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- 9. Sep. 2007
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Bei mir kam gerade vorhin die Frage auf, warum denn so extrem viele Leute ausgerechnet "Für Elise" von Beethoven spielen wollen. Oder den ersten Satz der Mondscheinsonate. Usw... eben die altbekannten Standardwerke, die selbst diejenigen kennen, die mit klassischer Musik sonst gar nichts am Hut haben.
Was ist der Grund, dass ausgerechnet "Für Elise" heutzutage so bekannt ist und keine andere ähnliche Beethoven'sche Komposition?
Was zeichnet gerade den ersten Satz der Mondscheinsonate aus und hat ihn so enorm beliebt gemacht. Warum ist es z.B. der Beethovensonate op. 74 in Fis-Dur nicht so ergangen (das Beispiel ist willkürlich, ebenso könnte hier jede andere eher unbekannte Beethovensonate stehen)? Ist die Fis-Dur-Sonate irgendwie schlechter als die Mondscheinsonate? Oder hässlicher für die Ohren? Oder einfach nur (vermeintlich) schwerer zu spielen? Oder weist sie gegenüber der Mondscheinsonate tatsächlich kompositorische Mängel auf, die rechtfertigen, dass sie unbekannter geblieben ist? Denn eigentlich ist doch beides von ein und dem selben Komponisten.
Oder steckt dahinter einfach historischer Zufall?
Das ganze kann man natürlich auch von den wirklichen Extremfällen (Mondscheinsonate, Elise) abstrahieren zu anderen großen und vielgespielten Werken, die in der breiten Masse der Bevölkerung unbekannt sind, aber in klassischen Kreisen sehr hochgeschätzt werden. Hier als Beispiel die h-moll-Sonate von Liszt. Diese steht irgendwie als einsames verlassenes Leuchtfeuer in der Sonatengattung nach Beethoven. Sehr viele große Pianisten sind von ihr begeistert und spielen sie. Dabei wurden einige andere groß angelegte Klaviersonaten komponiert, die quasi total in Vergessenheit geraten sind.
Ich habe gerade eben einmal nachgeschaut, was denn um Liszt herum an zumindest auf den ersten Blick ähnlichen Sonaten entstanden ist und mir sind dabei die beiden Sonaten von Julius Reubke und Felix Draeseke als noch am passendsten für einen Vergleich aufgefallen, weil sie quasi aus der selben Zeit stammen.
Rein äußerlich und vom Höreindruck des unbedarften Publikums her betrachtet (bei Werken dieser Schwierigkeit bin ich selbst nicht Musiker, sondern nur Publikum) sind alle drei Sonaten auf den ersten Blick recht lang und wuchtig. Manuell sehen sie für den Durchschnittsmusiker allesamt aus wie ein großer Alptraum. Musikalisch wirken alle auf ihre eigene Art durchaus interessant.
Was aber ist nun der Grund, dass die Liszt-Sonate jeder kennt und als enormes Meisterwerk hochschätzt und dass die anderen beiden genannten Sonaten quasi nie gehört, geübt und gespielt werden heutzutage? Liegt das am Namen Liszt, den man nunmal kennt? Oder ist die Liszt-Sonate musikalisch tatsächlich um so enorm viele Stufen genialer als die anderen beiden? Oder ist es einfach das Innovative bei Liszt? Seine Sonate in der Vorreiterrolle und die anderen beiden nur als plumpe Nachahmer?
Dass das ganze nicht immer eine kompositorische Qualitätsfrage sein kann, liegt eigentlich auf der Hand (Ravel soll seinen Bolero ja z.B. nicht allzu sehr gemocht haben, ebenso wie Chopin gewisse Dinge nicht veröffentlicht haben wollte. Oder im umgekehrten Fall und um beim vorigen Beispiel zu bleiben: Liszt selbst soll Draesekes Sonate oft gespielt haben - so schlecht kann sie also wohl nicht gewesen sein).
Unabhängig von den genannten Beispielen welche nur zur Verdeutlichung des groben Themas dienen (aber natürlich gern hier besprochen werden dürfen) also die allgemeine Frage: Warum werden bei äußerlich ähnlichen (vergleichbaren) Klavierstücken gerade ganz bestimmte so enorm berühmt und bekannt und verschwinden andere unbekannt in der Versenkung und werden nicht gespielt und gehört?
