Das macht neugierig auf mehr. Da es gewissermaßen auch mit der Vorspielsituation als solches zusammenhängt. Also nur zu
Nun denn. Also, einer der banalsten Gründe ist: Der Körper kann nur eine begrenzte Menge Adrenalin produzieren, und irgendwann ist das eben vorbei und flacht wieder ab und die Aufregung lässt nach. Das kann bis dahin gehen, dass man gar nicht mehr aufgeregt ist oder sich die Aufregung auf ein Maß begrenzt, das weniger bemerkbar oder störend ist. Bei diesen zwei Konzerten, also ca. 40 + x Minuten Spieldauer, dürfte das schon der Fall sein.
Ich habe das vor zwei Wochen an mir selbst gemerkt: Meine Abschlussprüfung hat sich um 30 Minuten verzögert, weil die Jury nicht kam. Nach den 30 Minuten war ich viel weniger Aufgeregt als um punkt 5 Uhr, wo sie eigetlich hätte anfangen sollen. Das hing aber auch noch mit dem zweiten Aspekt zusammen:
Man ist u.a. deshalb bzw. dann aufgeregt, wenn viele Unbekannte teil des Geschehens sind. Das ist in so einer Situation z.B. der Saal, also die Akustik, die visuellen Eindrücke, der Weg zur Bühne, die Räumliche aufteilung, der Geruch etc. etc.. Das Publikum - wieviele, welche Stimmung, welche Leute, wie laut ist es. Das Instrument - wie klingt es, wie spielt es sich, wie sind bestimmte Klangverhältnisse usw. Beim Klavierkonzert ist das ja alles noch etwas subtiler als beim Solospiel, weil noch das Klangverhältnis mit dem Orchester als gesamten, einzelnen Instrumenten(gruppen), die Verständigung mit Musikern / Konzertmeister / Dirigent dazu kommt. Die Qualität von Dirigent / Orchester spielt auch eine Rolle.
Dazu kommt die eigene momentane Verfassung, Kleidung, körperliches Befinden.
Und an das alles gewöhnt man sich dann, arrangiert sich und ist "in der Situation drin" und kann einfach weitermachen.
Bei zwei Konzerten ändert sich zwar nicht all dieses für das zweite Konzert, aber doch einiges davon. Außerdem fährt man sich ja zwischendurch runter (allenfalls beim Schlafen) und baut die Spannung und Aufregung dann neu auf.
Natürlich hat man dann wieder neue Energie für das zweite Mal, es spricht einiges (auch Angenehmes) für zwei Konzerte. Aber eben nicht alles.