Ungleichmäßige Akkorde

B

Bluete

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29. Mai 2008
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Hallo,
ich spiele schon seit mehreren Jahren Klavier, aber ich hab immer wieder Probleme mit dem gleichmäßigen Spielen von Akkorden, v.a. wenn ich meine Finger dabei strecken muss. Ich schaffe es einfach nicht, die Tasten mit den Fingern gleichzeitig runterzudrücken, wodurch es immer etwas holprig klingt. Kann mir vielleicht jemand von Euch Tipps geben, wie ich Akkorde gleichmäßiger hinbekomme? Gibt es evtl. spezielle Übungen dafür? Oder sind meine Finger einfach ungeeignet zum Klavierspielen :(? Das Problem tritt bei beiden Händen auf, in der linken Hand jedoch noch stärker.

VG
 
ich habe gemerkt, dass wenn man akkorde mal mit der faust spielt entwickelt man ein sehr gutes gefühl, warum man seine finger hat und kann sie gleich viel besser einsetzten !
 
Hallo,
ich spiele schon seit mehreren Jahren Klavier, aber ich hab immer wieder Probleme mit dem gleichmäßigen Spielen von Akkorden, v.a. wenn ich meine Finger dabei strecken muss. Ich schaffe es einfach nicht, die Tasten mit den Fingern gleichzeitig runterzudrücken, wodurch es immer etwas holprig klingt. Kann mir vielleicht jemand von Euch Tipps geben, wie ich Akkorde gleichmäßiger hinbekomme? Gibt es evtl. spezielle Übungen dafür? Oder sind meine Finger einfach ungeeignet zum Klavierspielen :(? Das Problem tritt bei beiden Händen auf, in der linken Hand jedoch noch stärker.

VG
wenn Du bestimmte Akkorde über eine gewisse Distanz heraus nicht greifen kannst, bleibt Dir vorerst nichts anderes übrig, jene Akkorde als Arpeggio zu spielen. Vie Spaß und gutes Gelingen!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
so wie ich das verstehe, kann sie die akkorde greifen, allerdings erklingen die einzelnen töne dabei asynchron.

ich würde ja sagen... üben üben üben?! die akkorde.. einzeln.
 
Hallo,
ich spiele schon seit mehreren Jahren Klavier, aber ich hab immer wieder Probleme mit dem gleichmäßigen Spielen von Akkorden, v.a. wenn ich meine Finger dabei strecken muss. Ich schaffe es einfach nicht, die Tasten mit den Fingern gleichzeitig runterzudrücken, wodurch es immer etwas holprig klingt. Kann mir vielleicht jemand von Euch Tipps geben, wie ich Akkorde gleichmäßiger hinbekomme? Gibt es evtl. spezielle Übungen dafür? Oder sind meine Finger einfach ungeeignet zum Klavierspielen :(? Das Problem tritt bei beiden Händen auf, in der linken Hand jedoch noch stärker.

VG


Hallo Bluete,

es ist wie immer nicht einfach, aus der Ferne einen Rat zu geben. Ich nehme mal an, dass vor allem weitgriffige Akkorde wie z.B. Vierklänge das Problem sind, oder? Es könnte daran liegen, dass deine Hand zu verkrampft ist oder aber dass deine Finger total schlabbrig sind. Versuche doch einmal Folgendes:

Angenommen, du willst einen C-Dur-Vierklang c,e,g,c spielen. Dann spiele doch erst mal nur die Oktave. Öffne dabei die Hand ( die Finger sind viel gestreckter als z.B. im Fünftonraum c,d,e,f,g) und mache das Handgelenk und die Hand ganz leicht, weich und locker, während du die Oktave angeschlagen hältst. Dann versuchst du in dieser entspannten Haltung mehrmals hintereinander langsam und in aller Ruhe die Oktave anzuschlagen. Schaffst du es jetzt, beide Töne gleichzeitig und entspannt zu spielen?

