Wir sind uns zumindest einig, daß man allein durch Raisonnieren nicht zum Konzertpianisten wird.
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wenn das Nicht-Hinschauen ein Problem darstellt, dann ist noch nicht genügend Vertrautheit mit der Lage der Töne/Tasten vorhanden. Also: mehr Vomblattspielen, und zwar einfache Stücke! Und nicht auf die Tasten schauen!
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Durch das ständige Üben von Stücken, die einem 10 Nummern zu groß sind, ist auch noch niemand zum Konzertpianisten geworden.
hallo lieber Haydnspaß,
mit Bedauern nehme ich zur Kenntnis, dass es Dir leider nicht möglich ist, andere als Deine eigenen Ansichten zur Kenntnis zu nehmen. Das mag jetzt zunächst harsch erscheinen, aber Du "reagierst" mit apodiktisch hingeknallten Sätzen und versuchst auf diese Weise zu unterstellen, diese seien die notwendige und belehrende Folge fälschlicher Meinungen anderer (etwa meiner) - für Diskussionen und Austausch eine etwas wenig kooperative Methodik...
was Deinen letzten wuchtigen Satz betrifft: ebensowenig wird man durch das beständige vom Blatt spielen leichter Stücke zum Pianisten (übrigens frage ich mich, wie viele hier das werden wollen...). Solche Sätzchen schreiben sich flink, aber sie sagen letzlich gar nichts.
sicher lernt man beim vom Blatt spielen leichter Stücke leichte Stücke zu spielen - wie man aus dieser Befähigung dann zu schwierigeren bis schwierigen gerät, verrät uns Deine Erklärung leider nicht (ich will hoffen, das Geheimnis wird einmal gelüftet), ebensowenig hilfreich sind diese Bemerkungen bzgl des hier gefragten Problems, wie man mit schnellen weiten "Sprüngen" umgehen soll (ich rate niemandem, das Album für die Jugend zu spielen, um damit etwa irgendwelche "Sprungsequenzen" zu bewältigen).
obendrein ist zweifelhaft, ob "leichte vom Blatt spielbare Stücke" allerlei Lagen und Griffe des Klavierspielens überhaupt einsetzen... falls das nicht einleuchten sollte: weder Tschaikowskis noch Schumanns Jugendalben - beide herrliche vom Blatt Aufgaben - enthalten irgendwelche als "Vorübungen" zum hier gefragten Problem taugliche Stellen. Prinzipiell ist kritisch zu hinterfragen, ob all die von Dir empfohlenen leichten vom Blatt spielbaren Stücke überhaupt einen Orts- oder Orientierungssinn schulen oder mindestens anlegen, der dann für schwierigeres hilft - - - ich befürchte, dass man damit viel Zeit schlichtweg verlieren bzw vergeuden kann. Und Zeit lässt sich gemeinhin nicht aufholen...
sich auf der Klaviatur auskennen, Lagen- und Oktavenwechsel nicht als "Sprungprobleme" wahrzunehmen (z.B. nette Lagenwechsel im 1. Satz der Waldsteinsonate oder im Finale der Sturmsonate), sondern einfach ganz natürlich zu spielen - das bedarf einiger praktischer Erfahrung. Vieles, was wie "Sprünge" aussieht, braucht man ja gar nicht als "sprunghaft" wahrzunehmen!! Aber die Erfahrung, Auto zu fahren, macht man nicht unbedingt in ganzer Fülle auf dem Dreirad - analog KANN das von Dir gelobte vom Blatt Spiel einfacher Stücke den Effekt des "Ortssinns" leider nicht vollumfänglich herstellen.
man wird wohl doch progressiv vorgehen, also steigern müssen - gewiss nicht zu früh mit "10 Nummern zu großen Stücken", aber peu a peu kann man doch Nummer für Nummer in diese "Kleidergrößen" hineinwachsen. Hierbei sollte freilich das bloße "vom Blatt spielen" nicht die einzige Tugend sein, denn die Klaviermusik ist eben doch voll von Stücken, die noch gar nicht schwierig sind, aber die Probleme machen, wenn man "blind spielend" einzig in die Noten schauen würde (ich habe jetzt ein wenig übertrieben)
abschließend stellt sich natürlich die Frage, warum allerlei Pianisten bei allerlei schnellen "Sprungsequenzen" irgendwo konzentriert auf die Klaviatur schauen... machen die es etwa falsch?
und abschließend, da ich "Unterstellungen" nicht schätze: nirgendwo hier empfehle wenigstens ich, einzig "10 Nummern zu große Stücke" zu trommeln - aber ich empfehle gerne, die eigenen Grenzen auszutesten und zu verschieben; ein ganz normaler Vorgang übrigens.
liebe Grüße (in der Hoffnung, bald hilfreiches über den Umgang mit "Sprüngen" hier austauschen zu können), Rolf