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squroot12
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- 16. Okt. 2011
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Hallo zusammen,
Nachdem der Versuch, die Stimmhaltung meines alten Trautwein Klaviers durch neue Wirbel mit leichter Übergröße zu verbessern im Großen und Ganzen erfolgreich war, denke ich darüber nach alle Wirbel des Blankbezugs zu erneuern. Was ja bedeutet, dass am besten neu besaitet wird.
Also begann ich mir einige Gedanken zur Mensuration eines Klaviers zu machen.
Sollte ich die alten Drahtstärken einfach übernehmen, oder könnte nicht durch eine andere Wahl der Klang verbessert werden.
Um es kurz zu machen. Mit den Büchern von U.Laible und P.Tholey als theoretisches Rüstzeug und ein wenig Stöbern im Internet, zb bei Hans Velo's Pianopages, hab ich mit Processing ( Processing.org ) ein rudimentäres Mensurationsprogramm geschrieben, mit dem ich den momentanen Zustand und mögliche Änderungen in der Mensur sichtbar machen kann.
Hier der original Zustand:
man sieht auf der rechten Hälfte des Schaubildes die enorme Saitenspannung in der unteren Mittellage, was das Klavier hier sehr laut macht.Die 6 fein angedeuteten Linien markieren den Bereich von 5000 bis 1000N.
Insgesamt ist die mittlere Zugkraft pro Saite die der schwarze horizontale Strich zeigt mit über 800N enorm hoch.
Die roten Punkte zwischen den blauen Querlinien zeigen die relative Auslastung der Saiten zwischen 40% und 75% bezogen auf die Reißgrenze.
Die linke Seite zeigt die Inharmonizität der Saiten und Ihre relative Harmonizität übereinander.
Die roten Punkte sind die Inharmonizitätswerte. Die feinen grünen Punkte geben den Inharmonizitätsbereich eines idealisierten Standardklaviers an das weder zu schön noch zu scharf klingt. Das Klavier liegt mit seiner relativ lang bemessenen Mensur im eher zu schönen Bereich.
Die weißen Balken zeigen im Grunde den selben Sachverhalt noch einmal, wobei das ideale Klavier mit der schwarzen mittleren Linie = 100% gesetzt wird und die blauen Linien eine Abweichung von plus-minus 18% bedeuten.
Jetzt könnte man ans Umsaiten gehen, um die Spannung konsequent zu reduzieren:
Man sieht rechts, wie die Überhöhung in der unteren Mittellage und die mittlere Zugkraft in einem erträglicheren Bereich landen.
Die Harmonizität gerät dabei aber in arg schöne Gefilde.
Man könnte überlegen, ob man die Spannung auf andere Weise reduziert, etwa durch eine Herabstimmung. Immerhin drängt sich der Verdacht auf dass die vorliegende Mensur zur Bauzeit des Klaviers schon veraltet war und für einen viel tieferen Kammerton gedacht war.
Hie die Originalbesaitung auf a1 oder A4= 425Hz gestimmt:
Die Zugbelastung ist immer noch enorm, aber wesentlich besser.
Die untere Mittellage ist immer noch betont laut im Vergleich zum Rest.
Sie könnte aber jetzt durch Intonation leichter angeglichen werden.
Die Inharmonizität steigt leicht an und kommt dem idealen Klavierklang sogar näher.
Der Übergang zum Bass wird dadurch allerdings schlechter aber wohl beherschbar, im schlimmsten Fall mit umsponnenen Saiten.
Alles was ich bisher ausgeführt habe, ist mein Reim auf Angelesenes, darum wahrscheinlich fehlerhaft, jedenfalls nicht durch eigene praktische Erfahrungen untermauert.
Es ist ja mein erstes Klavier.
Darum bin ich nun in der misslichen Lage, nicht so recht zu wissen, wie ich am besten weiter mache. Vielleicht ist ja der ein oder andere Fachmann hier im Forum der mich korrigiert und einen Wink geben kann.