Wenn du das geschafft hast, kannst du das g dazu nehmen. Lasse die drei Töne angeschlagen liegen und entspanne dabei wieder deine Hand/dein Handgelenk. Die Finger sind dabei auf keinen Fall verkrampft, aber auch nicht schlabbrig. Sie fühlen sich eher wie Brückenpfeiler an - die Hand und das Handgelenk aber sind nach wie vor ganz locker und leicht. Konzentriere dich darauf, wie sich alles anfühlt und versuche dann, wie bei der Oktave, die drei Töne bei gleichem entspannten Spielgefühl gleichzeitig anzuschlagen. Gelingt es?

Als nächstes können die Töne c,e,c gespielt werden. Nach gleichem Muster! Und erst wenn dir das alles gelingt, kommt der komplette Vierklang dran.

Wenn die Spanne, was auch sein kann, zu groß ist, kannst du es alternativ auch mit den Tönen c,e,g,h versuchen ( = großer Septimenakkord, zu hören am Ende der Matthäus-Passion - herrlich!! ;)).

Interessant wäre auch herauszufinden, welche Töne bei dir immer später kommen. Wenn es z.B. die mittleren (in meinem Beispiel also e und g) sind, könnte man das g zuerst anschlagen, dann die Oktave dazu nehmen und sich wieder beim Halten dieser Töne auf Handstellung und Spielgefühl konzentrieren, anschließend gleichzeitig spielen. Das Gleiche mit e +Oktave, später dann e,g +Oktave. Oder umgekehrt - erst die Oktave spielen, dann e oder g oder e+g dazu nehmen. Auch Stützfingerübungen können sinnvoll sein.


Tja, du siehst, der Möglichkeiten gibt es viele und ich hoffe nur, ich habe vielleicht ein paar für dich sinnvolle aufgezählt - es kann auch sein, dass das Problem ganz woanders liegt!
Viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren :)

chiarina
 
Ich nehme mal an, dass vor allem weitgriffige Akkorde wie z.B. Vierklänge das Problem sind, oder? Es könnte daran liegen, dass deine Hand zu verkrampft ist oder aber dass deine Finger total schlabbrig sind.
Hallo Chiarina,
also das Problem hab ich nicht nur bei Vierklängen sondern auch bei Dreiklängen und manchmal sogar bei Terzen (v.a. 2.+4. Finger). An einer zu stark verkrampften Hand könnte es z.T. schon liegen. Besonders in Stücken, bei denen ich zwischen den Akkorden viel hin und her springen muss, schaffe ich es einfach nicht, die Hand schnell genug vor dem Akkordanschlag zu entspannen. Allerdings wundert es mich dann immer, dass es selbst bei einfachen Stellen manchmal nicht klappen will. Da Finger ja nun mal unterschiedlich lang sind, krieg ich einfach kein Gefühl dafür, welchen Finger ich wie stark/schnell runterdrücken oder halten muss, damit die Töne gleichzeitig kommen. :(
 
Hallo Chiarina,
also das Problem hab ich nicht nur bei Vierklängen sondern auch bei Dreiklängen und manchmal sogar bei Terzen (v.a. 2.+4. Finger). An einer zu stark verkrampften Hand könnte es z.T. schon liegen. Besonders in Stücken, bei denen ich zwischen den Akkorden viel hin und her springen muss, schaffe ich es einfach nicht, die Hand schnell genug vor dem Akkordanschlag zu entspannen. Allerdings wundert es mich dann immer, dass es selbst bei einfachen Stellen manchmal nicht klappen will. Da Finger ja nun mal unterschiedlich lang sind, krieg ich einfach kein Gefühl dafür, welchen Finger ich wie stark/schnell runterdrücken oder halten muss, damit die Töne gleichzeitig kommen. :(



Hallo Bluete,

dass die Finger unterschiedlich lang sind, kann nicht das Problem sein. Vor allem sind der 2. und 4. Finger ja oft fast gleich lang. Versuch mal, Terzen mit verschiedenen Fingersätzen und einigermaßen runden Fingern auf einer Tischplatte zu spielen - das klappt doch auch problemlos, oder? Auch wenn die Finger unterschiedlich lang sind!

