Nämlich dass die Dynamikeinstellung am Digi nichts mit der Lebendigkeit und Dynamik eines Klaviers zu tun hat und man damit auch nichts simulieren oder kompensieren kann wenn einem der Umstieg von digital zu analog Probleme bereitet.
Die Dynamikeinstellung sagt doch ganz klassisch, wie stark die Lautstärkespreizung zwischen leisesten und lautesten Tönen ist (Dynamikumfang).
Viele Digis haben einen schlechten Dynamikregler, der beim Hochregeln des Dynamikumfangs automatisch auch den leistest spielbaren Ton (Sensor reagiert auf Anschlag) mit hochzieht - ja es wird empfindlicher, aber gleichzeitig wird alles auch irgendwie lauter in allen Anschlagsbereichen. Mein Kawai macht das so.
Das soll so natürlich nicht sein - und es muss konzeptionell auch nicht so sein.
Viele Software-Pianos machen es deutlich besser und mit Erhöhung des Dynamikumgangs steigt die Empfindlichkeit und die Spreizung nach unten, so dass man dann nach unten auch leiser spielen kann. Meist muss man dann aber auch die Velocity-Kurve und Lautstärke anpassen, was es etwas fummlig in der Einstellung macht. Deshalb haben viele Digis evtl. diesen einfacheren Weg gewählt.
Die Sensoren sind daran nicht Schuld und haben oft eine viel höhere Auflösung als die Anschlags-/Lautstärkestufen der nachfolgenden Tonsimulation. Manche Digis bringen ja sogar High-Resolution-MIDI mit, oft eine reine Implementierungsgeschichte.
Mein Kawai über externe Software-Pianos hat einen Dynamikrange von nahezu unhörbar bis Ohren-ab, wenn ich das so einstellen möchte. Es wird dann aber schwerer zu kontrollieren - ggf. will man das dem Durchschnitts-Digi-Käufer so nicht zumuten. Man könnte hier sicherlich noch mehr mit Einstellungsprofilen (Novice / Expert) oder sowas arbeiten und die Dynamikreggler näher an den erfolgreichen Software-Pianos orientieren.
Also die Dynamikgeschichte ist aus meiner Sicht relativ einfach zu beheben. Die Soundabstrahlung in den Raum eher weniger, weil man dann auch plötzlich große Resonanzböden etc. benötigt und viele Vorteile des Digis verspielt (Baugröße, Formfaktor, Preis/Leistung, Käuferschicht etc).