieren/schmücken ja einen Ton, der innerhalb eines engeren Kontextes steht (z.B. einen Melodieton). Klar kann es hier vorkommen, dass ein kurzes Trillerschen, ein Schleifer oder sonstwas dann - wenn der verzierte Ton ohnehin kurz ist - blitzschnell sein muss: das gehört dazu. Ich meine, dass solche u.U. blitzschnelle Figürchen auch zum automatisch vorhandenen Bewegungsrepertoire im fortgeschrittenen Klavierspiel zählen (d.h. dass man nicht mehr über sie nachdenken und sie bzgl. ihrer Anzahl von Tönen unter der Lupe des Nachzählens und Kontrollierens betrachten soll). "lernen" wird man solche Verzierungen anfangs ganz einfach mit der ersten Invention: wenn die paar Praller und Mordente dort ganz natürlich laufen, ist der Anfang ja geschafft.
Stilblüte hat Mozarts Sonate KV 330 C-Dur erwähnt - und da gibt es viele kurze und ein paar etwas längere Triller. Die "längeren" finden sich am Anfang des ersten Satzes (dauern genau ein punktiertes Achtel): sollten diese wie 32stel gespielt werden, würden sie sich nicht von den im selben Satz vorkommenden 32stel-Läufen unterscheiden. In diesem Fall hätte Mozart sie als 32stel notiert - er schreibt aber "tr." vor. Da halte ich es für besser, sie sehr schnell und möglichst frei (und auch, wie Chiarina es schön genannt hat: "funkelnd" zu spielen). Technisch problematischer gegen Ende des ersten Satzes sind "tr."-Zeichen in vier identischen 32stel Läufen. Viele Ausgaben schlagen als Lösung vor, aus der verzierten 4-32stel-Gruppe eine Sextole zu machen - das halte ich für verzerrend; ich finde, man sollte auf dem verzierten 32stel einen Praller machen, das wäre dann eine 64stel-Triole - das ist spielbar. (vgl. Notenbeispiel). Das wäre also ein Fall für so eine automatische sehr schnelle Verzierung.
meiner Ansicht nach sollten oft (sicher nicht immer)
- sehr lange Triller "frei" gespielt werden
- kurze Verzierungen angepasst an den verzierten Notenwert
eine weitere Überlegung ist, wie man auf den Charakter eines Stücks in den Verzierungen reagiert: z.B. in langsamen und traurigen Stücken kann es unpassend wirken, wenn eine Verzierung durch Rasanz sehr auf sich aufmerksam macht.
Gruß, Rolf