Vielleicht ist das Problem auch sehr viel grundliegender Natur. Hast du denn einen Klavierlehrer? Wenn ja, was sagt der dazu? Ohne dich zu sehen und zu hören, ist es für mich leider sehr schwierig, dir wirklich weiterzuhelfen.

Ein paar Dinge:

a) wenn du mehrere Akkorde hintereinander spielst, ist es wichtig, immer sofort nach einem Akkord Hand und Finger zu entspannen und nicht vor dem nächsten, wie du schreibst.

b) versuche einmal, den Ausdruck "die Taste herunterdrücken" aus deiner Vorstellung und deinem Wortschatz zu verbannen. Stell dir lieber vor, dass die Tastatur wie eine herrliche, dicke, weiche Matratze ist, auf der deine Finger bis auf den Grund wie von selbst ohne Anstrengung einsinken. Genieße dieses Gefühl!

c) mit diesem Gefühl sinke nun mit dem 2. und 4. Finger, also z.B. der Terz e,g, in die "Matratze" ein und halte sie. Habe einigermaßen runde Finger und schaue, dass die Finger gerade zur Taste stehen! Wie ist jetzt deine Handstellung? Erspüre mit den beiden Fingern den Tastengrund, mache die Hand ganz leicht und das Handgelenk locker. Um das zu erreichen, kannst du auch bei gehaltener Terz mit dem Handgelenk rauf und runter gehen und dann zum Stillstand kommen. Versuche das sehr oft und mit weiteren Fingerkombinationen ( weitere Terzen, Dreiklänge ...) zu machen. Lass dir Zeit! So kannst du vielleicht ein Gefühl für den Tastengrund entwickeln, auf dem mehrere Finger gleichzeitig ankommen wollen. Drücke niemals!

d) als nächstes könntest du diese Terzen, Dreiklange auch im staccato spielen, indem du dich mit dem Handgelenk von der Taste abstößt, aber mit den Fingern an den Tasten bleibst. Aber es ist fast unmöglich, dir dass hier nur in Worten zu beschreiben, ohne dass Missverständnisse auftauchen werden.

Also hoffe ich, dass du einen guten Lehrer findest/hast, der dir da wesentlich besser helfen kann, als ich das hier tue.

Liebe Grüße, es gibt keinen Grund zu verzagen!

chiarina
 
Hast du denn einen Klavierlehrer? Wenn ja, was sagt der dazu?
Hallo Chiarina,
ja, ich habe seit kurzem wieder Unterricht bei einer Klavierlehrerin. Das Problem mit den Akkorden habe ich bisher aber noch nicht angesprochen, da es mir erst bei meinem aktuellen Stück wieder aufgefallen ist, in dem viele Akkorde und Dreiklänge vorkommen. Da ich diese Ungleichmäßigkeit jedoch auch früher schon immer hatte, dachte ich, ich frag hier mal nach allegemeinen Tipps und Erfahrungen. Und Du hast mir mit Deinen Antworten auch schon sehr viel weitergeholfen. :). Ich glaube nämlich auch, dass es v.a. an einer zu stark verkrampften Handhaltung liegt. Deine vorgeschlagenen Übungen werde ich jetzt also erst einmal beherzigen und in der nächsten Unterrichtsstunde meine Klavierlehrerin nochmal zu dem Thema befragen.

LG
 
Allerdings wundert es mich dann immer, dass es selbst bei einfachen Stellen manchmal nicht klappen will. Da Finger ja nun mal unterschiedlich lang sind, krieg ich einfach kein Gefühl dafür, welchen Finger ich wie stark/schnell runterdrücken oder halten muss, damit die Töne gleichzeitig kommen. :(

hallo Bluete,

nicht verzagen und Geduld haben. Chiarina hat Dir einige sehr gute und richtige Übungen/Überlegungen mitgeteilt.

