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- 15. Dez. 2009
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Es gibt Begriffe, mit denen niemand gern zu schaffen hat. Wer mit Musikinstrumenten zu tun hat, gleich ob musizierend oder bearbeitend, schon erst recht nicht. Die oben genannten orthopädischen Grausamkeiten gehören dazu.
Mit dem folgenden Bericht möchte ich einen Austausch über Erfahrungen mit orthopädischen Ärgernissen einleiten, insbesondere solchen, die möglicherweise typisch sind für Menschen, die spielend oder dienstleistend mit Klavieren und Flügeln zu tun haben.
Ich bekam vor anderthalb Wochen von meinem Hausarzt ein "Impingement" attestiert - nie gehört vorher. Was los ist? Meine linke Schulter schmerzt im Gelenk. Arzt meint, da sei ein Kalkspan gelöst und reibe im Gelenk. Machen könne man wenig. Es gebe in Einzelfällen Spezialmethoden. Im schlimmen Fall OP. Hilfsweise Salben, Cortison etc. Ansonsten Krankengymnastik.
Hm... Krankengymnastik? Hat das ganze also was mit Verspannungen zu tun? Ja, hat es wohl.
Jetzt habe ich eine gute weitere Woche Schmerzen erduldet, noch einen anderen Arzt befragt der mir ähnliches sagte - und mich zunehmend mit dem Gedanken befasst, was gegen Verspannungen zu tun.
Ich bewege meine Schultern. Die rechte, Drehen in alle Richtungen, läuft alles rund. Die linke: Es rappelt im Gebälk, als wären Kaffeebohnen drin. Aber nicht im Gelenk, sondern in der Muskulatur drumherum. Dennoch: Im Gelenk tut's weh, bei bestimmten Bewegungen. Wie kommt denn sowas? Wo hab ich mir das denn geholt? Das setzt doch eine völlig verspannte Lebensweise voraus. Kann aber eigentlich keine Rede von sein.
Seit gestern abend bin ich nun einen wesentlichen Schritt weiter, und deshalb erzähle ich das hier. Bin 400 km nonstop Auto gefahren, ruhige Route spätabends, kein Stau, kein Ärger, eigentlich völlig entspannt - und doch hatten am Ende die Schmerzen in der linken Schulter beträchtlich zugenommen. Und jetzt ging mir plötzlich ein Licht auf: Die Lenkung meines Austos zieht ganz leicht nach rechts. Ich muss also beim Dauer-Geradeaus-Fahren ständig leicht gegenhalten. Und weil es am einfachsten so geht, lasse ich einfach locker die linke Hand im Lenrad hängen. Und genau das ist ganz offenbar ein Faktor, der auf Dauer zielgenau zu Verspannungen führen kann. Denn natürlich hängt der Arm da nicht einfach lässig, sondern er übt eine leichte Zugkraft aus, so leicht dass man es kaum wahrnimmt, dies dafür aber stundenlang. Und ich bin sehr viel im Auto unterwegs! Ganz klar: Die Muskeln gewöhnen sich an diese Spannung und behalten sie am Ende einfach bei.
Meine Freundin hat mir gestern zwei harte Muskelknoten ausmassiert. Die sofortige Linderungswirkung war erstaunlich - bis ins Gelenk hinein. Heute habe ich nun mir noch was einfallen lassen: Beim Autofahren habe ich mein Lenkverhalten geändert. Und zwar so, dass ich überwiegend einhändig lenke, und alle paar Sekunden hin und her die Hand wechsele, die das Lenkrad hält. Im Effekt ist so jeder Arm immer ein paar Sekunden in Spannung und ein paar Sekunden entspannt. Klingt fummelig, man gewöhnt sich aber schnell dran. Auch davon war die Linderungswirkung höchst erstaunlich: Ich habe den Eindruck, meine Muskeln beginnen die Verspannungen zu verlernen!
Also: Im Moment kriege ich den Eindruck, dass ich das Schulter-Impingement wieder kleiner schreiben kann. Dass es aber äußerst lohnend ist, den Ursachen von Verspannungen auf die Spur zu kommen, und dann gegenzusteuern.
Natürlich: Gleich wird jemand sagen, anderes Auto anschaffen. Schon klar schon klar, danke für den Tipp, ist leider gerade nicht Thema... Ich freue mich aber auf andere Orthopädie-Erfahrungen von anderen Forumsmitgliedern.
