Steinway restaurieren

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Ich benutzte grundsätzlich nur D4 Leime, lieber Klaviermacherwien....
Außerdem bleichen wir die Böden aus einem ganz bestimmten Grund - das Aussehen ist nur ein Nebeneffekt.

Jemand der seine Rasten früher in Nordkorea herstellen hat lassen, sollte besser über die Arbeit der Polen den Mund halten.......

es kommen von dort keine rasten mehr , dies hat aber rein gar nichts mit polnischer klaviermacherkunst zu tun .
darf man fragen , aus welchem bestimmten grund Sie bleichen ? ich kann grundsätzlich nichts Böses daran finden , aber mir erschliesst sich keine
bedeutung hinsichtlich Qualtätsverbesserung .
 
@ 90JKB + Pianoservice + alle anderen

Danke für die Antworten bzgl. der Hämmer! Bin immer wieder erfreut, wie schnell man hier fachkundigen Rat bekommt!

Bin nämlich gerade dabei, mir einen C3 zuzulegen, der 20J alt ist und bei dem gerade die Hämmer abgezogen wurden (sehen wie neu aus). Lt. PianoCandle sollten diese jetzt nochmal viele Jahre halten, aber meine (leider laienhafte) Frage:

Woran merkt man, daß die Hämmer nun tatsächlich erneuert werden müssen ? Was ist der Unterschied zwischen neuen Hämmern und abgezogenen Hämmern ?

Gruß
Rubato
 
(...) ausser man arbeitet so wie die "berühmten" Polen , aussen hui - innen pfui (...)

Wer sind "die ´berühmten´ Polen"? Kannst Du solche benennen, damit man ihnen nicht (wie soll ich sagen) auf den Leim geht?

Mir sind ein paar "´berühmte´Polen" nicht ganz unbekannt: Fryderyk Chopin, Karol Szymanowski, Boleslaw Prus, Marie Sklodowska (Curie) - bislang hatte ich zumindest an solchen Polen nichts auszusetzen ;) :D
 
Kann es sein, dass die Rasten jetzt aus einem großen Land in Asien kommen ??

Das Bleichen der Böden lößt u.a die letzten Lackreste aus dem Boden (wenn man es richtig macht - in einer Kombiantion mit einem andern Mittel). Dies ist hilfreich, wenn man einen anderen Resonanzbodenlack verwenden will, wie den, der unsprünglich drauf war. Die Trockenzeit wird dadurch natürlich etwas länger.

nein ,das kann nicht sein . die korean. rasten kamen bezogen und umleimt , nunmehr kommen die reinen rasten von STR.../ Pocking . wir machen wieder alles selbst , aber die koreaner waren jedenfalls in ihrer arbeit WEIT besser
wie die chi.
lack raus verständlich , wir machen dies mit einreiben mit wasserstoffsuperoxyd . nehme trotzdem "alte" spiritus lacke , da ich glaube besser .
AUCH auf Neue .
 
@ Klaviermacher:
Hast wohl Angst das dir ein Kunde durch die Lappen geht ??
In unserer Famile haben wir schon Böden gebleicht, da warst Du nach gar nicht auf der Welt - das dadurch der Klang leidet - das ist ein Märchen, ohne jeden Beweis da braucht mach keinen Wendl und Lung nehmen, sondern z.B Seiler usw.....

Ich habe auch nicht geschrieben das die Verleimung mit Naturleimen schlechter ist - sie ist nur nicht so haltbar - kein einziger Hersteller benutzt heute noch Naturleime (mit einigen wenigen Ausnahmen vielleicht). Bei Bechstein wo ich viele Jahre war, jedenfalls nicht und das ist ja wohl kein "Billighersteller"....

10 Jahre Garantie, dass der Boden nicht mehr reissen wird, hat nichts mit Unterstreichung der Seriösität zu tun, sondern damit, dass ich weiß was ich tue.....

Ostblockvariante ? Sorry, Michael, ich habe nie deine Arbeit kritisiert, aber diese agressive Antwort, die sich eindeutig auf mich bezieht, verstehe ich als persönliche Beleidigung - Du glaubst wohl die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei ist deine Intention klar: Alles was alt ist und wie man es "in der guten alten Zeit gemacht hat war und ist gut - die Moderne ist scheiße" dazu fällt mir was ein: Vorsicht vor reisenden Kolonnen (Danke Colin ;) )

Frage an Sie , da Sie bei Bechstein gerabeitet haben ( ich auch , 1971/72 in Berlin ) : Kennen Sie den Film über heutige Produktion von Bechstein auf deren homepage ? Hier wird nämlich - soweit ich dies erkennen kann - gezeigt , wie man Rippen auf den Boden NICHT leimt , nämlich mit bereits VORHER fertig abgespitzten Rippenenden !!??? Wohl ein Kardinalfehler für jeden Klaviermacher ,der weiss ,was ein Boden tun soll . ( In China wird es auch so gemacht ! ) Bei dieser Arbeitsweise spielt dann die Art des Leimes auch keine Rolle mehr .
 
