Aber bitte nicht mit einer Diskussion und gemeinsamer Lösungssuche (wir reden immer noch von relativ kleinen Kindern!), es genügt vollauf, dass gottgegebene Instrumentarium an Artikulation einzusetzen: Mimik, Gestik, Tonfall, Sprache - und im schlimmsten Fall auch mal ein Schrei und Donnerwetter!
Lieber fisherman,
also irgendwie hakt's bei uns beiden. :D :kuss: Obwohl ich dich wirklich verstehe und in manchen Dingen ganz deiner Meinung bin.
Aber ich finde das Wort "Spackos" z.B. absolut entsetzlich! Wenn du es benutzt, ist es vermutlich nicht respektlos gemeint, aber ich hasse solche Wörter. Sie machen für mich persönlich Schubladen auf wie auch z.B. "Assis", "Ossis" und ähnliche Worte. Undifferenzierter geht's nicht, finde ich. Vor allem kann
ich nicht mehr auf jemanden offen zugehen, wenn ich ihn (sei es auch nur in Gedanken) als "Spacko" empfinde. Vielleicht meinen wir da zwei verschiedene Dinge.
Nur weil
du vielleicht keine Erfahrungen mit solchen Gesprächen hast, die ich meine, müssen diese Gespräche nicht sinnlos oder schlecht sein! Sie müssen aber auf eine bestimmte Art geführt werden. Und du unterschätzt offensichtlich die Kompetenz, auch die Lösungskompetenz kleiner Kinder. Die haben Ideen, auf die kommt ein Erwachsener oft nicht, denn ihre Lösungen entsprechen ihrem Alter und deshalb sind sie zuweilen viel besser und erfolgreicher als die Erwachsener!
Ich habe schon so oft etwas zu diesem Thema und ähnlichen geschrieben und ich wünschte wirklich, mir würde mal jemand glauben, dass es wirklich funktionieren kann. Ich löse
immer wirklich grundlegende Konflikte gemeinsam mit dem Schüler und das funktioniert. Natürlich mache ich da auch absolut meine Grenzen klar. Ich treffe Absprachen mit dem Schüler - ich würde das nicht Vertrag nennen - aber vielleicht dreht sich hier die Diskussion sehr um dieses Wort und vielleicht versteht jeder etwas anderes darunter.
Lieber schmickus, danke für deine Antwort!!! Du verstehst unter "Vertrag"
"Verträge" bedingen gleichberechtigte Vertragspartner. Erziehungsberechtigte und ihre Kinder sind nicht gleichberechtigt. Der Inhalt von Verträgen ist Gegenstand von Verhandlungen. Über grundsätzliche Fragen des Verhaltens und Benehmens verhandele ich nicht, Diskussionen darüber finden nicht statt."
Ich habe auch mit dem Wort "Vertrag" ein Problem, aber ich nehme an, dass z.B. Leoniesophie diesen Begriff anders versteht. Sie ist schließlich vom Fach und da kenne ich mich nicht aus.
Erziehungsberechtigte und ihre Kinder sind nicht gleichberechtigt, aber das heißt nicht, dass man nicht miteinander reden kann. Über grundsätzliche Fragen des Verhaltens und Benehmens diskutiert man überhaupt nicht in den Gesprächen, die ich meine, sondern man klärt den Konflikt. Das ist etwas ganz anderes! Solche Gespräche können dem
Grund für ein problematisches Verhalten über einen längeren Zeitraum auf die Spur kommen. Ich hatte mal einen Schüler, der bei mir einmal geklaut hat. Natürlich musste er dafür gerade stehen, natürlich musste er die Konsequenzen tragen. Aber was sich herausgestellt hat, ist, dass dieser Schüler ein absolut massives Problem in der Famile, in der Schule, mit Freunden hatte. Führt man da keine Gespräche, kommt man der Ursache für das Verhalten nicht auf die Spur und alles andere wie Konsequenzen etc. ist nur Makulatur.
Was wollt ihr eigentlich den Kindern beibringen? Ich möchte, dass Kinder ein gutes Gespür für sich selbst entwickeln, dass sie ihre Gefühle artikulieren können, dass sie verstehen, dass es auch andere Sichtweisen als die eigene gibt und diese respektieren. Ich möchte, dass es ihnen auch
ausreicht, ihre Gefühle zu artikulieren und nicht, nur weil sie sauer sind, mit Steinen um sich werfen, ich möchte, dass sie die Gefühle anderer so ernst nehmen wie ihre eigenen, ich möchte, dass sie mit der Zeit lernen, ihre Konflikte verbal zu lösen, ohne andere tätlich anzugreifen.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!
Dieser uralte Spruch hat durchaus seine Berechtigung. Und daher fängt man so früh wie möglich an! Selbstverständlich altersgerecht. Natürlich führt man keine ewigen Gespräche mit kleinen Kindern - auf die Balance kommt es an! Die Erwachsenen, lieber fishi, von denen du sprichst im Kindererziehungsfaden, haben eben dieses Verhalten
nie gelernt!
Liebe Grüße
chiarina