Besten Dank im voraus und einen schönen Tag,
Georg
Nachdem der Versuch, die Stimmhaltung meines alten Trautwein Klaviers durch neue Wirbel mit leichter Übergröße zu verbessern im Großen und Ganzen erfolgreich war, denke ich darüber nach alle Wirbel des Blankbezugs zu erneuern. Was ja bedeutet, dass am besten neu besaitet wird.
Also begann ich mir einige Gedanken zur Mensuration eines Klaviers zu machen.
Sollte ich die alten Drahtstärken einfach übernehmen, oder könnte nicht durch eine andere Wahl der Klang verbessert werden.
Um es kurz zu machen. Mit den Büchern von U.Laible und P.Tholey als theoretisches Rüstzeug und ein wenig Stöbern im Internet, zb bei Hans Velo's Pianopages, hab ich mit Processing ( Processing.org ) ein rudimentäres Mensurationsprogramm geschrieben, mit dem ich den momentanen Zustand und mögliche Änderungen in der Mensur sichtbar machen kann.
Hier der original Zustand:
man sieht auf der rechten Hälfte des Schaubildes die enorme Saitenspannung in der unteren Mittellage, was das Klavier hier sehr laut macht.Die 6 fein angedeuteten Linien markieren den Bereich von 5000 bis 1000N.
Insgesamt ist die mittlere Zugkraft pro Saite die der schwarze horizontale Strich zeigt mit über 800N enorm hoch.
Die roten Punkte zwischen den blauen Querlinien zeigen die relative Auslastung der Saiten zwischen 40% und 75% bezogen auf die Reißgrenze.
Die linke Seite zeigt die Inharmonizität der Saiten und Ihre relative Harmonizität übereinander.
Die roten Punkte sind die Inharmonizitätswerte. Die feinen grünen Punkte geben den Inharmonizitätsbereich eines idealisierten Standardklaviers an das weder zu schön noch zu scharf klingt. Das Klavier liegt mit seiner relativ lang bemessenen Mensur im eher zu schönen Bereich.
Die weißen Balken zeigen im Grunde den selben Sachverhalt noch einmal, wobei das ideale Klavier mit der schwarzen mittleren Linie = 100% gesetzt wird und die blauen Linien eine Abweichung von plus-minus 18% bedeuten.
Jetzt könnte man ans Umsaiten gehen, um die Spannung konsequent zu reduzieren:
Man sieht rechts, wie die Überhöhung in der unteren Mittellage und die mittlere Zugkraft in einem erträglicheren Bereich landen.
Die Harmonizität gerät dabei aber in arg schöne Gefilde.
Man könnte überlegen, ob man die Spannung auf andere Weise reduziert, etwa durch eine Herabstimmung. Immerhin drängt sich der Verdacht auf dass die vorliegende Mensur zur Bauzeit des Klaviers schon veraltet war und für einen viel tieferen Kammerton gedacht war.
Hie die Originalbesaitung auf a1 oder A4= 425Hz gestimmt:
Die Zugbelastung ist immer noch enorm, aber wesentlich besser.
Die untere Mittellage ist immer noch betont laut im Vergleich zum Rest.
Sie könnte aber jetzt durch Intonation leichter angeglichen werden.
Die Inharmonizität steigt leicht an und kommt dem idealen Klavierklang sogar näher.
Der Übergang zum Bass wird dadurch allerdings schlechter aber wohl beherschbar, im schlimmsten Fall mit umsponnenen Saiten.
Alles was ich bisher ausgeführt habe, ist mein Reim auf Angelesenes, darum wahrscheinlich fehlerhaft, jedenfalls nicht durch eigene praktische Erfahrungen untermauert.
Es ist ja mein erstes Klavier.
Darum bin ich nun in der misslichen Lage, nicht so recht zu wissen, wie ich am besten weiter mache. Vielleicht ist ja der ein oder andere Fachmann hier im Forum der mich korrigiert und einen Wink geben kann.
Besten Dank im voraus und einen schönen Tag,
Georg