Eigentlich bin ich Schreibfaul, aber ich probiere es einmal...
Alle malen hier den schwarzen Peter an die Wand, sobald jemand versucht im Eigenstudium das so heilig gepriesene Klavierspiel zu erlernen.
Das Grundproblem vom Eigenstudium und damit hat das Klavierspiel erst einmal keine Sonderstellung ist, wie auch schon öfters hier immer mal wieder erwähnt wurde, dass: in der heutigen Epoche jeder alles zur gleichen Zeit sein will. Wer nimmt sich denn noch wirklich Zeit und konzentriert sich vollends auf eine Sache, überall aufgerissene Ware, alles verkommt...
Der Unterschied von allgemeinen Hobbys und jetzt z.B. dem Klavier ist doch der, das daraus Musik ertönt, wie bei einer Mundharmonika oder ner Geige. Jeder dieser Instrumentarten hat etwas gemeinsam, es erzeugt Klänge, das Klavier hat natürlich die orchestraleste Wirkung aber jedes dieser Instrumente besitzt seine eigene Expertise. (das Klavierspiel findet aufgrund seines einfacheren Zugangs oft einen breiteren Zulauf/ das ist Fluch und Segen zugleich, da es dadurch erst diese ganzen schlechten Onlineportale gibt, weil sich so schnell Geld verdienen lässt)
Sollte ein Amateur extrem musikalisch veranlagt sein, also muss vieles gar nicht erst lernen, da er viele Harmonien etc begreift, im Metrum ist also den Puls fühlt usw. dann wird er es auch ohne Lehrer recht weit bringen, da er ja andauernd das Klangideal im Kopf anstrebt zu erreichen, und sobald, aufgrund dummer Anschläge mist bei rauskommt, versuchen es zu korrigieren. Problematisch wirds, wenn die Stücke fortgeschrittener werden, da man dann mit falschen Techniken, Bewegungsabläufen, evt auch musikalischen Abläufen nicht vertraut ist und dann im Dunkeln tappt... In erster Hinsicht hat der Lehrer eine Begleitende Funktion und nicht jene einen alles vorzukauen, wo wir beim nächsten Problem vieler Anfänger wären... Er fördert deine Stärken und bei Dingen die absolut missfallen, gibst sprichwörtlich auf die Finger. Wichtig ist das die dinge "natürlich" ablaufen, niemand braucht abgerichtete Marionetten... Aber dafür bedarf es auch der Bereitschaft des musizierenden, auch wenn sich jeder stillschweigend die schulter streichelt, wird es auf die wenigsten zutreffen (Amateure wohlgemerkt) "Natürlich" bitte nicht mit Kuschel/Kumpelkurs verwechseln!!!
Ich kann mir beim besten Willen nicht Vorstellen, das z.B. in der Jazzmusik alle einen Lehrer von kleinauf hatten, gerade weil es die Musik einst ärmerer Gesellschaftsschichten war, aber ich bin neugieirig auf unsere jazzer, was die dazu wissen, bin neugierig.
PS: vertrete aber nach wie vor die Meinung einen "guten" Lehrer zu haben, ansonsten fährt man Ohne mitunter sogar besser, als mit ner Gurke die Geld kostet!
LG Lustknabe