Vielleicht helfen Dir bei Deiner Preisgestaltung Überlegungen, die mich dazu geführt haben, eben kein älteres Modell O zu kaufen. An dem Instrument (Baujahr 1914) war ziemlich viel gemacht worden. In der Werkstatt selbst und nicht von unbekannter Hand in Kalisz. Ich glaube, die waren auch kompetent, aber eben nicht Steinway. Ich verstehe auch, das Steinway so ein Gewese um ältere gebrauchte Instrumente macht. Die wollen halt ihre neuen Instrumente verkaufen. Meine Überlegung war, dass dieses Instrument ein ziemlich hohes finanzielles Risiko darstellte. Wohlgemerkt: Ich spreche über einen Kauf beim Händler. Sollte ich nach ein paar Jahren auf die Idee kommen, das Instrument wieder verkaufen zu wollen (ich glaube, dass ist die Situation, in der Du Dich befindest) war meine Sorge, dass ich das Instrument zu akzeptablen Konditionen nur genau an diesen einen Händler hätte zurückverkaufen können, weil jeder andere Käufer mit dem taktischen Nörgeln an der Überarbeitung angefangen hätte. Die Hammerköpfe sind vielleicht nicht die richtigen, die Saiten sind die falschen, die Knuffmuffen sind nicht original, you name it. Auf dieses absehbare Szenario hatte ich wenig Lust und Sorge, dass der finanzielle Verlust enorm groß sein würde.
Es ist klar, dass jeder der Dein Instrument kaufen könnte, einen Sachverständigen mitbringen würde. Ich glaube aber, dass der mir (als Käufer) nicht auf Anhieb sagen kann, dass die Knuffmuffen nicht original sind. Also bleibt die Unsicherheit für mich und ich würde wollen, dass DU den Löwenanteil des finanziellen Risikos trägst, zumal Du als möglicher künftiger Rückkäufer für mich ja ausfällst.
Mein Fazit: Wenn Du noch nicht angefragt hast, was der Steinway-Händler, von dem Du das Instrument vor ein paar Jahren gekauft hast, zahlen will, würde ich das mal tun, um ein Gefühl zu bekommen, was preislich machbar ist.