Ich kopiere Dir ergänzend einen Absatz aus einem sehr kenntnisreichen klavierpädagogischen Buch:
Ist ein Akkord spielmechanisch kompakt mit Spannung beladen, muß man für seine saubere Spielweise Arbeitsteilung vornehmen. Da spielen die Außenfinger zunächst allein, oder die Intervallgruppen werden im Detail angeschlagen [das hat Dir Chiarina erklärt]; auch fügt man den Außenfingern jeweils einen Ton hinzu, um den Spannungsfinger lokalisieren zu können. [das ist ein super Tipp!!]. Durch diese kontinuierliche Kontrolle macht man mit Sicherheit den fehlerhaften Finger aus. Im übrigen werden Spannungen beseitigt, indemman das Spannungspaar in Stand- und Fallfinger aufteilt und dem Fallfinger mit bewußtem Loslassen aus dem Knöchelgelenk Wiederholungsanschläge angedeihen läßt Das geschieht durch zunächst langsames Trommeln ohne jede Kraftanstrengung. [auch das ist ein super Tipp!!! ich erkläre Dir unten eine Übung dazu] In dieser durch Schleudern potenzierten Grifffähigkeit werden die Finger, die vorher mit Spannung und Druck behaftet waren, optimal einsatzfähig. Sie vermögen die Tasten nun bewußter und geschmeidiger zu fassen, weil der Draht vom Kopf zum Finger unmittelbarer wird, was den sauberen Akkordgriff zur Folge hat. Der Spieler erkennt gerade an dieser Übeweise mit frappierender Klarheit, daß hier nicht etwa Kraftenfaltung, sondern auf verblüffend schnelle Weise durch Loslassen der Finger das Ziel erreicht wird, in einem kurzen Trainingsakt Fingerbewußtsein zu gewinnen.
(P.P. Werner "Neue Methodik und Didakti am Klavier" S.51)

ok, die Übung:
c-dis-fis-a mit 1-2-3-5 anfassen.
ganz langsam und stumm (ohne Ton) der Reihe nach die Tasten nach unten bringen und ohne Druck unten halten
- jetzt mal den Zeigefinger loslassen und danach stumm wieder runter
- jetzt mal 2. und 3. Finger loslassen
- dann mal 1.,2. & 3. Finger loslassen
--- dann dasselbe, aber mit anschlagen (langsam, sanft), und das nicht starr, sonden mit beweglichem Arm (der Arm hilft den Fingern)

also ist der 5. Finger die Säule, die Stütze (wie das Chiarina auch bschrieben hat)

wenn Du Dir merken kannst, wie sich das anfühlt, dann kannst Du den Akkord auch gleich amschlagen

eine weitere Übung ist: nimm irgendeinen Akkord, bring ihn stumm auf den Tastenboden - und dann tust Du einfach alle Finger ganz leicht, nur 1-2mm aufheben (der Stützfinger - in aller Regel der höchste Ton - ist natürlich im Tastenboden). Was Du dann fühlst, ist der Anschlag eines sauberen Akkords mit einer deutlicheren (hervorgehobenen) Melodienote.

Bestimmt kann Dir Dein Klavierlehrer das zeigen und mit Dir üben.

Gruß, Rolf
 
b) versuche einmal, den Ausdruck "die Taste herunterdrücken" aus deiner Vorstellung und deinem Wortschatz zu verbannen. Stell dir lieber vor, dass die Tastatur wie eine herrliche, dicke, weiche Matratze ist, auf der deine Finger bis auf den Grund wie von selbst ohne Anstrengung einsinken. Genieße dieses Gefühl!

Hallo chiarina,

vielen Dank für diesen bildlichen Vergleich! Mit dieser Vorstellung ist mir jetzt endlich beim Üben ein halbwegs fließender Klang gelungen. Ich bin begeistert! :bongo:

lg
Nora
 

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