Was können denn nur Deutsche spielen - und NUR die?
Das ca. komplette Oeuvre dessen, was einst die Comedian Harmonists (1928-1935) sangen.
Ca. 250 aufführungsreife sangestechnische Hochkaräter.
Das können z.B. die Briten nicht.
Die sich teils daran versucht habenden King's Singers, ähm, nee - sorry Ladies & Sirs - Vollkatastrophe.
Das allerbeste, was die CoHa je taten: "Am Brunnen vor dem Tore".
Ist mir DER Inbegriff von Innigkeit.
Da gibt es m.W: nur EINE EINZIGE Aufnahme, denn es wurde niemals im Konzert gesungen.
Diese Aufnahme haben nur die krassesten Sanges-Aficionados.
Ich hatte einst die unendliche Ehre, von meinem Musical Director, größter Fan der CoHa überhaupt, gelernter Bassbariton, leihweise ein Bootlegger-Band zu bekommen.
Und nein, das ist NICHT das, was die Berliner Ersatzband in dem Film sang, als sie bei Streicher (oder war's Himmler...) nach einem Konzert noch anzutreten hatten in der Nacht..., berühmte Szene, in der der Streit um eine liebe Maid eskalierte, indem einer der CoHa sich kopfschüttelnd rauszog, er konnte nicht mehr mittun wegen emotionaler Involviertheit ("Sie hat die Treu gebrochen, das Ringlein sprang entzwei...", der Bass Robert Biberti hatte sie sich geschnappt...), als das Ensemble daraufhin dem Streicher seinen Wunsch abschlug ..., daraufhin Streicher "schade schade schade" ansagte.
Was in den damaligen Verhältnissen einer Vorverurteilung ins KZ gleichkam.
Und wenn man - neben dem "Fremdschaden" der Shoah, d.h. was Deutsche Anderen antaten - nach dem Eigen-Schaden sucht, also was die Nazizeit dem Dt. Volk angetan hatte, dann der Verlust dieser musikalischen Innigkeit.
Nach den Nazis kamen die Amis, Austausch der Religionen ..., dann kam die Wirtschaftswunderzeit, dann der Spätkapitalismus. Seither werden wir alle gezwungen, dem Glück in der Form von Hochkonsum und den dementsprechenden Machenschaften hinterher zu rennen, wie man an die dafür erforderliche Kohle komme.
Das gemeinsame Singen und Musizieren am Abend im Dorfe "am Brunnen vor dem Tore" aber - für jeden machbar - leider perdu.
Ein unendlicher Verlust.
Oder eine Fiktion?