Verhalten des Forte Pedals beim Konzert-Flügel

  • Ersteller des Themas Bernie_Rivera
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Wenn ich die Begriffe aus meiner Klavieranfängerinnnenzeit (mehr als 40 Jahre her) weiter verwenden wollte, würde ich einfach "rechtes Pedal" und "linkes Pedal" sagen. Und andächtig vor einem Flügel stehen, wenn dieser dann zusätzlich ein "mittleres Pedal" hat :musik:

Man kann ja über die Jahre auch mal versuchen, dazuzulernen... und vor allem nicht immer das Schlechteste vom Gegenüber annehmen. Auch und gerade in einem Forum.
 
würde ich einfach "rechtes Pedal" und "linkes Pedal" sagen. Und andächtig vor einem Flügel stehen, wenn dieser dann zusätzlich ein "mittleres Pedal" hat
Deswegen bist du dann für noch mehr Andacht zur Orgel gewechselt?
Mehr Pedale = besser! ;)

und vor allem nicht immer das Schlechteste vom Gegenüber annehmen.
Dein Wort in Forumsteilnehmers Ohr!
und Auge
und Hirn
 
Rechtes und linkes Pedal sind sehr geläufig. Auch wenn es offiziell Fortepedal heißt, so sagen die meisten Leute doch Dämpferpedal. Es sagt ja auch niemand Kapselheber für einen Flaschenöffner.
 
Das ist keine Täuschung, sondern ganz normales Marketingsprech, unabhängig von der Preisklasse.
Zitat aus der Piano Software NOIRE von Native Instruments:

"• HALF PEDAL On/Off Button: Enables the use of a continuous sustain pedal for half-pedaling, which affects the release time and the amount of resonance. For half-pedalling you need a special continuous sustain pedal. If the Half Pedal button is unchecked, a continuous sustain pedal is transformed into an on/off switch."

Von "kontinuierlich" kann in dieser Software bei der Steuerung des cc64 Kontrollers aber keine Rede sein, der Bereich von 0-127 wird im Wesentlichen in nur 3 Stufen abgedeckt. Marketing-Sprech hin oder her, es wird etwas behauptet, dass das Produkt nicht hergibt.
Die Regeln hierfür sind ziemlich klar im Gesetz definiert.
 

Zitat aus der Piano Software NOIRE von Native Instruments:

"• HALF PEDAL On/Off Button: Enables the use of a continuous sustain pedal for half-pedaling, which affects the release time and the amount of resonance. For half-pedalling you need a special continuous sustain pedal. If the Half Pedal button is unchecked, a continuous sustain pedal is transformed into an on/off switch."

Von "kontinuierlich" kann in dieser Software bei der Steuerung des cc64 Kontrollers aber keine Rede sein, der Bereich von 0-127 wird im Wesentlichen in nur 3 Stufen abgedeckt. Marketing-Sprech hin oder her, es wird etwas behauptet, dass das Produkt nicht hergibt.
Die Regeln hierfür sind ziemlich klar im Gesetz definiert.

Leider werden die Menschen heutzutage des öfteren mit verdenglischten Marketing Blabla hinters Licht geführt.

Wer mit so etwas kommt, kann getrost als unseriös abgestempelt werden.

Warum Bechstein allerdings das rechte Pedal als Fortepedal bezeichnet, kann ich mir nur damit erklären, daß die alten Leute immer der Ansicht waren, daß das rechte Pedal das Instrument lauter macht.
 
Warum Bechstein allerdings das rechte Pedal als Fortepedal bezeichnet, kann ich mir nur damit erklären, daß die alten Leute immer der Ansicht waren, daß das rechte Pedal das Instrument lauter macht.
Die Erklärung ist viel einfacher: Es ist schlicht und einfach gebräuchlich und fachlich richtig.
Ganz unabhängig vom Alter der Autoren oder Leser wird das rechte Pedal als Fortepedal bezeichnet von:
Flowkey, Klavierstimmer Freiburg, Pianohaus Harmann, Zapaiano, Pianoo.de und unzähligen anderen Herstellern und Anbietern, die sich mit Handel, Service und Erlernen von Klavieren auseinandersetzen. Da befindet sich Bechstein quasi im Mainstream.


Ich zitiere mal Wiki unter dem Eintrag "Klavier" und dem Unterpunkt "Pedale":


Una-corda-, Sostenuto- und Forte-Pedal eines Flügels

Der Klavierklang kann durch mehrere Pedale beeinflusst werden. Heute sind meist zwei bis drei Pedale Standard.

Das rechte Pedal heißt Fortepedal (von it. forte: kräftig, laut), auch Dämpferpedal oder Haltepedal (nicht zu verwechseln mit dem weiter unten beschriebenen Tonhaltepedal)

und Weiter oben:
Silbermanns Piano Fort genannte Hammerklaviere verfügten über eine Prellmechanik. Neu kam eine Dämpfungsaufhebung mit Handhebeln dazu, die seither (heute über die Bedienung durch das Forte-Pedal) zur Grundausstattung eines jeden Klaviers gehört.

