Welche Vorleistungen sollten Versuchskomponisten auf clavio liefern?

Was soll der Versuchskomponist abliefern, damit er am ehesten konstruktiv-sachliche Repliken kriegt?

  • Videolink einer händischen Einspielung, Interpret sei der Komponist höchstselbst, Hände sichtbar

    Stimmen: 0 0,0%
  • Audioexport verwendeter Notensatz-Software o.ä.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Profunde Kenntnisse der Harmonie- und Formenlehre der durmolltonalen Musik

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    8
  • Umfrage geschlossen .
inzwischen ist er ja längst Professor für Komposition und hat Lehraufträge an diversen Musikhochschulen.

Ich muss hier mal ein Geständnis abliefern, seine Weihnachtsreise für Polizeiorchester



hat mich zu diesem Stück (frei improvisiert) inspiriert

 
@Pedall hast wohl recht, "Gehörbildung, Tonsatz und Analyse an den Musikhochschulen in Karlsruhe, Trossingen, Essen und Stuttgart" dann wohl "nur" als Dozent.
 
Wo zu braucht es eigentlich noch Gehörbildung und Harmonienlehre wenn eh nur atonales Zeugs dabei rauskommt?

Des ist wie mit den Architekten, welche einfach nur noch Schuhschachteln in die Landschaft pflastern.

Wo bleibt der Sinn für Schönheit und für Harmonie?
 
Gut. Und hat der Urheber, jetzt meinetwegen Dozent in meinem hypothetischen Lieblingsfach, in Bezug auf seine Kompositionen den großen Urheberrechts-Bohei drum gemacht? Oder andere?

Warum dann sollte die Frage von Belang sein in privaten Unterhaltungen(!) von Leuten, die sich die Köpfe über eine Versuchskomposition zusammenstecken?

Sei es nur ein unverbindliches Angebot von und für interessierte Anfänger und Fortgeschrittene, die einander schreiben wollen, ungestört von PiM&Dis, so jetzt spontan, hoffe nicht zu despektierlich, sondern mit Augenzwinkern getauft: Profis in der Musik und im Dissen. Dafür werden die PiM&Dis nicht von diesen Anfängermurksereien belästigt.

Was ist schlimm an einer Liste von Teilnehmern, damit Außenstehende wissen, wer sich prinzipiell für solche Austausche bereit erklärt? Wittert wer Kundenstammabfluss weg von freien berufsbegleitenden Kompositionsstudien- und Lehranbietern, von deren Existenz ihr offenbar ausgeht, da ihr sie empfiehlt?

Wenn ich für mich erschwingliche Angebote seh – strukturierter Unterricht außerhalb einer Hochschullehre, ohne Voraussetzung ausgebildeter Pianistik und idealerweise überhaupt instrumentagnostisch – werde ich sie testen und, wenn sie gut sind, gerne weiterempfehlen. Bis dahin lern ich halt behelfsweise aus nicht-persönlichen Medien und nehme die Fehler, die ich nicht selber erkenne, billigend in Kauf.

Daher dürften sich – hätt ich gedacht – alle halbwegs vernunftbegabten Hirninhaber darüber im Klaren sein, dass ein simples Versprechen pragmatisch das höchste der Gefühle an betriebenem Aufwand ist. Gerade ausreichend, wenn man die geringe Schöpfungshöhe einer Versuchskomposition berücksichtigt. Die wird ja wenigstens a priori durch dieses Versprechen angenommen.

Da angesichts geringer Schöpfungshöhe auch ein Streitwert im Falle einer Urheberrechtsverletzung in Kupfermünzen zusammenkrambar wäre, machte sich weder Anwalt noch Richter nen Finger krumm. Daher bedarfs keines juristisch stichfesten Klausulariums, das erst recht niemand hier verstehen würde, der sich schon bei meinem Geschreibsel sperrt.

Das Risiko einer Urheberrechtsverletzung wird der oder die Einladende schon selbst als geringer einstufen als den persönlichen Profit daraus, dass andere einen Blick aufs Werk werfen und sagen, wie sie es finden und idealerweise warum. Und wenn es Mist ist und der/die Versuchskomponist(in) mit der Kritik nicht klar kommt, dann zieht die Person zumindest nicht gleich die Aufmerksamkeit irgendwelcher Laienpsychologen an, sondern die Austauschpartner sprechen der gekränkten Trost zu und verlassen die Unterhaltung still und unerkannt durch die zweitere der Unterhaltung-verlassen-Optionen, wenn es ihnen zuviel Mimimi wird.
 
