Das ist das Dilemma einer jeden Kunst und eines jeden, der Kunst ausübt. Das Stadium der Perfektion ist gleichsam der künstlerische Tod. Welche Herausforderung gibt es dann noch?
Naja, man hört sehr genau, dass es jemand spielt, der/die erst gut 2,5 Jahre Klavierspielen lernt und nicht jemand mit jahrelanger Spielpraxis.
Und man hört sicherlich auch, dass ich mich bisher nicht wirklich mit der Zeit von Bach und auch bisher nicht mit seinem Werk wirklich auseinandergesetzt habe.
Deshalb bin ich noch sehr in der Experimentierphase.
Mir macht es unheimlich Spaß alles mögliche an dem Stück auszuprobieren. Mal spiele ich es mit Pedal, beim nächsten Mal versuche ich das Legato komplett ohne Pedal hinzubekommen. Dann spiele ich auch gerne mal rechts im staccato. An einem Tag spiele ich es im behäbigen Tempo, den nächsten saust es geschwind dahin. Manchmal ist und bleibt es zart und das nächste Mal steigt an einigen Stellen die Dynamik kräftig an.
Es wird auch immer runder aber es klingt noch nicht so rund und stimmig in sich, wie es klingen könnte. Meiner Familie würde ich es aber jeder Zeit so wie es jetzt klingt bedenkenlos vorspielen.
@Vanessa, frustriert bin ich beim Spielen des Präludiums gar nicht. Für mich ist es mein Gradmesser, dass es Schritt für Schritt vorwärts geht, den an diesem Stück, obwohl ich es regelmäßig spiele, höre ich es durchaus, wenn es wieder ein Stückchen runder klingt.