Was übt/spielt ihr gerade?

Ich bin neu in diesem Forum, deshalb erst mal kurz zu meinem pianistischen Treiben: Dilettant in jeder Hinsicht. Der letzte Klavierunterricht (fünf Jahre hatte ich insgesamt) liegt 45 Jahre zurück. Und nun - aufgehört zu spielen habe ich nie - tue ich mit der unverschämten Unbekümmertheit des Alters Dinge, die meine Klavierlehrerin (Gott hab sie selig!) vermutlich propellerartig im Grab rotieren ließen.
Vor längerer Zeit habe ich die Music Minus One - CDs für mich entdeckt und habe mir gleich die Orchester-Begleitungen zu einigen Mozart-Konzerten zugelegt. Die schnellen Ecksätze packe ich natürlich technisch nicht, ich konzentriere mich auf die langsamen Mittelsätze. Im Moment übe ich am Larghetto von KV491. Ich konnte es schon mal einigermaßen und habe es damals sogar aufgenommen. Nun will ich es besser machen. Die Hauptschwierigkeit besteht natürlich darin, dass die Orchester-CD auf Rubati u.ä. keinerlei "Rücksicht" nimmt. Das Tempo ist ja sowieso vorgegeben. Zum Glück haben langsame Sätze meist keine Solokadenz. In den ersten Sätzen heißt es in den mitgelieferten Noten ungefähr: "Cadenza allow 1.56 min" - wer soll sowas je hinkriegen?
Ihr könnt mich nun als Heiligtumschänder brandmarken - mir macht die Sache jedenfalls Spaß.
LG Martin aus Süddeutschland
 
Zur Zeit spiele ich Bachs Präludium in c-dur :)
 
Ich habe mich jetzt aufgrund der Empfehlung meiner Klavierlehrerin an Liszt herangewagt und übe an einem klangvollen Seufzer.
grin.png
 
Ich habe gerade... Pájaro triste (trauriger Vogel) von Frederic Mompou.

Apropo trauriger Vogel... hab seit langem auch mal wieder n neues Stück rausgesucht dass ich zur Zeit am üben bin... (also nicht ich bin der traurige Vogel, sondern das Lied^^) :konfus:;-)

Kennt Ihr bestimmt... oder naja... würd mich nicht wundern wenn´s einige nicht kennen. Is von dem Schlagerfritzen Andreas Gaballier, "Amoi seg ma uns wieder".
Allen nen tollen Wochenstart!


View: https://youtu.be/7w_uhMzEYfA
 
Volodos und Stephen Hough haben beide wunderbare Aufnahmen gemacht!

Danke für den Tipp! Wo hast Du die Aufnahmen gehört?

Leider habe ich auf YouTube keine Einspielung gefunden. Aber Volodos hat auf einer CD andere Stücke von Mompou eingespielt.

"Die Musik des katalanischen Komponisten Frederic Mompou (1893-1987) kennt hierzulande kaum jemand. Völlig zu Unrecht, wie Volodos beweist: seine Werke sind von subtiler Zartheit, geheimnisvoll innig und von impressionistisch schillernder Farbigkeit.
Seine Vorbilder sind in seinen zahlreichen Klavierstücken stets präsent: Chopin, Skrjabin Satie, Debussy – und doch errichtet Mompou seinen eigenen unaufgeregten und in dieser Art bisher völlig ungehörten neuen Kosmos – mit einer Musik voll Leuchtkraft, Mystik und Farbigkeit". JPC

Die Kritiken zur CD können sich auch hören lassen:

»Arcadi Volodos' Votum für den katalanischen Spätimpressionisten präsentiert einen Querschnitt durch dessen Werk in Gestalt von zwei Dutzend aphoristisch zugespitzten Bruchstückchen. Im Vexierspiel dieser Petitessen entdeckt man eine Art Mystiker des Klavier-Außenseitertums. Brillant!« (Stereo, Juni 2013)

»Eine wunderbar poetische und sinnliche Hörerfahrung in makellosem Klang!« (Audio, August 2013)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nora : beide Aufnahmen sind sehr zu empfehlen!
 

Am letzten Sa haben meine KL und ich die weiteren Schritte geplant.

Hauptaufgabe sind die zwei noch verbleibenden Etüden aus dem Bändchen Trois Études de Concert. Auf Il Lamento freue ich mich ganz besonders. Außerdem sind die lisztigen Liedbearbeitungen im Anmarsch, die ich dieser Tage aufgrund von @mick s Hinweis bestellt hatte. Von dieser Idee war meine Klavierlehrerin angetan. Ich habe bisher den Eindruck, Liszt könnte mir "liegen". Bei Liszt habe ich insgeheim ein waghalsiges Wunschziel (nein, NICHT La Campanella !!!), das ich noch nicht auszusprechen wage.:girl:

Parallel werde ich endlich Beethovens 32 Variationen konkret angehen. Die liegen hier zwar schon länger auf Halde (@rolf empfiehlt sie regelmäßig) und ich habe auch ein bisschen drin rumgefingert, aber ohne professionelle Unterstützung wollte ich mich dann doch nicht daran versuchen. Mit Beethoven habe ich noch keine Erfahrung. Außer den üblichen Stück(ch)en, um die man kaum herumkommt, habe ich mich noch nicht an Beethovens Klavierwerk gewagt. Meine Klavierlehrerin sagt, die 32 Variationen seien ausgezeichnet geeignet, um sich Beethoven technisch anzunähern. Bin mal gespannt, wie ich damit klarkomme. Ziel ist irgendwann die Wut über den verlorenen Groschen. :super:

Tja, das sind jetzt zwei weitere große Komponisten, denen ich mich annähere. :-)In den letzten mittlerweile VIER Jahren habe ich im Unterricht ausschließlich Chopin und Mozart gespielt, auf eigenen Wunsch, nota bene. Alles andere nur "nebenher" (Schumann vor allem, zu Schumann habe ich von früher her noch einen gewissen Zugang).

Zeit, sich Neuem zu öffnen. Die nächste Zeit ist lisztig und beethöflich geplant. :blume:
 
Bei Liszt habe ich insgeheim ein waghalsiges Wunschziel (nein, NICHT La Campanella !!!), das ich noch nicht auszusprechen wage.

Da du ja Wagner-Fan bist, handelt es sich zweifellos um die Tannhäuser-Paraphrase. Mach dich halt auf die eine oder andere unangenehme Stelle gefasst. Aber keine Panik, laut Henle liegt die Schwierigkeit nur bei 8-9, damit ist die Paraphrase nicht schwieriger als die Waldsteinsonate. Nun ja, wenn man feste dran glaubt... :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es könnte auch passen in den Faden "Was hat dich heute glücklich gemacht?": Zur Zeit bin ich am Rachmaninow Prélude op.23 Nr.4 D-Dur. Es ist nicht sicher, ob ich es jemals so spielen kann, um dem Stück gerecht zu werden, auch wenn ich die beste Anleitung bekomme, die ich mir vorstellen kann. Aber jeden Tag entdecke ich mehr; und es gibt mir eine riesige und tiefe Freude, die ich in den Alltag mitnehmen kann.
 
Ziel ist irgendwann die Wut über den verlorenen Groschen. :super:
@Barratt ...ha! die schnöde Materialistin sucht sich natürlich so ein Stück mit Pfennigfuchsertitel aus, statt irgendwas schön romantisches wie moonlight sonata - - - in dem spritzigen G-Dur Rondo wirst du einen sehr netten Albertibass in 16teln finden, der große Freude verheißt :-D:drink:
 

Zurück
Top Bottom