Wann linkes Pedal benutzen?

Kann man so pauschal nicht sagen. Klaviere werden oft als weniger dynamisch empfunden, weil der Resonanzboden direkt in die Wand strahlt (bei der "normal" üblichen Aufstellung gegen eine Wand). So geht vom Fortissimo schonmal einiges verloren.

Wie könnte man denn ein Klavier effektiver aufstellen - und zwar so, daß auch der Pianist etwas davon hat?
 
Wie könnte man denn ein Klavier effektiver aufstellen - und zwar so, daß auch der Pianist etwas davon hat?

Hallo,
ich hab mein Klavier an einer Innenwand stehen, hab es aber ca. 7 cm weit weg gestellt. Außerdem hab ich meist den oberen Deckel halb offen, weil es da besser und direkter klingt.

Übrigens: Ein Klavier an eine Außenwand zu stellen ist heute bei den gut isolierten Außenwänden auch OK.

Liebe Grüße Sebastian
 
Hi,
wenn man das Bezugssystem auf den Hammer setzt, dann stimmt die Aussage.

Bei Haydnspass bin ich mir nicht so sicher.Der macht manche Aussagen nicht ohne Grund.

:-)

Gruß
 
Hi,
wenn man das Bezugssystem auf den Hammer setzt, dann stimmt die Aussage.

Bei Haydnspass bin ich mir nicht so sicher.Der macht manche Aussagen nicht ohne Grund.

:-)

Gruß


Stimmt :D

Folgende Überlegung:

- die Stelle der Saite, auf die der Hammer aufprallt (falls er das überhaupt tut), ist dieselbe, egal ob linkes Pedal gedrückt ist oder nicht

- die Stelle des Hammers, die Berührungskontakt mit der Saite hat, ändert sich aber bei gedrücktem linkem Pedal.

Mal ganz zu schweigen von Einsteins berühmter Frage: "Wann hält Ulm an diesem Zug?" :D
 
Das linke Pedeal ist für mich eine sehr wichtige Möglichkeit der Farbgebung. Das Spektrum der Klangfarben erweitert sich enorm, wenn auch das linke Pedal eingesetzt wird. Dabei muß der Klnag nicht "mulmig" werden, denn es kommt sehr auf die Anschlagsqualität an. Hebe ich z.B. bei Benuzung des linken Pedals die Oberstimme besonders hervor, bekommt der Klang ein weiches, strahlendes Licht. Die Konturen werden weicher und dies kann an den passenden Stellen einfach wunderschön sein. :)

Lieber Gruß,
Tastatura
 
um noch mal auf das linke Halbpedal zurückzukommen: Es ist klar, daß sich der Klang nur verändern kann, wenn der Hammer mit einer anders abgenutzten Stelle auf die Saite trifft. Aber dann sollte es doch anders klingen. Hat damit schon jemand experimentiert?
 
um noch mal auf das linke Halbpedal zurückzukommen: Es ist klar, daß sich der Klang nur verändern kann, wenn der Hammer mit einer anders abgenutzten Stelle auf die Saite trifft. Aber dann sollte es doch anders klingen. Hat damit schon jemand experimentiert?

Bin mir nicht sicher, ob du Klavier oder Flügel meinst.
Beim Flügel ist der Klangunterschied normalerweise dramatisch. Und zwar aus 2 verschiedenen Gründen:
1) Weil statt 3 nur 2 Saiten direkt, bzw. statt 2 nur 1 Saite direkt angeschlagen werden und die nicht direkt angeschlagene Saite mitschwingt. Bei den ganz tiefen Tönen mit nur 1 Saite ändert sich hieran also nix, dadurch kein Klangunterschied, aber:
2) weil der Hammer mit einer anderen Stelle an die Saite(n) schlägt, normalerweise mit weniger abgenutzter Stelle. Deshalb ist ja beim Flügel der Klang nicht unbedingt sehr viel leiser, sondern sehr viel weicher, weniger Obertöne.

Von daher gibt es bei stark abgedroschenen Flügeln einen Trick, damit es auch im Normalfall ohne linkes Pedal weicher und nicht mehr so plauzig und blechern klingt: Wenn man ein Stück Pappe an die Stelle schiebt, wo die Tastatur verschoben wird, sodass alle Hämmer ein winziges bisschen neben der ursprünglichen Stelle auf die Saiten treffen, dann werden weniger abgenutzte Stellen der Hämmer verwendet. Aber Achtung: bei großen Riefen in den Hämmern entsteht dadurch eine Torsion beim Auftreffen, daher kann es eigentlich nur um einen Millimeter Verschiebung gehen oder wahrscheinlich um noch weniger, kann also eine Gefahr darstellen. Ein Klavierbauer könnte hier kompetenter was dazu sagen.

Beim Klavier verschiebt sich ja nix, der Hammer hat nur geringere Anlauffläche, aber gleiche Aufschlagstelle, und keine Saitenverschiebung. Daher ist die Klangfarbe diesselbe, es klingt nur bei gleichem Anschlag etwas leiser.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe das Una Corda-Pedal sehr schätzen gelernt bei der Gymnopedie Nr. 1 von Eric Satie. Glücklicherweise gerade noch rechtzeitig, denn ich hätte das Stück beinahe aufgegeben.

Lange habe ich mich gefragt, ob ich einfach nur zu blöd bin, das Stück schön zu spielen oder ob ich die Komposition doof finden soll. Mit dem Anschlag und Klang der Akkorde hatte ich wirklich meine Probleme.

Das änderte sich, als meine Klavierlehrerin mir fast nebenbei vorschlug, daß ich ja mal mit dem Una Corda-Pedal an dieser oder jener Stelle experimentieren könnte. Das war dann wie eine Offenbarung. Plötzlich konnte ich subtile Klänge erzeugen, die wunderbar zum Charakter einiger Passagen passen.

Bei anderen Stücken paßt es gar nicht, aber es lohnt sich, es mal zu versuchen.
 
Hallo,
ich benutze an meinem Klavier auch regelmäßig das linke Pedal, besonders bei Popnummern. Es ist halt auch etwas bequemer. :rolleyes:



Gruß Sebastian
 

Zurück
Top Bottom