Vingt regards sur l'enfant Jesus

Ich muss sagen, dass Bartók nach dem was ich kenne auch für mich nicht in vorderster Reihe steht. Aber @Pianojayjay hör dir mal "Klänge der Nacht" an. Das ist finde ich eines der genialsten Stücke Klavier überhaupt! Und ansonsten habe ich mich mit Bartók noch nicht ausreichend beschäftigt, um da wirklich ein Urteil fällen zu können. Im Moment liegt mir aber die russische Seite mehr als die ungarische. Gilt auch für die Romantik *duck*
 
Abgrundtief schwierig ist "Le Baiser" sicher nicht, es gehört zu den mittelschweren Stücken der Regards, ebenso auch die von Marlene verlinkte "Premiere Communion de la Vierge".

Die drei schlimmsten sind "Par Lui tout a été fait", "Regard de l'Esprit de joie", und "Regard de l'Église d'amour". Wer den ganzen Zyklus spielen will, sollte die zuerst üben.
Hallo Mick,

danke für die Einschätzungen! Wie siehst du denn La parole toute puissant und Regard de la croix hinsichtlich der Schwierigkeit?

Abgesehen davon: Schwierigkeit ist ja nun eine Frage des Maßstabs. Wenn ich diese Stück für mich einschätzen will, muss ich immer bedenken, dass, wenn du sagst, es sei "mittelschwer", ich dann wahrscheinlich monatelang daran übe :)
Die nächsten Monate bin ich mit Musica ricercata beschäftigt, aber in der Zwischenzeit werde ich einige Stücke aus den Vingt regards einmal antesten. Beim nächsten Unterrichtstermin frage ich meinen Lehrer, wie er diesen Zyklus sieht.

@alibiphysiker: Cool, ich würde die Vingt regards auch sehr gern einmal live hören. Deinem sehr schönen Plädoyer für diese Musik möchte ich noch hinzufügen: Ich liebe das tänzerische Element in dieser Musik, das ich in vielen Stücken daraus wahrnehme. Sie hauen mich (neben der Harmonik) auch einfach rhythmisch vom Hocker. Bei Regard de la croix seh ich eine unheimliche Prozession vorbeiziehen, Regard de l'esprit de joie ist pure Ekstase und La parole toute puissant klingt für mich wie Weltuntergangs-Jazz.

lg marcus
 
Hallo Mick,

danke für die Einschätzungen! Wie siehst du denn La parole toute puissant und Regard de la croix hinsichtlich der Schwierigkeit?

Wenn man die teilweise weitgriffigen Akkorde in "Regard de la croix" gut greifen kann, gehört es zu den unproblematischsten Stücken. "La parole toute puissant" habe ich nicht gespielt. Es wirkt auf den ersten Blick etwas unübersichtlich; aber wenn man es kapiert hat, ist es vermutlich nicht allzu schwierig.
 
Wer bist Du und was hast Du mit Dreiklang gemacht? :lol:

Wir sind in dieser Frage eins geworden :-D:-D das Schöne ist ja, dass die Musik sehr vielfältig ist und ich die Wahl habe, ob ich mir zwei Stunden lang die wahllose Aneinanderreihung von Tönen hintereinander oder gleichzeitig ohne erkennbare Melodie anhöre oder ob ich es mir stattdessen - um beim Thema zu bleiben - mit Bach's Weihnachtsoratorium oder Matthäus-Passion gemütlich mache....
 
Ich habe bei "neuer" Musik im Konzert manche positive Überraschung erlebt. Dabei auch von Messiaen "Visions de l´Amen" für 2 Klaviere mit Martha Argerich und Alexander Rabinowitch. Gut war, daß es so lang ist, so konnte man sich einhören, auch wenn die Musiksprache erstmal fremd ist.
Hier eine Aufnahme mit anderen Interpreten auf Youtube.

Gruß
Manfred
 
oh Weh, wenn die beiden das erfahren, werden sie sich verschämt posthum entleiben :-D:-D:drink: ich höre die Kadaver schon jammern "oh Weh und Ach, welch´ schlimme Pein, der göttergleiche übergroße Pianojayjay mag uns nicht, sicher droht uns eine posthume Unterlassungsklage für unsere Mucke" :lol::lol::lol:

Wieso Unterlassungsklage? Das ist von der Kunstfreiheit gedeckt, nur brauche ich es nicht :-D
 

dieses Geklimpere ohne erkennbare Melodien
Wer würde hier Geld ausgeben um sich den kompletten Zyklus live anzuhören?
dass einige Pianisten, die an Bach, Beethoven und Mozart scheitern[,] sich sodann solches Repertoire suchen
Bei den Vingt Regards habe ich das Gefühl, es hört sich alles gleich an
die wahllose Aneinanderreihung von Tönen hintereinander oder gleichzeitig ohne erkennbare Melodie

*mod*

Beim nächsten Konzert kannst Du Dich selber rausschmeißen.

Musik soll meines Erachtens vor allem eines: Gefallen!

Ich sag ja: Shdanow läßt grüßen.
 
