Ich habe - neben meinem rein notenorientieren Unterricht - eigentlich sehr schnell selbst gemacht (zum Verduss meiner Eltern, die nicht verstanden, was ich machte).
Das lese/höre ich immer wieder, dass Leute, die improvisieren können, damit einfach mal so angefangen haben, auch schon als Kinder im ersten Klavierunterricht. Das bewundere ich, aber ich wüsste gar nicht, wie ich da anfangen sollte. Gerade jetzt habe ich mir ja diesen Online-Kurs angesehen, und da gibt es auch ein Thema Improvisation. Das bezieht sich mehr auf Pop, während Improvisieren sich anderenorts oft eher auf Jazz bezieht, aber vermutlich ist das egal, wie man anfängt, wenn man nur anfängt. Und das ist das Problem. Von selbst wüsste ich nie, wie ich da anfangen sollte, auch wenn mich das Thema interessiert. Ich habe da sogar eine richtige Barriere in mir, weil ich gern wissen möchte, was ich da mache und was ich tun muss, damit dann das und das dabei rauskommt.
Gut, vielleicht bin ich einfach nicht sehr kreativ
, aber es muss sich doch auch für "Normalos" eine Möglichkeit finden lassen, ein bisschen improvisieren zu können und dabei Spaß zu haben. Das größte Hindernis ist für mich "Wie fange ich an?" und "Was muss ich tun, damit das Richtige dabei herauskommt?" Denn wenn man nur so "rumklimpert", das kann man dann ja auch nicht unbedingt Improvisieren nennen. Oder würde das auch schon darunter fallen? Mich persönlich befriedigt das nicht sehr.
Wie überwindet man diese innere Barriere, frage ich mich, dass man immer unsicher ist, wenn man keine Noten hat und einfach nur mit Akkorden was machen soll? Ich habe auch schon mal C-F-G gespielt - mache ich auch mit meiner Klavierlehrerin als Kadenz -, aber das hat doch mit Improvisieren nichts zu tun. Wenn ich aber versuche, links einen Akkord zu spielen, vielleicht auch ein Arpeggio (ja, dieser TEY-Stil, den ich eigentlich nicht mag, aber mit irgendwas muss man ja anfangen) und rechts eine kleine Melodie, komme ich mir vor, als wären meine Finger verknotet. Nehme ich das Bach-Präludium vor, laufen meine Finger rechts und links von selbst. Sollte ich aber die Akkorde des Bach-Präludiums links als Arpeggio spielen und dazu rechts eine eigene kleine Melodie erfinden, würde ich sofort scheitern.
Was läuft da falsch bei mir im Kopf? Warum geht das einfach nicht? Ist es doch einfach die "Song-nachspielen-Methode", die auch in dem Kurs, den ich mir gerade angeschaut habe, empfohlen wird? Den Song 30mal anhören und rauszufinden versuchen, welche Akkorde das sind? Aber dann kann ich den Song nachspielen. Das ist doch keine Improvisation. Ich bin verwirrt und würde es doch so gern lernen.