Na, was passiert den mit dem Holz, wenn man Wasserstoffsuperoxd verwendet ?
Wir es da nicht gebliechen... ? So mache ich es eben auch nur dass ich noch was dazugebe....

Die Frage nach dem Resonanbodenlack, welcher nun besser ist oder nicht, muss man von 2 Seiten betrachten. Zum einen hinsichtlich der Klangeigenschaften (wenn das wirklich meßbar sein sollte), zum anderen nach der Marke des Instrumentes (Blüthner/Spiritus - Steinway/ 2K) und dem klimatischen Standort.

Letztendlich unterscheide ich ganz indivduell über die Frage, welcher Lack für welches Instrumet verwendet wird. Jedenfalls würde ich für ein Instrument, von dem ich weiß, dass es klimatisch ungünstig stehen wird, keinen Spirituslack verwenden....

Nein, den Film habe ich nicht gesehen, keine Ahnung, wie die das heute machen....

Plus Salmiak . Es bleicht gewissermassen . okay .
Wir haben hier noch eine firma - NESTLER - die auf Bestellung , man muss minimal 50 l nehmen , sehr guten Bodenlack auf Spritbasis herstellt . Wir nehmen das bei alt und neu . Ob Blüthner oder Steinway o.andere , so genau sind wir nicht , ich glaube das gehört bereits in den Bereich d. Esoterik , für die eher der Mann aus Vorarlberg zuständig ist .
Soweit ich im Film sehe , leimen die die Rippen bereits abgespitzt auf , ich konnte es nicht glauben und habe diese Stelle öfters angesehen , Klavierbaumeister Schulze steht daneben und erklärt.........
 
ich glaube nicht, dass Rolf diese Art von Aufklärung meint und braucht :D
 
unter berühmt in Apostroph versteht man berüchtigt . Ich meine damit jene polnischen " Klavierreparaturfirmen" ,deren klaviermacherisches Niveau m.E.
gering ist .

ach so - nun ja, "berühmte" Polen ist da ein wenig mißverständlich, insofern hätte ich bei einer Bezeichnung wie polnische Klavierreperaturfirmen (mit günstigem Preis- und geringem Leistungsverhältnis) nicht nachgefragt. Übrigens fürchte ich, dass sich solche Vorkommnisse nicht typischerweise auf Polen beschränken: Pfusch etc. kommt gewiß auch andernorts vor.
 

Nochmal ganz Laienhaft gefragt:
Wenn ich cdas hier richtig verstehe werden also meistens die Köpfe mit Stielen etc. ausgetauscht. Ich dachte immer, dass nur die Köpfe getauscht würden. War das nicht immer u.a. auch auf den Videaos von Klaviermacher zu sehen? Da wurden doch die Köpfe immer beim Einleimen so ein paarmal gedreht. Was haeb ich hier wieder falsch verstanden?
 
Vielleicht nochmals anders formuliert:
Sind die Köpfe runter, sind es die Röllchen und Garnierungen zumeist auch.

Komplett tauschen ist kaum teurer als neue Köpfe aufzuleimen, die alten Röllchen zu entfernen, neue Röllchen einzuleimen, die Achsen auszudrücken, Garnierungen auszureiben und neue Achsen einzuziehen.

Der Kunde bekommt mehr für sein Geld.
Der Klavierbauer hat weniger Arbeit jedoch einen höheren Materialeinsatz, verdient weniger.

Einzeln tauschen macht man, wenn z.B. die Intonation total verpfuscht ist oder es einen Mottenschaden gibt, Stiele und Röllchen aber noch keinen Verschleiß zeigen.
Sobald auch die Röllchen getauscht werden müssten, lohnt sich ein einzelner Tausch kaum.
 
Hallo,

sorry, daß ich mich nochmal mit der gleichen Frage zu Wort melde, sie ist wohl im Eifer des Gefechts untergegangen.

Wann müssen jetzt also die Hämmer getauscht werden (im Gegensatz zu "abgezogen werden"), und sind neue Hämmer immer besser oder gleichwertig zu abgezogenen ?

Gruß + Dank

Rubato
 
Heia, Rubato; mir hat ein Klaviermensch :D, erklärt, dass bei vielen Fabrikaten die Hammerfilze früher deutlich besser gewesen seien und man daher mit Austausch warten solle, bis es wirklich nicht anders geht. Was sagen die Kritiker?
 