Gruß
Martin
Mit dem folgenden Bericht möchte ich einen Austausch über Erfahrungen mit orthopädischen Ärgernissen einleiten, insbesondere solchen, die möglicherweise typisch sind für Menschen, die spielend oder dienstleistend mit Klavieren und Flügeln zu tun haben.
Ich bekam vor anderthalb Wochen von meinem Hausarzt ein "Impingement" attestiert - nie gehört vorher. Was los ist? Meine linke Schulter schmerzt im Gelenk. Arzt meint, da sei ein Kalkspan gelöst und reibe im Gelenk. Machen könne man wenig. Es gebe in Einzelfällen Spezialmethoden. Im schlimmen Fall OP. Hilfsweise Salben, Cortison etc. Ansonsten Krankengymnastik.
Hm... Krankengymnastik? Hat das ganze also was mit Verspannungen zu tun? Ja, hat es wohl.
Jetzt habe ich eine gute weitere Woche Schmerzen erduldet, noch einen anderen Arzt befragt der mir ähnliches sagte - und mich zunehmend mit dem Gedanken befasst, was gegen Verspannungen zu tun.
Ich bewege meine Schultern. Die rechte, Drehen in alle Richtungen, läuft alles rund. Die linke: Es rappelt im Gebälk, als wären Kaffeebohnen drin. Aber nicht im Gelenk, sondern in der Muskulatur drumherum. Dennoch: Im Gelenk tut's weh, bei bestimmten Bewegungen. Wie kommt denn sowas? Wo hab ich mir das denn geholt? Das setzt doch eine völlig verspannte Lebensweise voraus. Kann aber eigentlich keine Rede von sein.
Seit gestern abend bin ich nun einen wesentlichen Schritt weiter, und deshalb erzähle ich das hier. Bin 400 km nonstop Auto gefahren, ruhige Route spätabends, kein Stau, kein Ärger, eigentlich völlig entspannt - und doch hatten am Ende die Schmerzen in der linken Schulter beträchtlich zugenommen. Und jetzt ging mir plötzlich ein Licht auf: Die Lenkung meines Austos zieht ganz leicht nach rechts. Ich muss also beim Dauer-Geradeaus-Fahren ständig leicht gegenhalten. Und weil es am einfachsten so geht, lasse ich einfach locker die linke Hand im Lenrad hängen. Und genau das ist ganz offenbar ein Faktor, der auf Dauer zielgenau zu Verspannungen führen kann. Denn natürlich hängt der Arm da nicht einfach lässig, sondern er übt eine leichte Zugkraft aus, so leicht dass man es kaum wahrnimmt, dies dafür aber stundenlang. Und ich bin sehr viel im Auto unterwegs! Ganz klar: Die Muskeln gewöhnen sich an diese Spannung und behalten sie am Ende einfach bei.
Meine Freundin hat mir gestern zwei harte Muskelknoten ausmassiert. Die sofortige Linderungswirkung war erstaunlich - bis ins Gelenk hinein. Heute habe ich nun mir noch was einfallen lassen: Beim Autofahren habe ich mein Lenkverhalten geändert. Und zwar so, dass ich überwiegend einhändig lenke, und alle paar Sekunden hin und her die Hand wechsele, die das Lenkrad hält. Im Effekt ist so jeder Arm immer ein paar Sekunden in Spannung und ein paar Sekunden entspannt. Klingt fummelig, man gewöhnt sich aber schnell dran. Auch davon war die Linderungswirkung höchst erstaunlich: Ich habe den Eindruck, meine Muskeln beginnen die Verspannungen zu verlernen!
Also: Im Moment kriege ich den Eindruck, dass ich das Schulter-Impingement wieder kleiner schreiben kann. Dass es aber äußerst lohnend ist, den Ursachen von Verspannungen auf die Spur zu kommen, und dann gegenzusteuern.
Natürlich: Gleich wird jemand sagen, anderes Auto anschaffen. Schon klar schon klar, danke für den Tipp, ist leider gerade nicht Thema... Ich freue mich aber auf andere Orthopädie-Erfahrungen von anderen Forumsmitgliedern.
Gruß
Martin