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Ich verstehe nicht, warum @Pianojayjay hier so angegriffen wird. Mit keinem Wort hat er gemeint, dass Messiaens Musik verboten oder geächtet werden sollte, wie es @Gomez de Riquet ironisch darstellt. Mehr noch, Pianojayjay hat gesagt, er habe mehrmals versucht, sich mit dieser Musik anzufreunden. Nun muss doch ihm gegönnt werden, eigene Meinung gebildet zu haben und diese, wenn auch etwas überspitzt ("Geklimpere"), kundzutun.
Ich habe seinen Beitrag gelikt, weil es mir ähnlich geht. Selbst wenn ich einige Stellen/Klänge interessant und manchmal sogar faszinierend finde - diese Musik berührt mich nicht, es ist nicht meine Welt. Ich habe zwar im Studium irgendwas aus den Vingt regards gespielt, aber ich weiß nicht mal mehr, welches Stück das war (wenn ich die Noten noch hätte, würde ich es natürlich wiedererkennen und @.marcus. weiterempfehlen können). Das heißt aber nicht, dass ich die Bedeutung seiner Werke in der Musikgeschichte nicht anerkennen würde. Es ist aber wie mit allem in der Kunst: Man kann verstehen, dass etwas wichtig ist, und es trotzdem nicht mögen. Ich kann einzelne Bilder von Picasso oder Van Gogh toll finden, das werden aber Ausnahmen bleiben - trotzdem sind es große Namen, wessen ich mir bewusst bin. Hingegen ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass ich vor einem Werk aus der Renaissance wie angewurzelt stehen bleibe, selbst wenn der Maler gar nicht so bekannt sein sollte.
 
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Nun muss doch ihm gegönnt werden, eigene Meinung gebildet zu haben und diese, wenn auch etwas überspitzt ("Geklimpere"), kundzutun.

Siehst Du nicht den himmelweiten Unterschied zwischen Deiner differenzierten Äußerung:
diese Musik berührt mich nicht, es ist nicht meine Welt.
und dem Herumgeprolle des Threaderstellers? Du bewertest nicht die Musik, im Gegenteil: Du siehst die Ursache Deiner (Verständnis-)Schwierigkeiten in Dir selbst. Das ist nobel und ehrlich.

Er dagegen straft seine angebliche Musikalität Lügen, wenn er die Musik - ganz unironisch - als "wahllose Aneinanderreihung von Tönen hintereinander oder gleichzeitig ohne erkennbare Melodie" bezeichnet. Offenbar fehlt ihm die Aufnahmefähigkeit für diese Art von Musik, vielleicht auch der gute Wille, sich auf sie einzulassen. Die Ursache für die eigene Überforderung in der Musik statt in sich selbst zu suchen, Messiaen oder Bartók die Schuld an den eigenen Defiziten zu geben, ist eine hochproblematische Haltung. Shdanow hatte sie zum Programm gemacht - deswegen der Vergleich. Übler kann man sich nicht demontieren.

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@Musikanna : Danke dass du für mich Partei ergreifst! Solche "Angriffe" machen mir aber nichts aus, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Und ich musste die letzten zwei Wochen ganz andere Dinge über mich lesen, DA bräuchte es ein dickes Fell (was ich Gottseidank habe). Und Anfeindungen oder was auch immer von Menschen, die ich noch nie in meinem Leben persönliche getroffen haben, die interessieren mich nicht. Es hat weder einer der Pöbler im Internet nach dem Prozess neulich mich einmal persönlich kontaktiert, noch hat mir ein Gomez hier einmal eine PN geschrieben. Das ist ja das schöne im Internet: man kann sich hinter einem Nickname verbergen und in der Anonymität des Netzes alles mögliche von sich geben, sogar wenn es in den strafrechtlichen Bereich geht...

Vielleicht komme ich irgendwann zu Messiaen. Mit Mahler war es genauso....
 
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über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Es geht nicht um Geschmack, sondern um die Fähigkeit, Musik angemessen zu hören, auch wenn man sie nicht liebt - oder zu schweigen.

noch hat mir ein Gomez hier einmal eine PN geschrieben

Sei froh, daß es mich nur einmal gibt. Und warum sollte ich Dir eine PN schicken? Welchen Inhalts? Muß man erst privat bei Dir vorstellig werden, ehen man Kritik äußern darf? Es gefällt Dir, hier Forumsnutzer, deren Äußerungen, und Komponisten, deren Werke Dich überfordern, öffentlich niederzumachen. Die Antwort erfolgt gerechterweise ebenfalls öffentlich.
 
Sorry, wenn ich Dinge wiederhole, die schon gesagt wurden, aber mir kam gestern folgender Vergleich:
Ich täte mich schwer, eine zweistündige Lesung auf Chinesisch zu ertragen. Deshalb sage ich aber nicht: "Der gelesene Text ist nur eine wahllose Aneinanderreihung von Lauten" oder "Es hört sich alles gleich an", sondern ich gestehe ein, dass ich es halt nicht verstehe.
 
Hallo Haydnspaß,

danke für den Tipp! Ich habe in die Stücke reingehört, die ich am besten kenne. Batagov zelebriert mir die Langsamkeit etwas zu sehr. Daran muss man sich erst gewöhnen. Aber wenn ich die Gelegenheit habe, mehr als nur Schnipsel daraus zu hören, will ich das tun.
 

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