Welches Klavier kaufen? Schimmel oder Hoffmann?

  • Ersteller des Themas c m
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Falls es nicht allzu dringend mit dem Kauf ist, rate ich Dir, noch andere Instrumente (vorwiegend gute gebrauchte in seriösen Klavierhäusern) zu testen. Möglicherweise läuft Dir ein bezahlbares Instrument von Steingraeber, Grotian, Thürmer, Ibach, Blüthner, Feurich über den Weg.

Da es sich doch um eine langfristige Anschaffung zu handeln scheint, kann ich aus meiner Sicht leider nicht zu Schimmel raten. Schimmelklaviere haben einen durchaus schönen sonoren Klang, auch akzeptable Mechanik - aber das alles ist sehr wenig beeinflußbar: der Klang ist quasi vorgefertigt und damit eingeschränkt. So ist auch die dynamische Bandbreite eher reduziert. Das gilt auch für die Flügel. Bzgl. Autovergleich: das ist so ähnlich wie ein sehr gutes Auto, das aber bei 130 abgedrosselt ist...
 
Ich glaube, das wäre vergleichbar, wenn man als Fahranfänger mit 18 sich einen A 8 kauft.
Falsch. Für Anfänger am Klavier, die sich sicher sind, dabeizubleiben, ist das Beste gerade gut genug.

Rolf hat übrigens die Firma "Pfeiffer" vergessen ;-) Und natürlich auch Steinway, Bösendorfer, Bechstein. ;-)

Und auf die Frage "wo"? Klavierladen.de ist hier sehr gut beleumundet. Dort steht gerade ein Feurich und ein Pfeiffer. Gucks Dir mal an.
Wenn Du Dich geografisch outest, wirst Du sicher etliche Empfehlungen erhalten.
 
Da es sich doch um eine langfristige Anschaffung zu handeln scheint, kann ich aus meiner Sicht leider nicht zu Schimmel raten. Schimmelklaviere haben einen durchaus schönen sonoren Klang, auch akzeptable Mechanik - aber das alles ist sehr wenig beeinflußbar: der Klang ist quasi vorgefertigt und damit eingeschränkt. So ist auch die dynamische Bandbreite eher reduziert. Das gilt auch für die Flügel. Bzgl. Autovergleich: das ist so ähnlich wie ein sehr gutes Auto, das aber bei 130 abgedrosselt ist...

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, da ich verschiedene Schimmel-Klaviere kenne: Im Vergleich mit Spitzenklavieren fällt Schimmel deutlich ab, aus den von rolf genannten Gründen.
Natürlich muss man hinzufügen, dass diese Gründe erst für fortgeschrittene Klavierschüler relevant und erfahrbar werden und dass Schimmel natürlich besser ist als eine der preiswerteren Marken.

@ CM
Wenn Du den Gebrauchtmarkt etwas länger beobachtest, wirst Du auch z.B. Grotrian-Steinweg Klaviere (>= 120 cm) um 7500 Euro finden.
(Das sind dann natürlich generalüberholte Instrumente üblicherweise deutlich älter als 20 Jahre, aber wenn der Klavierbauer gute Arbeit geleistet hat, ist das kein Problem.)

Dein Auto-Vergleich ist übrigens falsch. Es geht bei einem Spitzenklavier einfach darum, dass es mehr musikalische Ausdrucksmöglichkeiten bietet. Wenn Euer Klavier also eine langfristige Anschaffung sein soll, ist in Betracht zu ziehen, dass Euer Sohn in 5 Jahren soweit ist, diese Möglichkeiten zu nutzen.
 
Liebe Ratgeber und Diskussionsteilnehmer,

nun hat sich inzwischen doch einiges getan und wir sind tatsächlich fündig geworden und haben ein Klavier gekauft!!! Dieses Ergebnis wollte ich doch unbedingt nochmal berichten...

Aber der Reihe nach...
Nachdem hier im Forum so viele Ratschläge erteilt wurden, habe ich selbst noch etwas bezügl. Klavierkauf gelesen und recherchiert und bin anschließend nochmal zu dem Händler gefahren. Wie das Leben so spielt, war das 20 Jahre alte Schimmel verkauft. Nun ja, es war nicht so tragisch, hatte ich mich doch eher in das Schimmel C 116 Modern verguckt. Es stand inzwischen nicht mehr in der Werkstatt, sondern im Verkaufsraum, klang in meinen Ohren phantastisch, aber "oh Wunder", sollte es doch inzwischen mit einer nicht dazu passenden, mittelmäßigen Klavierbank (bei diesem Modell ein NO GO, wie ich finde) stolze 7900€ kosten. Immerhin kam das Klavier aus der Miete zurück. Da ich den ersten Preis von 7500€ nicht schriftlich hatte und ich mir die Preisdifferenz nur anhand der inzwischen neu erschienenen Preisliste erklären konnte (es waren 2 Wochen vergangen), bin ich doch sehr ernüchtert wieder gegangen und hab mich gegen dieses Klavier entschieden.
Also habe ich/ wir wieder von vorn angefangen. Weitere Händler besucht, übers Internet Kontakt aufgenommen, viele E-Mails und Telefonate geführt, Privatanzeigen gecheckt und viele Kilometer zu weiteren Händlern gefahren. Inzwischen konnte ich zumindest das Klavierspiel der Händler einordnen, denn auf diese war ich ja angewiesen. Von "phantastisch" bis "geht so" war alles dabei. Auch Empfehlungen aus diesem Forum bin ich gefolgt, Danke nochmal für die vielen Tipps.
Irgendwie kam ich immer wieder auf das Schimmel Klavier C 116 T. Dies habe ich dann ganz gezielt gesucht... und gefunden.

