Wissenschaftliche Studie widerlegt, dass nur Kinder Instrumente gut lernen

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Viva la musica

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Gute Nachrichten für alle Spätanfänger: Die reine Lehre nach der es nur Kinder, die früh begonnen haben, es zu musikalischer Meisterschaft bringen können, ist etwas zu einseitig.

Fand diese Studie heraus:

Kurz zusammengefasst, ist es vor allem die Zahl der kumulierten Übungsstunden, die den entscheidenden Unterschied macht. Zusammen mit einer gewissen genetischen Disposition. Wobei hier auch mitzuspielen scheint, dass musikalische Eltern ihre Kinder auch früher musikalisch fördern.

Oder hier in den Worten der Autoren:
A common observation is that successful musicians often start their musical training early. One much-discussed explanation for this is that there may be a sensitive period in childhood, during which the brain is particularly susceptible to musical stimulation. We show that the true story may be more complex than that. First, we found that one factor at play is that early-starting musicians simply tend to accumulate more training in total than those starting later. Secondly, we found that the relation between starting age and adult expertise is partly driven by common genetic factors, which influence both at which age someone starts training and musical expertise in adulthood. Therefore, an explanation could be that children, who for partly genetic reasons have high musical ability, also tend to be born into musically engaged families. These children show early signs of musicality, are encouraged to start practicing early, and grow up in a stimulating environment that benefits their musical expertise.

Also: jetzt aber ran ans Klavier und fleissig üben!!!
 
Dafür kann man als Rentner viele Stunden am Tag üben.... die jährliche Übezeit meines 13jährigen Sohnes kann man da in einem Monat hinkriegen. :026:
 
Dafür kann man als Rentner viele Stunden am Tag üben.... die jährliche Übezeit meines 13jährigen Sohnes kann man da in einem Monat hinkriegen. :026:
Aber nicht die Schlafenszeit eines Jahres. Schlaf ist enorm wichtig beim und für's Lernen und Üben. Man kann nicht 12 Stunden am Tag sinnvoll üben, besser wären 6 an zwei Tagen oder 3 an vier Tagen oder 2 an sechs Tagen... Den Effekt, dass man etwas am nächsten Tag oder nach mehreren Tagen besser kann, obwohl man vermeintlich nicht geübt hat, kennen sicher viele.
 
Na super, dass wir eine Studie haben. Es geht nichts über Experten!
Seit vielen Jahren unterrichte ich erwachsene Menschen, die zum Teil durchaus in fortgeschrittenem Alter sind.
Man kann in jedem Alter lernen. Das Problem ist die Erwartungshaltung als Erwachsener! Sie stehen sich schonmal selbst im Weg. Kinder lernen einfach, sie sind es jeden Tag gewohnt.
Aber wir Alten haben ja schon soviel Lebenserfahrung, die das tägliche Lernen ersetzt. Darum fällt es uns schwer, wieder wie ein Kind zu sein.
Ich lerne gerade Finnisch, eine Sprache, die mit unserer so mal gar nix gemein hat. Das ist schwierig, aber mir ist das egal und ich bin sehr erstaunt, wie gut es geht, ich lerne echt jeden Tag dazu. Wobei verfestigen auch zum Lernen gehört, wie @Stilblüte schon schrieb, man lernt auch in den übefreien Zeiten.
 
Ich kenne auch so einige Spätanfänger/einsteiger.

Das die noch an Liszt ungarische Rhapsodien oder gar Wagner Transkriptionen herankommen, ist eher unwahrscheinlich.

Die Fingerfertigkeit läßt sich im fortgeschrittenen Alter nicht mehr so einfach trainieren.
 
Ich schätze, daß der Verfasser dieser Studie KEINE Ahnung vom Klavierspielen hat und glaubt, wer TEY einigermaßen hinstolpert, könne deswegen Klavier spielen.

Man sollte nicht jeder Veröffentlichung, die sich „wissenschaftliche Studie“ nennt, Glauben schenken.
 
