So schwierig ist das doch gar nicht. Hamelin macht es mit seiner Programmauswahl vor.
Im Prinzip ist recht simpel: Die Leute möchten etwas, das ihnen gefällt und / oder bekannt ist. Das kann Verschiedenes sein:
- Stücke / Komponisten (Oooh, Chopin!)
- Musiker (Oooh, Lang Lang!)
- Konzertreihe oder Anlass (Oooh, Neujahrskonzert!)
- Örtlichkeit (Oooh, Carnegie Hall!)
- Rahmenveranstaltung (Oooh, vielleicht sehe ich dort Sternchen / Politiker YXZ, ansonsten stürze ich mich auf das riesige Buffet und gehe anschließend im Kerzenmeer neben dem Irrgarten spazieren).
- Sonstiges (z.B. - Oooh, das Konzert wird von Hella von Sinnen moderiert! Und noch dazu ist es ein Benefizkonzert für die Sanierung der Kläranlage in Timbuktu!)
So ähnlich ist es übrigens auch als Musiker. Eine hohe Gage ist nicht das alleinige Kriterium, ein Konzert anzunehmen (für mich jedenfalls). Es kann auch eine besondere Örtlichkeit, eine gute Kritik, ein besonderes Publikum etc. sein, aber irgendetwas muss "rausspringen".
Wenn von alledem gar nichts zutrifft, kommen eben nur die, die an Unbekanntem interessiert sind, und das sind nunmal wenige. Da schließe ich mich selbst auch nicht unbedingt mit ein, denn wer sagt mir denn, dass das kein grausamer Abend wird? Ich habe schon Konzerte erlebt, aus denen ich gerne geflohen wäre, aber es war so wenig Publikum da, dass das aufgefallen wäre.
Das ist natürlich plakativ, denn wenn es sich um eine entsprechende Lokalität handelt, kann man auch meistens gute Musiker erwarten und kein Desaster. Also scheinen schonmal mindestens zwei der oben genannten Parameter gleichzeitig zutreffen zu müssen.