Frage mal: Was sind denn 100%? Geht es nur um technische Beherrschung (Dein Post klingt danach), dann würde ich sagen: Muss man halt üben
@Drahtkommode an diesem "nur" scheitern schon freundlich gerechnet 95% aller Hobbyspieler, sobald es bissel virtuos wird...
Die Frage nach den 100% ist einfach zu beantworten: diese sind erreicht, wenn man das ganze Stück (wurschtegal ob Etüde oder Sonate) überzeugend (!!) bringen kann; ohne Durchhänger, ohne Einbußen bei schwierigen Stellen, ohne verzogene Tempi usw
...und sei sicher: je mehr man insgesamt von diesem "nur" tatsächlich kann (!!), umso eher kann man Richtung 100% schielen/gieren...
Und die frohe Botschaft dabei: ohne musikalisches Talent wird man das verschrieene und abgewertete "nur" nicht bewältigen! Daraus folgt: Wer manuell stümpert, ist entweder überfordert oder ungeeignet. So ist das halt, da hilft kein heulen, da hilft kein philosophieren, da hilft kein abseitiges blabla über Technik versus Musikalität.
Ob man sich die nötigen technischen Mittel anhand von Übungen (Liszt, Brahms, Busoni, Schytte, Cortot) oder direkt an Werken (Bach Beethoven Chopin Liszt usw) oder durch einen Mix aus beidem erarbeitet, ist aus der Perspektive des Ergebnisses egal - sie müssen vorhanden sein, verfügbar sein.
...dahin kommt man aber nicht, wenn man die irrige Meinung "ist ja NUR Technikzeugs" für zielführend hält.
100% kann man nur dort erreichen, wo man manuell nicht überfordert ist!!!! (das ist bei jedem verschieden, wo das ansetzt - der eine muss für 100% nach den Chopinwalzern aufhören, der andere packt noch alle Chopinetüden usw)