Ich schätze, daß der Verfasser dieser Studie KEINE Ahnung vom Klavierspielen hat und glaubt, wer TEY einigermaßen hinstolpert, könne deswegen Klavier spielen.

Man sollte nicht jeder Veröffentlichung, die sich „wissenschaftliche Studie“ nennt, Glauben schenken.

So sehe ich das auch.

Was halten eigentlich @rolf und @hasenbein von dieser "Studie" ?
 

Man findet für alles was man beweisen möchte irgendwo auf der Welt eine Studie, schließlich basieren viele Masterarbeiten oder Promotionen auf einer Studie. Ich bin mir 100%ig sicher dass man im Alter nicht mehr so schnell lernt, bzw. für vieles einfach länger braucht. Wäre das nicht so, müsste ich mir ernsthaft Sorgen um Alzheimer oder so machen :009:.
 
Man findet für alles was man beweisen möchte irgendwo auf der Welt eine Studie, schließlich basieren viele Masterarbeiten oder Promotionen auf einer Studie.

Eine wissenschaftliche Studie basiert auf gewissen Standards. Man kann nicht jeden Stuß behaupten, als Dissertation einreichen und damit promoviert werden. Du wirst keine wissenschaftliche Studie finden, in der "bewiesen" wird, daß die Erde flach ist, daß Kettenrauchen gesundheitsfördernd ist, daß das Wohltemperierte Clavier eine Fälschung des 20. Jahrhunderts ist und in Wirklichkeit von Richard Clayderman komponiert wurde, daß Covid-Impfstoffe aus Mikrochips bestehen oder daß der Mond eine Salatgurke ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vergesse jeden Tag etwas und kann mich dann noch nicht mal daran erinnern was ich vergaß 😭.
 
Ich kann aus dem Abstract nur herauslesen, dass Frühanfänger oft aus bildungsnahen Familien stammen und deshalb früh gefördert werden.
Meine Erfahrungen aus der Praxis und aus meiner eigenen Biographie sind komplex:
Ich kenne ziemlich viele Pianisten, die sehr früh begonnen haben und auf den Tasten eine quasi instinktive Sicherheit entwickelt haben, die erstaunlich ist. Repertoirefresser, die zugleich eine sehr verlässliche Technik haben, wie Hamelin oder Levit haben immer sehr früh angefangen.
Spätanfänger (nach dem 8. Lebensjahr) werden nach meiner Beobachtung, diese Sicherheit mit einem riesigen Repertoire nicht mehr erreichen.
Nachteil und Vorteil dieser quasi instinktartigen Sicherheit ist zuweilen eine musikalische Unbeweglichkeit, ein 'Nicht aus einem bestimmten Bereich musikalischen Anstands herauskönnen'.
Spätanfänger (durchaus bis zum 17. Lebensjahr) können natürlich noch immer Spitzenleistungen erreichen, müssen dafür aber - pro Stück und eventuell überhaupt - mehr üben und haben in aller Regel ein kleineres verfügbares Repertoire. Sie lernen meist langsamer und haben - durchaus nicht immer, aber häufig - mehr Probleme mit Lampenfieber und Inkonsistenz.

Genauso gilt: die Legendenbildung wie 'hat mit 10 Jahren schon Tschaikowski Konzert und das gesamte WtC gespielt' bedient das falsche und demotivierende Clichée, dass es sinnlos sei mit 15, oder 25 oder 55 Jahren oder älter, noch das Klavierspiel zu erlernen!

Kurz und knapp: es ist in JEDEM Alter sinnvoll und kann im Ergebnis befriedigend sein, das Klavierspiel zu erlernen. Auch Leute, die nach ihrem 6. Lebensjahr angefangen haben können noch ein sehr respektables professionelles Niveau erreichen.

Und selbstverständlich können alle wirklichen Spätanfänger (ü50) noch sehr viel mehr erreichen, als sie selbst glauben!
 

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