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Ich greife noch einmal Deine ursprüngliche Frage auf, weil ich gestern ein langes und spannendes Gespräch mit einem Klavierbaumeister hatte, der alte Instrumente richtig schön hergerichtet hat. Ich habe z.B. auf einem 190er Bösendorfer von 1908 gespielt, der wirklich herrlich war - und das, obwohl ich sonst kein großer Anhänger von Bösendorfer bin.
Es stand die Frage im Raum, ob man für 70.000,- einen neuen, kleinen Flügel kaufen sollte oder, wenn man Platz hat, einen älteren deutlich billiger einkauft und diesen dann aufarbeiten läßt.
Sein Fazit war: Man kann das schon machen, wenn man einen gebrauchten Flügel findet, der unverbastelt ist. Sobald schon einmal jemand Hand an das Instrument gelegt hat, der nicht genau wußte, was er tut, würde er dringend davon abraten.
Der Aufwand, etwas vorher kaputtrepariertes wieder in einen vernünftigen Zustand zu bringen, ist meist zu groß, um den eigentlichen Preisvorteil wieder komplett wegfallen zu lassen. Mein oller Steinway ist das beste Beispiel dafür. Für die komplette Aufarbeitung der Mechanik und Anpassung an das Instrument waren grob geschätzt 3000 EUR zusätzlicher Aufwand notwendig, um die Schludrigkeiten der ersten Reparatur zu beheben. Wenn man das dann noch auf den Rest eines Instruments überträgt, ist die Argumentation sehr schlüssig.
Hier in Österreich wird gerade ein komplett unverbastelter Steinway B von 1882 angeboten, für 32000 EUR. Im Prinzip ist da wirklich noch alles Original, aber es ist halt 130 Jahre alt. Die komplette Überholung der Mechanik, die nach dieser Zeit einfach notwendig ist, ist teuer und man muß die grundsätzliche Entscheidung treffen, ob man den Originalzustand komplett erhalten will, oder ob man die Mechanik mit moderneren Komponenten aufbaut, die dann aber auch zu einigen der alten Komponenten passen muss.
Aber das wäre genau so ein Fall, wo man mit 32000 EUR Einkauf Flügel plus 6-8000 EUR Aufarbeitung Mechanik einen Edelflügel bekommt - wenn man den richtigen Klavierbauer findet, der das auch gescheit macht.
Für den gleichen Einkaufspreis wird hier auch gerade ein Steinway D von 1935 angeboten. An dem haben aber inzwischen 3 verschiedene Klavierbauer herumgewerkelt. Bis das Teil wieder in Top-Zustand ist, ist man um weitere 35-40.000 EUR ärmer - wenn das überhaupt reicht.
Quintessenz: Ohne einen erfahrenen Klavierbauer, der sich mit den Details des jeweiligen Instruments auskennt, würde ich keinen Flügel mehr gebraucht kaufen, wenn er nicht offensichtlich in Top-Zustand ist.
Es stand die Frage im Raum, ob man für 70.000,- einen neuen, kleinen Flügel kaufen sollte oder, wenn man Platz hat, einen älteren deutlich billiger einkauft und diesen dann aufarbeiten läßt.
Sein Fazit war: Man kann das schon machen, wenn man einen gebrauchten Flügel findet, der unverbastelt ist. Sobald schon einmal jemand Hand an das Instrument gelegt hat, der nicht genau wußte, was er tut, würde er dringend davon abraten.
Der Aufwand, etwas vorher kaputtrepariertes wieder in einen vernünftigen Zustand zu bringen, ist meist zu groß, um den eigentlichen Preisvorteil wieder komplett wegfallen zu lassen. Mein oller Steinway ist das beste Beispiel dafür. Für die komplette Aufarbeitung der Mechanik und Anpassung an das Instrument waren grob geschätzt 3000 EUR zusätzlicher Aufwand notwendig, um die Schludrigkeiten der ersten Reparatur zu beheben. Wenn man das dann noch auf den Rest eines Instruments überträgt, ist die Argumentation sehr schlüssig.
Hier in Österreich wird gerade ein komplett unverbastelter Steinway B von 1882 angeboten, für 32000 EUR. Im Prinzip ist da wirklich noch alles Original, aber es ist halt 130 Jahre alt. Die komplette Überholung der Mechanik, die nach dieser Zeit einfach notwendig ist, ist teuer und man muß die grundsätzliche Entscheidung treffen, ob man den Originalzustand komplett erhalten will, oder ob man die Mechanik mit moderneren Komponenten aufbaut, die dann aber auch zu einigen der alten Komponenten passen muss.
Aber das wäre genau so ein Fall, wo man mit 32000 EUR Einkauf Flügel plus 6-8000 EUR Aufarbeitung Mechanik einen Edelflügel bekommt - wenn man den richtigen Klavierbauer findet, der das auch gescheit macht.
Für den gleichen Einkaufspreis wird hier auch gerade ein Steinway D von 1935 angeboten. An dem haben aber inzwischen 3 verschiedene Klavierbauer herumgewerkelt. Bis das Teil wieder in Top-Zustand ist, ist man um weitere 35-40.000 EUR ärmer - wenn das überhaupt reicht.
Quintessenz: Ohne einen erfahrenen Klavierbauer, der sich mit den Details des jeweiligen Instruments auskennt, würde ich keinen Flügel mehr gebraucht kaufen, wenn er nicht offensichtlich in Top-Zustand ist.