es ist hier viel einfacher, als du denkst.
Aber nicht, wenn man weiß, woher meine Denkfehler rühren und warum mich die Beschäftigung mit der Musiktheorie derart fordert.
Zwischendominante heißt nur, dass man einen Dominantakkord hat, der sich in eine Tonart auflöst, die nicht der Tonika entspricht.
Die Tonart in die Skrjabin hier auflöst ist aber die richtige Tonika, nämlich es-moll, aber der (so dachte ich, bevor hasenbein mich erhellt hat) „falsche“ Dominantseptakkord (B-Dur, nun ja, Bb7b9). Dieser ist hier aber ein tonartfremder Akkord, daher irritiert es mich erstmal, weil er nach meinem (rudimentären) Verständnis dort nichts zu suchen hat (warum der dort steht weiß ich ja jetzt). Aber in Anbetracht dessen, dass Skrjabin z.B. auch in 16/4 (für den Laien) unerwartete Akkordfolgen verwendet (Skrjabin bringt da nicht eine erwartete Auflösung, sondern treibt die Spannung weiter, bevor er den Zuhörer erlöst) sollte mich nichts wundern.
Schau dir immer an, woher man kommt und wohin es geht, betrachte die Akkorde nicht zu sehr isoliert, dann wird oft sofort klar, was da passiert.
Ich hatte vor meiner erneuten Frage bereits geschaut, aber wenn ich einen tonartfremden Akkord sehe, dann frage ich mich erstmal, was der dort zu suchen hat (und bin verwirrt). Aber jetzt weiß ich es ja: Zwischendominante.
Der verkürzte Dominantseptnonakkord mit kleiner None (...). Wie ich im anderen Faden erklärt habe, sieht man die möglichen Auflösungen (je nach enharmnonischer Darstellung natürlich) sofort, indem man jeden Ton um einen Halbton erhöht und die Varianttonarten dazu sucht.
Das sollte ich mir ausdrucken und übers Klavier hängen, damit ich immer wieder daran denke, wie einfach es ist (und wie viele Steine ich mir anscheinend unbewusst in den Weg lege). Irgendwann wird es dann (hoffentlich) in Fleisch und Blut übergehen.
Das hier verstehe ich übrigens nicht. Warum fast? Warum b-moll?
Denkfehler meinerseits!
Ja, und dann....
In Takt 20 beginnt die neue Phrase mit es-moll gefolgt von der Dominante B-Dur. Oder ist es hier auch die Zwischendominante, weil tonartfremd? Allerdings: Wenn ich die Kadenz es-moll, as-moll, B-Dur spiele, dann klingt B-Dur nach einer Auflösung (falls mein Clavinova* mich nicht gefoppt hat). Und dann kommt Ges-Dur. Also erinnere ich mich daran, dass ich schauen soll woher ich komme und wohin ich gehe. Ich komme von es-moll und Ges-Dur gehört nicht zu dieser Tonart. Das folgende as-moll ist allerdings die Subdominante von es-moll, die passt also. Woher kommt also das Ges-Dur, frage ich mich (nun ja, das Stück steht in dieser Tonart, aber ich verstehe nicht, warum Ges-Dur an dieser Stelle steht).
Vielleicht sollte ich es wirklich lassen mir darüber weiter einen Kopf zu machen. Es erfordert ja einiges an Zeit (nicht nur der meinigen - Eure Antworten sind ja auch nicht mal schnell heruntergetippt).
*es steht im Büro und somit nicht weit weg vom Rechner.