Dito - habe auch versucht weiterzugeben, wie es meine Lehrerin mir erklärte (siehe Punkteliste).
Von einem guten Lehrer erwarte ich nicht nur, dass er mir das Ziel zeigt, sondern auch den Weg erklärt, möglichst aufgebröselt in Teilaspekte. Bin persönlich nicht enttäuscht worden darin, und finde es gut, wenn hier Erfahrungen weitergegeben werden, wie man das Klavier zum Singen bringen kann.
@ Franz:
sehe gerade, dass sich unsere Antworten überschnitten haben - zu der Sache mit dem Ton rausquetschen: ich kann mir ebenfallsvnicht vorstellen, dass diese Art bei Chopin - Etüden funktioniert, vielleicht mit der Ausnahme des sehr lyrischen 10/3 und der Nouvelle Etudes. Weil es das Gegenteil ist von leicht spielen - es ist eher zentnerschwer. Ich wundere mich, dass dadurch ein delikater Ton zustande kommen kann, kann es aber. Ist wahrscheinlich nicht gerade das richtige Gleichnis für einen Sänger, stimme dir da zu!
@ Hayndspaß:
Aus der Tatsache, dass Pianisten so viele verschiedene Handhaltungen haben, und trotzdem das Klavier zum Singen bringen können (wie man auf den Videos sieht), kann man ja schließen, das es nicht den Stein des Weisen gibt und eine ultimative Handhaltung. Also von daher, gebe dir recht, dass es zweitrangig ist, was die Hände machen; entscheidend ist, was für ein Ton rauskommt.
Meine Klavierlehrerin machte mir nur klar, dass der Ton leichter zu kontrollieren ist von der Dynamik her, wenn man sehr sehr engen Tastenkontakt hat. Sie behauptet sogar, dass sich der Klangcharakter ändert (dass es sonorer klingt - wir hatten schon mal den kontrovers diskutierten Faden, ob der Klang sich ändert bei gleicher Lautstärke, wenn man die Taste tief reindrückt oder den Finger von oben drauffallen lässt - will das nicht wieder aufflammen lassen).
Also von daher, es ist sicher toll, mit Daumen alleine oder Bleistift eine lyrische sangliche Phrase hinzubekommen. Aber vielleicht für den Einstieg nicht schlecht, eine möglichst sichere Handhaltung zu wählen, und da empfahl meine Lehrerin eben dasselbe wie Stilblütes Lehrer, und auch was Franz meinte mit tief in die Tasten gehen.
Nochwas: der Faden war an die Lehrer gerichtet, was ich nicht bin. Ich kann aber nicht an mich halten, meinen Senf beizutragen, weil ich das Thema für so sehr interessant halte. Will es damit entschuldigen, dass ich auch nur weitergebe, was man mir versuchte, nahezubringen, und hoffe dass es etwas hilfreich ist.