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Gut. Und hat der Urheber, jetzt meinetwegen Dozent in meinem hypothetischen Lieblingsfach, in Bezug auf seine Kompositionen den großen Urheberrechts-Bohei drum gemacht? Oder andere?
Ich hoffe mal eher darauf, wenn er es sich denn anhört, ihm damit ein Lächeln entlocken zu können:-)

Sich von der Stimmung, die ein fremdes Werk in einem auslöst, zu einer eigenen, völlig anders gestrickten Improvisation anstecken zu lassen, ist sicherlich nichts, was in irgendeiner Weise das Urheberrecht tangiert. Mann oh Mann:-)
 
Wo zu braucht es eigentlich noch Gehörbildung und Harmonienlehre wenn eh nur atonales Zeugs dabei rauskommt?
Wozu noch richtig intonieren lernen, wenn es doch Autotune gibt?
Wie oft sowas im Aufnahmebetrieb genutzt wird, merkt man manchmal erst, wenn man die Stimme mal live hört, und sich über jeden ohne Korrektur korrekt getroffenen Ton tatsächlich freut.
Wozu noch drauf trainieren, ganze Stücke durchspielen zu können, wenn der Toni bei Aufnahmen dann eh drauf besteht, ein Riff nur ein mal "100%ig" aufzunehmen, weil es für ihn weniger nervtötend ist, die ganzen Wiederholungen hochzukopieren (copy&paste).
Wozu noch Puls entwickeln, wenn der Toni einem sowieso ein Metronom aufzwingt, weil es ihm die Arbeit erleichtert.
Wozu überhaupt noch Instrumentalisten?
Weil es alles gleich klingt, wenn man das dem Toni und seinem PC überlässt!

Aber vor allem, weil Musik numal live funktionieren muss, und man sein Publikum nicht enttäuschen will, wenn es merkt, dass man live nur playback macht und die Musik ohne Playback auch ganz anders klingt, als man das von der Aufnahme gewohnt ist.
Deswegen braucht man auch diesen ganzen "Balast" aus der klassischen Ausbildung.
 
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Das ist unwahr!!!

Man konnte hier (vor einigen Jahren) sehr [gute Ausnahmeerscheinungen eines (sic!) Teilnehmers beobachten]

Okay, ich schränke mein "Abschlusscommuniqué" ein:
(Ans Rednerpult tretend.)
(Mikrofone justierend. Phh, phh. Eins, zwei, ok.)
Eigenkompositionen sind nur dann erwünscht, wenn sie eine eingehende Beschäftigung mit und die pianistische Erarbeitung von tradierter Klavierliteratur sowie eine wenigstens bestehende Ausbildung in Komposition erkennen lassen. Eigenkompositionen dürfen unabhängig davon gern erstellt und ohne großen Aufhebens in die Privatschatulle gelegt werden. Eine Veröffentlichung oder öffentliche Besprechung verdient aber den vereinten Hohn und die umgehende persönliche Demütigung des Missetäters durch die Profis auf clavio.de, deren pfeffersprayende Fingerzunge locker sitzt. Die Würde von Nicht-Versuchskomponisten bleibt in Übereinstimmung mit dem bundesdeutschen Grundgesetz davon unberührt, also großzügigerweise unantastbar.

Alle mit einverstanden? Dann bitte auch alle die dem entsprechenden Punkte in der Umfrage wählen. ;-)

Drüben im Synthesizerboard, im gleichen thomann-gesponsorten Musikerforenring wie clavio.de, hatte mal ein armer Tropf gefragt, wie man da rauskäme aus dem ewig gleichen Trott, den runtergehörten Patterns und drei-, viergliedrigen Turnarounds, wie man sie Sequencern zum mehr oder weniger endlosen und eventuell zufallsbasiert variierten Durchnudeln einprogrammiert. Der merkte wie wenige andere dort, dass bei seiner Musik noch etwas Entscheidendes fehlt. Und was hatten tatsächlich ein paar Hanseln empfohlen, zum Missfallen einiger, die über konventionelle "analoge" Musik die Nase rümpften, da zu alt, zu akademisch, zu zeitaufwendig?
Konventionellen Instrumentalunterricht.

Brückenbau findet kaum statt. Fingertänzer und Gear-Bediener stehen sich anscheinend unversöhnlich gegenüber.
 
Ich habe vor einiger Zeit eine kleine Invention komponiert. Sie ist leider nicht ganz fertig geworden, aber ich würde gern die Arbeit wieder aufnehmen. Wie würdet Ihr vorgehen? Gäbe es eventuell an der bisherigen Komposition noch etwas zu verbessern?

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Das gerupfte Notenblatt stammt aus dem Papierkorb, richtig? Bitte dorthin wieder zurücktun.

