Werke von Komponistinnen / Women composers

Danke @Antje 2410, das ist alles sehr interessant und teilweise reizvoll. Das erste Stück von Cecile Chaminade klang ganz hübsch, aber eher wie ein Chanson im Berlin der goldenen Zwanziger, zu dem man sich nur noch einen kessen Text vorstellen muss. Ein Klavierstück von ihr "Automne" (Herbst) ist dagegen mein Favorit. Es hat den ganzen Charme der späten Romantik. Bin gespannt wie du es findest. Es ist teilweise spieltechnisch sehr anspruchsvoll.
 
Hallo @klaros
Ich finde, Cecile Chaminade hat einen extremen Drang zur Dramatik, Theatralik, hm, und so manche Stücke haben für mich den Charakter "Begleitmusik für Stummfilm", aber das ist nur meine sehr subjektive Meinung.
Deswegen habe ich sie nicht so auf dem "Schirm".
LG
 
Und noch eine Playlist zum Reinhören, mit Werken von Margarethe Danzi (1768-1800), Maria Szymanowska (1789-1831), Fanny Hensel (1805-1847), Clara Schumann (1819-1896), Pauline Viardot (1821-1910), Marfa Sabinina (1831-1892), Anna Weiss (1833-1909), Ilse Fromm-Michaels (1888-1986), Germaine Tailleferre (1892-1983), Marcelle Soulage (1894-1970)

Sontraud Speidel, Klavierwerke von Komponistinnen aus drei Jahrhunderten

 
Rosario Marciano (1944-1998) spielt Klavierwerke von Komponistinnen auf einem Bösendorfer, LP 1979

Werke von Elisabeth Jacquet de La Guerre (1659-1729), Maria Theresia von Paradis (1759-1824), Maria Szymanowska (1789-1831), Katharina Cibbini-Kozeluh (1790-1858), Fanny Mendelssohn (1805-1847), Clara Schumann (1819-1896), Ingeborg von Bronsart (1840-1913), Agathe Backer-Grøndahl (1847-1907), Teresa Carreño (1853-1917), Cécile Chaminade (1857-1944), Germaine Tailleferre (1892-1983), Amy Beach (1867-1944) und Grazyna Bacewicz (1913-1969).

 
Zuletzt bearbeitet:
Sicherlich nichts, was interessanter wäre als Werke / Interpretationen der anderen 62 Gender.

Ich als Anti-Sexist und Anti-Rassist weigere mich schlicht und einfach, Musik durch die Brille von Geschlecht oder Rasse zu betrachten. Mich interessiert ausschließlich, ob die Musik gut ist / mich berührt; vielleicht noch, ob es sich um einen interessanten Menschen handelt.
 

@hasenbein Ich könnte mir vorstellen, dass es Feministinnen bzw. Leuten, die solche Tage planen, um exakt dasselbe geht. Und sie sich eben daran stören, dass die interessanten Nicht-Männer unterrepräsentiert sind, eben weil sie keine Männer sind. Zu solchen künstlich geschaffenen Gelegenheiten ist dann Zeit, die spannenden, gut musizierenden, berührenden Frauen zu "Wort" kommen zu lassen.
 
@hasenbein Ich könnte mir vorstellen, dass es Feministinnen bzw. Leuten, die solche Tage planen, um exakt dasselbe geht. Und sie sich eben daran stören, dass die interessanten Nicht-Männer unterrepräsentiert sind, eben weil sie keine Männer sind. Zu solchen künstlich geschaffenen Gelegenheiten ist dann Zeit, die spannenden, gut musizierenden, berührenden Frauen zu "Wort" kommen zu lassen.
Wäre theoretisch möglich.

Ist aber in der Realität, hier und heute, nicht so.

Wer als Frau was kann (und, so wie es Männer auch müssen, dazu noch die notwendigen Eigenschaften mitbringt, die in der heutigen Aufmerksamkeitsökonomie zur Eigenvermarktung nun mal notwendig sind), wird heute MINDESTENS genauso "repräsentiert" wie Männer entsprechenden Fähigkeitslevels.