Was meint ihr?
Was ist der Grund, dass ausgerechnet "Für Elise" heutzutage so bekannt ist und keine andere ähnliche Beethoven'sche Komposition?
Was zeichnet gerade den ersten Satz der Mondscheinsonate aus und hat ihn so enorm beliebt gemacht. Warum ist es z.B. der Beethovensonate op. 74 in Fis-Dur nicht so ergangen (das Beispiel ist willkürlich, ebenso könnte hier jede andere eher unbekannte Beethovensonate stehen)? Ist die Fis-Dur-Sonate irgendwie schlechter als die Mondscheinsonate? Oder hässlicher für die Ohren? Oder einfach nur (vermeintlich) schwerer zu spielen? Oder weist sie gegenüber der Mondscheinsonate tatsächlich kompositorische Mängel auf, die rechtfertigen, dass sie unbekannter geblieben ist? Denn eigentlich ist doch beides von ein und dem selben Komponisten.
Oder steckt dahinter einfach historischer Zufall?
Das ganze kann man natürlich auch von den wirklichen Extremfällen (Mondscheinsonate, Elise) abstrahieren zu anderen großen und vielgespielten Werken, die in der breiten Masse der Bevölkerung unbekannt sind, aber in klassischen Kreisen sehr hochgeschätzt werden. Hier als Beispiel die h-moll-Sonate von Liszt. Diese steht irgendwie als einsames verlassenes Leuchtfeuer in der Sonatengattung nach Beethoven. Sehr viele große Pianisten sind von ihr begeistert und spielen sie. Dabei wurden einige andere groß angelegte Klaviersonaten komponiert, die quasi total in Vergessenheit geraten sind.
Ich habe gerade eben einmal nachgeschaut, was denn um Liszt herum an zumindest auf den ersten Blick ähnlichen Sonaten entstanden ist und mir sind dabei die beiden Sonaten von Julius Reubke und Felix Draeseke als noch am passendsten für einen Vergleich aufgefallen, weil sie quasi aus der selben Zeit stammen.
Rein äußerlich und vom Höreindruck des unbedarften Publikums her betrachtet (bei Werken dieser Schwierigkeit bin ich selbst nicht Musiker, sondern nur Publikum) sind alle drei Sonaten auf den ersten Blick recht lang und wuchtig. Manuell sehen sie für den Durchschnittsmusiker allesamt aus wie ein großer Alptraum. Musikalisch wirken alle auf ihre eigene Art durchaus interessant.
Was aber ist nun der Grund, dass die Liszt-Sonate jeder kennt und als enormes Meisterwerk hochschätzt und dass die anderen beiden genannten Sonaten quasi nie gehört, geübt und gespielt werden heutzutage? Liegt das am Namen Liszt, den man nunmal kennt? Oder ist die Liszt-Sonate musikalisch tatsächlich um so enorm viele Stufen genialer als die anderen beiden? Oder ist es einfach das Innovative bei Liszt? Seine Sonate in der Vorreiterrolle und die anderen beiden nur als plumpe Nachahmer?
Dass das ganze nicht immer eine kompositorische Qualitätsfrage sein kann, liegt eigentlich auf der Hand (Ravel soll seinen Bolero ja z.B. nicht allzu sehr gemocht haben, ebenso wie Chopin gewisse Dinge nicht veröffentlicht haben wollte. Oder im umgekehrten Fall und um beim vorigen Beispiel zu bleiben: Liszt selbst soll Draesekes Sonate oft gespielt haben - so schlecht kann sie also wohl nicht gewesen sein).
Unabhängig von den genannten Beispielen welche nur zur Verdeutlichung des groben Themas dienen (aber natürlich gern hier besprochen werden dürfen) also die allgemeine Frage: Warum werden bei äußerlich ähnlichen (vergleichbaren) Klavierstücken gerade ganz bestimmte so enorm berühmt und bekannt und verschwinden andere unbekannt in der Versenkung und werden nicht gespielt und gehört?
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