Gäbe es eventuell an der bisherigen Komposition noch etwas zu verbessern?
Was an dieser zweistimmigen Invention nicht total Banane klingt, ist aus dem immergrünen Bestseller "Horch, was kommt von draußen rein?" geklaut. Je mehr Du abschreibst, desto besser die Qualität. Also mach was draus. Übrigens darf man auch von Pausenzeichen Gebrauch machen, man muss nicht immer alle zwölf Finger gleichzeitig beschäftigen. Frohes Schaffen wünscht

mit LG Rheinkultur
 
IGäbe es eventuell an der bisherigen Komposition noch etwas zu verbessern?

Den Anhang 64706 betrachten

Zunächst möchte ich dir gerne mitgeben: Es war super, dass du Dich einfach mal getraut hast. Und es hat bestimmt auch ganz viel Arbeit gemacht.
Vielleicht hätte ich einen kleinen Verbesserungsvorschlag (wegen dem Gefühl, damit es stärker rauskommt):
T. 17, Schlag 4 ein cis' und T. 18, Schlag 4 ein
e'', Bach macht doch ab und zu sowas mit schwarzen und weißen Tasten direkt hintereinander.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor einiger Zeit eine kleine Invention komponiert. Sie ist leider nicht ganz fertig geworden, aber ich würde gern die Arbeit wieder aufnehmen. Wie würdet Ihr vorgehen?
Da weiß ich leider im Moment auch nicht so recht weiter, ich möchte dir aber zwei Verse aus dem Gedicht auf den Weg geben, das ich neulich geschrieben habe:
"Drum auf mit frischem frohem Mut/
Ist gleich, ob schlecht, ist gleich, ob gut."
Es ist nämlich so, dass ich jetzt auch dichte und bald einen Lyrik-Band fertigstellen möchte (Arbeitstittel: "Am Rande des Selbsts").
Und ich hab hier bei clavio schon drei Gedichte veröffentlicht, sicher nicht ganz perfekt, aber vielleicht hat der eine oder die andere Freude daran, sie laut jemanden vorzulesen.
Opus 1: https://www.clavio.de/threads/meine...osition-romanze-in-c.31222/page-2#post-882077
Opus 2:
Opus 3:
 
Ich habe vor einiger Zeit eine kleine Invention komponiert.
Bin noch nicht ganz sicher, ob das nun eine parodistische Glanzleistung ist. Liegt vermutlich an meinen begrenzten musiktheoretischen Fähigkeiten. Aber ganz sicher bin ich, dass, wenn man es so richtig gut spielt, dann kann man sicher noch so einiges herausholen. Fühle mich jetzt dann doch in meinem ganzen Ehrgeiz irgendwie angestachelt. Da werde ich aber dann wohl erst noch ein bisschen üben müssen. Wenn ich mir das schon traue, hier hochzuladen, soll es ja dann auch so klingen, wie als wenn ich versuchen würde, wie ein Profi zu spielen. Soll ich Euch denn dann etwa wöchentlich am Übefortschritt teilhaben lassen, oder hättet Ihr es lieber täglich? Ist das dann irgendwie schädlich, wenn ich ein Teil der Zeit auch am E-Piano übe?
 
Stündlich.
Und welchen Fingersatz nimmst du links von T. 21 auf 22 um ein möglichst verkrampftes legato zu erzielen? Oder muss man das historisch informiert spielen? Alle Noten nur halblang?
Solange die Takte von @Pedall nicht selbst durchnummeriert sind, sehe ich keine Veranlassung mich dazu auch nur zu äußern. Aber Du hast Recht, denn hat nicht auch schon Gulda sinngemäß mal gesagt, dass man immer so locker und leicht bekleidet wie möglich spielen soll?
 
@HbMuth So schlecht ist die Idee sicher nicht: Wenn man - gerade als blutiger Anfänger auf diesem Gebiet - bei seinen ersten kompositorischen Gehversuchen keinen Bedarf an mentalem Pfefferspray hat (verständlicherweise), empfiehlt es sich vielleicht tatsächlich, von einer Veröffentlichung in einem fachbezogenen Forum abzusehen, die jeder Bemüssigte anonym kommentieren kann, und stattdessen lieber gezielt das Urteil von Personen zu erfragen, zu denen man in fachlicher wie auch in menschlicher Hinsicht Vertrauen hat und die auch dazu bereit sind, einem mit qualifiziertem Feedback weiterzuhelfen. Da dürfte zumeist Sinnvolleres und Weiterführenderes dabei herauskommen als in ,freier Wildbahn'. Oder sich alternativ dabei ganz einfach auf ein Medium wie DuRöhre beschränken und die "Oh wie schön, ich könnte das nicht"-Likes geniessen. :012:
 
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