Unterschiedliche Vortragsbezeichungen

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stilltrying

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10. Juli 2022
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Hallo,
ich verstehe das Prinzip der Vortragsbezeichnungen nicht ganz. Dass Adagio langsam und ruhig, Moderato mäßig schnell und Allegro schnell und heiter sind, ist mir bewusst. Jedoch verstehe ich deren Zusammenhang mit den Noten nicht. Kann eine Viertelnote verschieden schnell gespielt werden? (anscheinend schon) Ich dachte immer, dass eine Viertelnote, ganze Note etc. einen festen Werte/feste Dauer haben. Hier lag ich also falsch, oder?
Wenn Moderato mit 90bpm gespielt wird, dann habe ich pro Minute 90 Schläge, also 90 Viertelnoten pro Minute?
 
Ganz vereinfacht gesagt: Innerhalb eines Stückes sollten die Viertelnoten eine einheitliche Länge haben (verschiedene Tempi in einem Stück mal ausgenommen und ohne Betrachtung von riterdando/accelerando, rubato etc.).
Wie lang dann eine Viertelnote konkret zu spielen ist, hängt von der Vortragsbezeichnung ab und auch dort gibt es in der Regel eine gesunde Spannbreite, die dem Stück angemessen ist - und kann in Extremfällen auch mal ein Jahr dauern (-> ORGAN²/ASLSP).

Wenn du 90bpm hast, müsstest Du zunächst schauen, auf welchen Notenwert es sich bezieht. Es gibt ja auch Taktmaße wie 3/8 oder 2/2. Da wären pro Schlag eine Achtel bzw. eine Halbe gemeint.
Aber wenn es sich auf Viertel bezieht, sollten 90 Viertel pro Minute gespielt werden. Wobei diese Werte in der Regel als Richtlinie zu verstehen sind, es kann gute Gründe geben nach oben oder unten abzuweichen.
 
Der Notenwert (= die Notenlänge) ist immer relativ zu allen anderen Noten im Stück, sowie zum gewählten Puls (Grundschlag; ergibt sich aus der Taktart) zu sehen. Eine Halbe ist doppelt so lang wie eine Viertel etc.
Die absolute Länge der Noten hängt vom Spieltempo ab.

Metronomzahlen haben damit nicht mehr zu tun, als dass sie ein Tempo vorschreiben.
 
Oder ganz einfach: Ja.
Eine Viertelnote eines Stückes z.B. im 4/4 Takt in einem Allegro ist deutlich schneller als die in einem Adagio.
 
*Klugscheißwettbewerbsmodus an*
Der Ton wird kürzer, die Note bleibt ihre 3mm breit auf dem Zettel.
*off*
;-)
(bescheidener Schülermodus an... Oder nennt man das, was da erklingt tatsächlich auch eine Note?? )
 
Ergänzung: Man kann jeden Notenwert auf winer bestimmten Zählzeit verkürzen, wenn der Ton staccato gespielt wird. Dann müsste man theoretisch ganz penibel Pausenwerte notieren. Entscheidend ist der Abstand zwischen dem Anschlag (Beginn des Erklingens) und dem nachfolgenden Anschlag.
 
Ganz vereinfacht gesagt: Innerhalb eines Stückes sollten die Viertelnoten eine einheitliche Länge haben (verschiedene Tempi in einem Stück mal ausgenommen und ohne Betrachtung von riterdando/accelerando, rubato etc.).
Wie lang dann eine Viertelnote konkret zu spielen ist, hängt von der Vortragsbezeichnung ab und auch dort gibt es in der Regel eine gesunde Spannbreite, die dem Stück angemessen ist - und kann in Extremfällen auch mal ein Jahr dauern (-> ORGAN²/ASLSP).

Wenn du 90bpm hast, müsstest Du zunächst schauen, auf welchen Notenwert es sich bezieht. Es gibt ja auch Taktmaße wie 3/8 oder 2/2. Da wären pro Schlag eine Achtel bzw. eine Halbe gemeint.
Aber wenn es sich auf Viertel bezieht, sollten 90 Viertel pro Minute gespielt werden. Wobei diese Werte in der Regel als Richtlinie zu verstehen sind, es kann gute Gründe geben nach oben oder unten abzuweichen.
vielen Dank für die Erklärung
 
Der Notenwert (= die Notenlänge) ist immer relativ zu allen anderen Noten im Stück, sowie zum gewählten Puls (Grundschlag; ergibt sich aus der Taktart) zu sehen. Eine Halbe ist doppelt so lang wie eine Viertel etc.
Die absolute Länge der Noten hängt vom Spieltempo ab.

Metronomzahlen haben damit nicht mehr zu tun, als dass sie ein Tempo vorschreiben.
danke, also bei einem VierViertel-Takt mit dem Tempo 90 spiele ich 90 Viertel pro Minute, bei einem DreiAchtel-Takt mit demselben Tempo spiele ich 90 Achtel pro Minute, die Viertel im DreiAchtel- Takt sind also länger als im VierViertel-Takt (nämlich doppelt so lang, da ich ja nur 45 Viertel pro Minute habe bei 90 Achtel pro Minute).
Bin ich hier korrekt?
 
Haben 6/8-Takte doch aber wiederum 2 Beats, einen auf Zz1 und einen auf Zz4? Eigentlich hätte ich analog dazu angenommen, dass 3/8-Takte nur ein Beat gezählt bekommen, bei 90bpm also 270 Achtel in der Minute gespielt werden.

So hab ichs jedenfalls aus music.stackexchange.com mitgenommen und es kann sein, dass das im deutschsprachigen Raum anders gehandhabt wird.
 

Zunächst hat ein 6/8 Takt sechs Schläge, aber es gibt zwei Schwerpunkte in ihnen.
 
Das empfinde ich anders. Für mich ist der 6/8-Takt ein 2/4-Takt mit triolischen Achteln, also je Takt ein schwerer und ein leichter Schlag.
 
Ein Komponist steht immer vor der Frage, wie er sein Stück notiert. 4/4 mit Sextolen oder Triolen? 2/4 mit Triolen? 6/8 mit ab und zu Duolen? Taktwechsel? Gar Alla Breve? Sind die Schwerpunkte Halbe oder Viertel?
Wie notiert man einen einstimmigen Verlauf, der auf zwei Hände aufgeteilt ist? In einem Notensystem? Überlaufend von einem ins andere? In zwei gleichzeitig?
Es gibt oft sehr viele Möglichkeiten, denselben "Klang" zu notieren. Der Komponist muss die Version auswählen, mit der das im Inneren Gehörte am besten sichtbar wird. Die Wahrscheinlichkeit also am größten ist, dass der Leser / Spieler versteht, was der Komponist gemeint hat. Gleichzeitig muss die Musik auch lesbar und verständlich sein. Gar nicht so einfach, v.a. wenn die Musik rhythmisch kompliziert ist, sehr polyphon bzw. vielschichtig und sehr chromatisch wird.
 
Das empfinde ich anders. Für mich ist der 6/8-Takt ein 2/4-Takt mit triolischen Achteln, also je Takt ein schwerer und ein leichter Schlag.
Das kommt sehr drauf an. Triolen haben schon durch ihr unruhiges Notenbild gerne eine gewisse Raschheit: hier passen jetzt mal drei statt der gewöhnlichen zwei auf einen Schlag.
Ein 6/8 hat aber ordentliche Achtel, die können auch mal flott sein, sehr oft sind sie das nicht.
Biemals würde ich in einem 6/8 einen 2/4 sehen, der ist für mich ganz anders besetzt.
 

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