Es ist ein 2 Jahre altes Schimmel C 116 T in schwarz poliert geworden. Neu (also Austellungsstück) mit der passenden Schimmel Klavierbank und ich finde, in meinen Ohren klingt es unglaublich ausgewogen und harmonisch. Mehr kann ich als Laie dazu nicht sagen. Nächste Woche wird es geliefert und die ganze Familie freut sich schon. Zufällig beginnt auch meine erste Klavierstunde nächste Woche und ich bin schon sehr gespannt.

Mein Sohn hatte natürlich inzwischen weiterhin Klavierunterricht (auch ohne Klavier zu Hause) und sogar er ist schon recht aufgeregt, weil das Klavier nächste Woche geliefert wird. Übrigens war dieses von uns gekaufte Klavier das einzige, an dem mein Sohn sitzen geblieben ist (sonst gar nicht sein Art, man könnte ja was verpassen!) und für sich weiter vor sich hin geklimpert hat, während wir mit dem Händler weitere Klaviere angesehen/ gehört haben. Das hatte mein Sohn noch nie zuvor getan und ich habe es einfach als ein Zeichen gedeutet, dieses soll es dann wohl sein...

Fazit: Ein Klavierkauf ist ein aufregende Sache, dauert länger als man denkt, kostet mehr als man möchte und man lernt viele unterschiedliche Menschen kennen und letzten Endes muss man doch sich selbst und seinem eigenen Urteil vertrauen. Und übrigens: ALLE gebrauchten Klaviere waren kaum bzw. wenig gespielt worden, wirklich alle gebrauchten Klaviere, die ich im Umkeis von 200 km gesehen bzw. gehört habe. Dies nur ein Hinweis an alle Eltern, die so wie wir Laien sind und sich in dieses Thema einarbeiten wollen.

P.S. Eine Frage habe ich doch noch! Was hat es mit den Rasten auf sich? Wofür sind die gut?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
P.S. Eine Frage habe ich doch noch! Was hat es mit den Rasten auf sich? Wofür sind die gut?

Hihi, ohne die Raste fällt es zusammen; die ist sozusagen das Chassis des Klaviers (ja, es gibt auch kleine, rastenlose Klaviere, z.B. das kleinste von Grotrian, da hält halt der Grußrahmen das ganze Möbel).

Viel Spaß und Freude mit Deinem Klavier!

Friedrich
 
Das hatte mein Sohn noch nie zuvor getan und ich habe es einfach als ein Zeichen gedeutet, dieses soll es dann wohl sein...
das war richtig, dass Du auf so was geachtet hast! Gratulation! Und viel Freude Euch allen!

Und übrigens: ALLE gebrauchten Klaviere waren kaum bzw. wenig gespielt worden, wirklich alle gebrauchten Klaviere, die ich im Umkeis von 200 km gesehen bzw. gehört habe.
das ist immer so... :D:D:D
 
Irgendwie kam ich immer wieder auf das Schimmel Klavier C 116 T. Dies habe ich dann ganz gezielt gesucht... und gefunden.

Hallo c m,

wenn Euer Sohn dieses Modell in sein Herz geschlossen hat, dann war das vermutlich eine kluge Entscheidung.
Um noch etwas Positives über diesen Traditions-Schimmel zu sagen: Er ist grundsolide (verarbeitet), sehr genügsam (sprich: Stimmhaltung üblicherweise prima, d.h. 1x Stimmen pro Jahr reicht, vorzugsweise bei einem Klavierbauer/stimmer, der sein Handwerk wirklich versteht, was auch seinen Preis hat) - hin und wieder muss die Mechanik reguliert & Hammerfilze nachintoniert werden ...

... ansonsten wird das Pferdchen voraussichtlich seinen Dienst ohne Murren viele Jahrzehnte erfüllen und hoffentlich viel Freude bereiten!

Herzliche Grüße
Clavifilius

P.S. Nach Transport & Akklimatisierung bei Euch daheim fällt natürlich für Euren neuen Mitbewohner eine erste Stimmung an, die (bei Neukauf) ja häufig kostenlos ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der hohe Preis für Nr. 2 kann dadurch gerechtfertigt sein, daß er eine umfangreiche Überholung einschließt. Deren genauen Umfang mußt Du in Erfahrung bringen (und auch, ob sie etwa in Weißrussland stattfand).

Hofmann war schon immer, auch unter dem alten Eigentümer Euterpe, eine Zweitmarke, wird in Böhmen gefertigt und ist daher von der Papierform (!) mit den Schimmel eigentlich nicht zu vergleichen. Die Frage, die Du Dir hier stellen könntest, ist, ob Du nicht bei einer anderen Importmarke wie z.B. einem Yamaha P122 ein möglicherweise besseres Instrument zum gleichen Preis, oder umgekehrt die gleiche Qualität für deutlich weniger Geld (z.B. Wendl&Lung oder Irmler Professional - auf das P. achten!; 122/3er Instrumente kosten ca. 4000) bekommen könntest.

Kann Wendl & Lung nur empfehlen! :) ...zumindest die Klaviere (Flügel klingt imho zu brilliant). Wirklich gutes Klavier für wenig Geld.

LG,
Pia_Nissimo
 

Oh man sorry, das Datum hab ich ehrlich gesagt übersehen! Ändert aber natürlich nichts daran das die Klaviermanufraktur immer noch empfehlenswert ist. Zumindest wenn man von ein paar Abstrichen in der Verarbeitung absieht.

LG
 
Abgesehen davon heißen die jetzt Feurich. Aber empfehlen kann man die immer noch. Sogar mehr denn je. Die Klaviere haben die noch verbessert. Ich verkaufe die jetzt seit 12 Jahren und habe deswegen "Langzeiterfahrungen".
 

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