Hallo!
Vielleicht könnte mir einer von den Profis sagen, wie man feststellt, ob der Resonanzboden die Wölbung verloren hat, oder alles noch intakt ist? Und ist solche Wölbung an einem nichtausgebauten Resonanzboden überhaupt messbar? Und was könntet Ihr zu der Aussage von Dr. William Braid White, Direktor der School of Pianoforte Technology, Illinois sagen , Zitat :”Es klingt seltsam, aber es ist wahr, dass immer noch kaum jemand über den Effekt, den die Saiten auf den Resonanzboden haben, Bescheid weiß. Es herrscht der Glaube vor, dass ein Riss im Holz eine Beeinträchtigung des Klanges nach sich ziehen muss. In Wirklichkeit braucht man sich um einen solchen Effekt nicht zu kümmern. Die irrige Vorstellung, dass ein Riss den Klang schmälert, gleicht der ebenfalls falschen Theorie, dass die Klangwellen auf irgendeine Weise quer über den Resonanzboden laufen....daher reduziert ein Riss den Klang lediglich im Verhältnis der Größe des Risses zur Größe des Resonanzboden.” - was für mich gleich klingt mit "gar nicht". Könnte diese Aussage zumindest zum Teil richtig sein?

LG

Viktor
 
resonanzbodenwölbung

Hallo!
Vielleicht könnte mir einer von den Profis sagen, wie man feststellt, ob der Resonanzboden die Wölbung verloren hat, oder alles noch intakt ist? Und ist solche Wölbung an einem nichtausgebauten Resonanzboden überhaupt messbar? Und was könntet Ihr zu der Aussage von Dr. William Braid White, Direktor der School of Pianoforte Technology, Illinois sagen , Zitat :”Es klingt seltsam, aber es ist wahr, dass immer noch kaum jemand über den Effekt, den die Saiten auf den Resonanzboden haben, Bescheid weiß. Es herrscht der Glaube vor, dass ein Riss im Holz eine Beeinträchtigung des Klanges nach sich ziehen muss. In Wirklichkeit braucht man sich um einen solchen Effekt nicht zu kümmern. Die irrige Vorstellung, dass ein Riss den Klang schmälert, gleicht der ebenfalls falschen Theorie, dass die Klangwellen auf irgendeine Weise quer über den Resonanzboden laufen....daher reduziert ein Riss den Klang lediglich im Verhältnis der Größe des Risses zur Größe des Resonanzboden.” - was für mich gleich klingt mit "gar nicht". Könnte diese Aussage zumindest zum Teil richtig sein?

LG

Viktor
auf einem bezogenen Rasten kann man das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer Wölbung nur indirekt feststellen :
1) wenn der Ton des Instrumentes schwach und unschön ist , kann eine Nichtwölbung eine der Ursachen sein .
2) Kein oder zu geringer Saitendruck - keine Stegüberhöhung - also die Verbindung von Klangsteg ( Silie ) vorne nach hinten über Steg zum Anhang ist gerade oder gar minus . Der Saitendruck , das Einstellen des richtigen Druckes ist einer der diffizilsten Aufgaben des Bodenmachers bei Klavierbau , damit steht und fällt die Tonschönheit des Instrumentes . Zuviel macht den Boden steif und dementsprechend den Ton , zuwenig gibt keine richtige Verbindung zwischen Saite und Boden . Kurz erklärt .
Auf der homepage von Steinway kann man über Bodenrisse die Abhandlungen eines amerik. Akustikers lesen -- ist es ev. derselbe ,den Sie meinen _?
meine praktischen Erfahrungen neigen auch zu dieser Meinung , wichtig ist die
Wölbung und die Festigkeit des Bodens auf der Auflage und die der Rippen am Boden . Die Diskussion darüber ist uralt und keine Seite 100% nachweisbar , wie vieles in der Akustik beim Klavier uns leider - Gott sei Dank - verschlossen bleibt .
 
Heißt das, dass wenn der Klang meines Flügels mit neuen Saiten für mich vertretbar wäre, könnte ich die Risse im Resonanzboden vollkommen ignorieren, auch wenn er irgendwann aus 2, oder mehreren getrennten Teilen bestehen wird?

LG
Viktor
 
steinway

Heißt das, dass wenn der Klang meines Flügels mit neuen Saiten für mich vertretbar wäre, könnte ich die Risse im Resonanzboden vollkommen ignorieren, auch wenn er irgendwann aus 2, oder mehreren getrennten Teilen bestehen wird?

LG
Viktor
ich gebe keine ferndiagnose . nach meiner erfahrung haben steinways in relation zu anderen fabrikaten die wenigsten resonanzbodenrisse . vertrauen Sie auf einen guten Fachmann , der den flügel ansieht , in diesem Forum werden Sie nicht " gescheiter " werden .
 
Ich verstehe... Trotzdem danke für die Beratung. Ich denke, sie hilft mir sicher weiter.

LG
Viktor
 

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