Kürzlich habe ich bei einem Meisterkurs mit Grigory Gruzman gespielt (bei dem auch
@KrautundRueben zwischenzeitlich dabei war).
Irgendwann nahm er einen Schraubenzieher, den er extra mitgebracht hatte, und holte die Flügelmechanik aus dem Steinway. Dann forderte er jeden im Saal anwesenden auf, seinen Finger vorsichtig auf die Stoßzunge (ich hoffe, das ist das richtige Wort) zu legen. Er führte dann vorsichtig an der Taste verschiedene Anschlagsarten durch, während mein Finger dort lag. Und - oh Wunder, oder auch gerade nicht - ich konnte ganz deutlich den Unterschied spüren zwischen verschiedenen Anschlagsarten. Da war nicht nur verschwieden schnelle Geschwindigkeit, sondern ein harter oder weicher, gestrichener, gestoßener, vorsichtiger, plumper Anschlag wurde auf die Stoßzunge übertragen, und wird somit auch an den Hammer, an die Saite und den Klang weitergegeben. Ich denke, mit etwas Übung könnte ich blind und taub verschiedene Anschlagsarten unterscheiden.
Den Unterschied haben übrigens alle wahrgenommen, auch die anwesenden Nicht-Profis.