Wohin gucken?

  • Ersteller des Themas Jonny Greenwood
  • Erstellungsdatum

Man kann doch seinen Blick einfach ein bisschen von Tasten zu Noten (oder bei auswendig, da wo Noten sein sollten) schweifen lassen.
Ich denke, jeder sollte es so machen wie ers kann und will. Ich würde einen guten Pianisten nicht schlecht machen, weil er an schweren Stellen auf die Tasten schaut.


oli
 
Ich kann nicht schlafen, also hier meine Meinung:

Man sollte irgendwann in der Lage sein, sich beim Spielen etwas umschauen zu können. Kontakt mit dem Publikum halten (oder einfach mal nachsehen, ob die noch da sind), Kommunikation mit den anderen Musikern, wenn man nicht alleine spielt, etc.

Davon abgesehen halte ich es für sinnlos, darüber zu diskutieren, wo man hinsehen darf oder sollte. Viel interessanter ist doch, wo man hinsehen KANN.

Ansonsten müßte man das Thema in "Showelemente am Klavier" umbenennen und dann ist die Blickrichtung nur ein Aspekt von vielen.

Achso, beim Üben - Ausdruck, hinhören und so weiter: Dann ist es sowieso egal, wo ich hinsehe weil meine Aufmerksamkeit etwas anderem gilt. Ab diesem Moment riskiere ich auch mal, einen Fehler zu machen.
 
...Das spontane Finden von Lines, das bewusste Hören und Verstehen von Skalen während des Spieles und gleichzeitiges Achten auf Sound und Phrasierung kann sinnvoll nur durch die Vermeidung der optischen Kontrolle beim Üben erreicht werden. ...
In der Richtung hatte ich schon vor langer Zeit mal gefragt (Stichwort "Mentale Repräsentation"): Wo schaut ihr denn – beim Improvisieren oder Auswendigspielen – mit euerem inneren Auge hin? Habt ihr Tastenbilder, Noten oder andere Strukturen im Geist vor euch. Oder sind es eher akustische Vorstellungen oder gar ganz andere, synästhetische Bildungen, die euch leiten? Da bestehen sicher individuell große Unterschiede.
 
Ach ja, die grössten Geiger schauen auch oft auf die Saite/Finger. Obwohl sicher jeder weiss, dass jeder Geiger blind spielen kann (ist auch nicht schwer bei 4 Saiten und 5 Fingern).

Was ist bitte an Geige nicht schwer? Geige ist ein extrem schwieriges Instrument, wenn man es ordentlich spielt! Außerdem find ich es fast unmöglich beim Geigespielen auf die Finger zu schauen, weil das einfach ein blöder Winkel ist. Kannst ja einfach mal ausprobieren.


Beim Klavierspielen schau ich wenn ich ohne Noten spiel eigentlich immer auf die Finger (oder hald irgendwie hinunter).
 
@ Wu Wei

Hm, inneres Auge….
Beim Improvisieren denke ich in Stufen, Intervallen. Eine Line B C C# D in der R.H. über einen G7-Akkord bedeutet 3 4 #4 5 (Ähnlich der Solmisation). Natürlich bin ich mir bewusst, dass die #4 die linke der zwei schwarzen Tasten ist, aber direkt eine imaginäre Tastatur sehe ich dabei nicht vor mir.
Die Zeitlupen-Variante des Improvisierens wäre vielleicht: Man erfindet mit seinem geistigen Ohr eine Melodie in Stufen, der Kopf errechnet die Intervalle auf den Tasten, fasst wenn möglich einzelne Akkord- oder Skalenstrukturen zusammen und gibt diese Informationen an die Finger weiter. Aber das ist jetzt wirklich nur der vage Versuch einer wissenschaftlichen Erklärung…
 
Ich will mich mal zur eigentlichen Frage äußern: Wenn ich ein Stück komplett auswendig kann schaue ich erst einmal immer noch auf die Hände. Umso öfter das Stück dann alerdings auswendig spiele, desto mehr schaue ich mich in der Gegend um (hab ich bei nem Vorspiel gemacht, keine gute Idee, hab sehr viel Leute gesehen > Schock)
 

Ähnliche Themen

Animani
Antworten
38
Aufrufe
6K
Tastenfrau
T

Zurück
Top Bottom