Der Feminismus baut Bilder auf, die längst vergangenen Zeiten entsprechen, um ein Unterdrückungsnarrativ aufrechtzuerhalten und es auf diese Weise den Mitgliedern der eigenen "Sisterhood" zu ermöglichen, mit weit weniger Anstrengung auf die Überholspur zu gelangen. Alles nur Lobbyarbeit.
 
Ich vermute, dass man das nicht verallgemeinern kann. Den von dir geschilderten Fall erlebe ich durchaus: Meinem Bruder wurde mal ein Stipendium nicht zuerkannt, für das er besser qualifiziert war als eine Studentin, nur, weil man wollte, dass es eine Frau bekommt. Sowas ist ärgerlich, wenn es vorher nicht ordentlich kommuniziert wird. Es spricht ja nichts dagegen, in Männerberufen Stipendien für Frauen und in Frauenberufen Stipendien für Männer zu vergeben (hab mal gehört, dass auch Männer Hebamme werden können. Sachen gibt's!)

Gleichzeitig denke ich dennoch, dass man nach wie vor bei Männern oft höhere Leistung oder Qualität vermutet. In Jurys von Klavierwettbewerben und unter den Gewinnern sind noch immer überproportional viele Männer. Ich glaube kaum, dass das der Qualitätsverteilung entspricht, mit der Männer und Frauen Klavierspielen.
 
Der Feminismus baut Bilder auf, die längst vergangenen Zeiten entsprechen, um ein Unterdrückungsnarrativ aufrechtzuerhalten und es auf diese Weise den Mitgliedern der eigenen "Sisterhood" zu ermöglichen, mit weit weniger Anstrengung auf die Überholspur zu gelangen. Alles nur Lobbyarbeit.
LOL, bleib lieber beim Klavierspielen. Schon Platon schreibt in seiner Apologie, wie enttäuscht Sokrates war, als er bei den jeweiligen Fachleuten Weisheit suchte:
" ... diese trefflichen Meister. Weil (sie ihre) Kunst gründlich erlernt hatte(n), wollte jeder auch in den andern wichtigsten Dingen sehr weise sein, und diese ihre Torheit verdeckte jene ihre Weisheit."

Cee
 
Brillante und überzeugende Argumentation, die mich natürlich gänzlich entwaffnet! Ich ziehe meinen Hut vor solch einem Geistesriesen, der dies Forum beehrt!
 
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LOL, bleib lieber beim Klavierspielen. Schon Platon schreibt in seiner Apologie, wie enttäuscht Sokrates war, als er bei den jeweiligen Fachleuten Weisheit suchte:
" ... diese trefflichen Meister. Weil (sie ihre) Kunst gründlich erlernt hatte(n), wollte jeder auch in den andern wichtigsten Dingen sehr weise sein, und diese ihre Torheit verdeckte jene ihre Weisheit."

Schön, hier eine historische Übersetzung Platons zitiert zu finden. Noch schöner wäre es freilich, wenn man aus Respekt vor deren Urheber Schleiermacher sie nicht entstellend zitieren würde. Und am allerbesten wäre es, wenn man die Verwendbarkeit eines Zitates für einen Diskussionszusammenhang vorab prüfen würde. Platon lässt hier nämlich keineswegs seinen Sokrates den Vertretern der Fachdisziplinen die Befähigung absprechen, sich zu politischen und sozialen Fragen zu äußern (um die es in @Hasenbeins Beitrag ja ging), sondern die Befähigung zur Bildung gesicherter Begriffe; stattdessen zeichne sie das Beharren in unreflektierter Traditionsgebundenheit aus.

Was soll man zu dieser Art von vermeintlich autoritätsgestütztem und jedenfalls grundlosen Diskussionbeitrag sagen? Vielleicht

?
 
War offenbar präzis genug, dass Du es googeln konntest: samt Schleiermacher-Namedropping im ersten Suchergebnis, hehe. Zum Rest Deines Beitrags nur ein facepalm: "Legt ihr's nicht aus, so legt was unter."

Übrigens, egal ob schlecht gegoogelte Philosophie oder Feminismusverschwörungen: Was ohne den Hauch eines Arguments behauptet wird, kann ebenso hinweggefegt werden.

Cee
 

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