Üben und Interpretation

  • Ersteller des Themas philomela
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Für uns Jazzmusiker hingegen ist es eine Trivialität, vernünftige "time" und genauen Rhythmus zu haben - diese hat Herr Lang nicht drauf. Und es ist eine Trivialität, die jeder Musiker, egal welchen Stils, draufhaben sollte!

Das ist ein Mangel im größten Teil der Klassik-Pädagogik, daß zu wenig auf wirkliche Puls-Bezogenheit des Spiels geachtet wird.

LG,
Hasenbein
 
Ich habe jetzt nur die ersten drei Videos gesehen/gehört. Sie sind doch ein gutes Beispiel dafür, was ich schon hier öfter versucht habe, rüberzubringen: dass Arbeiten an der Struktur, am Puls, an den verschiedenen Facetten eines Werkes dessen Ausdruck erhöht und nicht das Mindeste mit der Ausschaltung von Emotionen und innerem Fühlen zu tun hat. Gerade den Puls, aber auch alles andere muss man Fühlen, da kann man nicht kognitiv sagen, so, ich spiele jetzt mal rhythmisch. Deshalb ist ja auch ein Metronom zum Erfühlen eines Pulses oft so kontraproduktiv, weil es die Aufmerksamkeit vom körperlich zu erfahrenden Puls weglenkt.

Liebe Grüße

chiarina
 
Tja, so sieht's aus.

Und es ist ein schönes Gegenbeispiel zu Rolfs großspuriger Behauptung, die Spieler in Hochschulen / Meisterkursen hätten die spieltechnischen Dinge alle gemeistert, und es ginge nur noch um interpretatorische Feinheiten.

Und es ist nicht so, daß Lang Lang "zu frei" spielt; vielmehr hat Lang Lang das Problem sehr vieler Chinesen, nämlich ein mangelhaft ausgeprägtes Rhythmusgefühl. Und davon merkt man zwar meist nicht viel, er schafft es gut, das zu kaschieren, aber an einigen Stellen eben doch.

LG,
Hasenbein

ich will mich da kurz einklinken.

hasenbein, ich hoffe das ist nicht zuviel verlangt, aber hättest du eventuell ein klangbeispiel wo sich das mangelhafte rhythmusgefühl besonders "deutlich" manifestiert?
würd mich stark interessieren.
 

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