So und jetzt schau ich noch bei Forss nach :-)

Forss, Aufbau von Klavieren, Seite 21: Englisch: sustain pedal, Deutsch: Fortepedal
Gleiche Bezeichnung bei Aufbau von Flügeln, Seite 23.
Und auch bei Forss ist das Tonhaltepedal das mittlere Pedal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erklärung ist viel einfacher: Es ist schlicht und einfach gebräuchlich und fachlich richtig.
Und dieses löst bei mir Unverständnis aus.

Denn es ist fachlich nämlich nicht richtig - forte heißt stark und daß das rechte Pedal einen starken Ton oder Anschlag verursacht, ist einfach nicht richtig.

Das selbst renomierte Pianofortefabriken diese Bezeichnung benützen, mach mich einigermaßen fassungslos.
 
Und dieses löst bei mir Unverständnis aus.

Denn es ist fachlich nämlich nicht richtig - forte heißt stark und daß das rechte Pedal einen starken Ton oder Anschlag verursacht, ist einfach nicht richtig.

Forte heißt vor allen Dingen in der Musik erstmal "laut"... Und lauter wird ein Klavier dadurch physikalisch schon, da die Bewegungsenergie der schwingenden Saiten nicht gedämpft wird (also in Wärme umgewandelt) sondern alle benachbarten Saiten durch symphatetische Resonanz zum Schwingen bringt, was wiederum den Schalldruck erhöht... Ergo : lauter!

Vielleicht hilft das die Logik dahinter zu erkennen 😉
 
Forte heißt vor allen Dingen in der Musik erstmal "laut"... Und lauter wird ein Klavier dadurch physikalisch schon, da die Bewegungsenergie der schwingenden Saiten nicht gedämpft wird (also in Wärme umgewandelt) sondern alle benachbarten Saiten durch symphatetische Resonanz zum Schwingen bringt, was wiederum den Schalldruck erhöht... Ergo : lauter!

Vielleicht hilft das die Logik dahinter zu erkennen 😉

Ich schrieb doch bereits in einen meiner vorherigen Beiträge, daß ein "Bleifuß" zur dynamischen Überlastung durch Frequenzüberlagerung führen kann.

Nur sekundär ist das rechte Pedal nicht als Lautstärkepedal gedacht.
 
In Wien gibt es für solche Wortwechsel das lang ausgesprochene Wort "Oiiiiiiidaaaa …"
 
Ich schrieb doch bereits in einen meiner vorherigen Beiträge, daß ein "Bleifuß" zur dynamischen Überlastung durch Frequenzüberlagerung führen kann
Hatte ich überlesen, das du diese Eigenschaft sogar anerkennst, das Pedal aber bei dir dann doch keinesfalls so heißen darf.

Dann bin ich hier jetzt auch raus und bleibe bei: "Dämpfungsaufhebungspedal" 😜
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz unabhängig davon, ob es sehr gute Digitalpianos gibt, die für das "Dämpfungsaufhebungspedal" (was für ein schönes Wort) eine halbwegs stufenlose Dämpfung hinbekommen - und am besten auch noch, dass für das linke Pedal ebenfalls die Klangveränderung einer stufenlosen Verschiebung simuliert wird, bleibt folgendes Problem: Durch die Dämpfungsaufhebung verringert sich ja das Tastenniederdruckgewicht beträchtlich, jedenfalls bei den Tasten, die überhaupt eine Dämpfung haben. Das spielt für die Haptik schon eine große Rolle. Und dies kann vermutlich bei keinem Digitalpiano realitätsnah simuliert werden
Genau DAS ist meines Erachtens das viel grössere Problem bei digitalen Pianos, als die mangelhafte Umsetzung des Halbpedals! (Über sowas habe ich in all den Jahren noch nie nachgedacht, das Niveau um das zu nutzen werde ich nicht mehr erreichen im Leben)

Selbst als blutiger Laie im Klavierspiel merkt man den Unterschied aber sofort wenn man eine echte Dämpfungsmechanik unter den Fingern hat.

Als ich das erste mal das Kawai Novus 5 gespielt habe, war das eine echte Offenbarung :super:

Da mag man direkt im Anschluss keine anderes Digitalpiano mehr spielen ( da stand ein CA99 daneben, das war im direkten Vergleich haptisch gruselig)

Geben tuts das also, auch realitätsnah, aber kostet tuts auch mehr als ein neues Kawai E300....
 
@Bernie_Rivera

Kannst du mal irgendwas einstellen, Youtubelink oder sowas? Wenn dir ein Stück bekannt ist, wo ein gekonntes differenziertes Pedalieren für eine Laienohr hörbar ist, würde mich das echt interessieren! Ich habe (und werde vermutlich nie) ein Instrument haben, das so reguliert ist um das zu ermöglichen, geschweige den die spielerischen Skills um das für irgendeinen musikalischen Ausdruck nutzen zu können :-(
 

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