Daß Du mich nicht abkannst, weiß ich ja.
Das ist Käse, mein Lieber - es ist wahr: Du gehst mir des Öfteren ganz gewaltig
auf den Geist - und zwar eben genau mit eben solchen kategorisierenden statements,
die bei Unbedarften gut, weil recht vernünftig klingend, ankommen -, und manchmal
finde ich Deine Sachen tatsächlich gut. So einfach isses eben nicht - vielleicht wärn
wir innem andern Leben echte Kumpels - kein Witz, Alder.......
Aber was soll an dieser Stelle diese völlig unnötige Polemik?
Weder unnötig noch polemisch - ganz und gar nicht.
Das Vormachen hat doch nichts mit "Sich-Beweisen" zu tun, das ist doch nun echt Quatsch!
Das habe ich auch nicht gesagt: Ich habe nicht vom "Sich-Beweisen" gesprochen
(was allerdings wirklich oft vorkommt), sondern vielmehr davon, daß von einem
"Lehrer" verlangt wird, er solle etwas vormachen.
Ich halte das - als Methode wohlgemerkt - für nicht zielführend, und das habe
ich bereits in verschiedenen Zusammenhängen und oft begründet:
Im besten Fall wird damit gezeigt, daß einer etwas kann - es wird aber nicht
gezeigt, wie ein andrer dorthin kommt. Und genau das halte ich für die Aufgabe
eines Lehrers.
Daß ein mitreißendes Spiel begeistern und Motivieren kann - das ist doch
klar, und zu Zeiten ist sowas auch wunderschön. Doch meines Erachtens
sollten das seltene und besondre Momente sein, die sich eben aus dem
Augenblick ergeben - aus genau dem Augenblick, der das Leben so wertvoll
macht. Als durchgängiges Verfahren isses öde.
Wenn Du gegen Vorspielen bist, mußt Du ja konsequenterweise auch gegen das Anhören von Aufnahmen des zu erarbeitenden Stücks sein, also gegen jedes imitatorische Lernen...
Nö: Ich bin fürs Anhören, fürs Lesen des Notentextes, fürs Vom-Blatt-Spielen,
fürs Analysieren - kurz: für alles, was der LIebe GOtt verboten hat.
Und manchmal bin ich auch fürs Vorspielen - aber halt nicht fürs Vorspielen
als Methode; und ich halte diesen Unterschied für enorm wichtig - nix Polemik.
Gruß von einem, der Dich halt nicht kategorisch nicht abkann - sondern Dir
bloß von Zeit zu Zeit sagt, wann Du Mist redest.
stephan