"Spiel mal was" - Spontanität und "Populärmusik" am Klavier

Naja, der einfachste und naheliegenste Gedanke ist doch, einfach mal einen keyboardkurs mit focus auf Begleitfiguren zu belegen
http://www.stretta-music.com/benthien-der-neue-weg-zum-keyboardspiel-nr-353367.html

353367_detail.png


in mehreren Bänden wird z.B. als VHS Kurs angeboten

http://www.berlin.de/vhs-lichtenberg/?m0=1&m1=1&sectid=2&cat=20
ZItat:
Keyboard spielen(d)! Teil I
Der Kurs ist für Einsteiger geeignet, die gern Keyboard spielen lernen wollen, aber auch für Fortgeschrittene, um ihr Spiel weiter zu vervollkommnen. Der Unterricht wird individuell erteilt. Notenkenntnisse werden vermittelt. Bitte ein eigenes Keyboard mit normal großen Tasten und Kopfhörer mitbringen. Lehrmaterial für Einsteiger: Axel Benthien: "Der neue Weg zum Keyboardspiel", BD. I, Schott Musikverlag, ISBN-Nr.3795750601


Li2.08-014H
Anmeldung
Hans-Hasso Stamer
05.09.2016 - 31.10.2016
6 x Mo, 18:30-21:30 Uhr
65,64 € (ermäßigt: 35,52 €)
Details | drucken

Li2.08-014F
Anmeldung
Hans-Hasso Stamer
13.02.2017 - 20.03.2017
6 x Mo, 18:30-21:30 Uhr
65,64 € (ermäßigt: 35,52 €)
Details | drucken
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Keyboard spielen(d)! Teil II
Der Kurs baut auf dem Kurs Li2.08−015H/F Teil I auf, Neueinsteiger sind willkommen. Lehrmaterial für Einsteiger: Axel Benthien: "Der neue Weg zum Keyboardspiel", BD. I, Schott Musikverlag, ISBN-Nr. 3795750601
 
Es gibt sicher auch Kurse in Liedbegleitung für Pianisten. So wie das hier: http://cmka.eu/?page_id=3115 oder das hier: www.franz-grothe-schule.de/kurse/liedbegleitung.pdf oder das hier: http://musica-viva.de/musikkurse/klavierkurse/klavierunterricht.html (spontan gefunden, nicht verwandt, nicht verschwägert, nicht von mir qualitätsgeprüft)

So ein Keyboardkurs kann ganz nett sein, aber sobald die Aufforderung kommt, einen Rhythmus auszuwählen und abzuspielen, ist man am heimischen Klavier dann doch wieder am falschen Ort ;-)
 
oder wie rolf schon andeutete, die Unmengen an tutorials zum Thema zu nutzen.
Z.B.

View: https://www.youtube.com/watch?v=QJdjIDeRimo


Hier geht es um das Hören und Üben, die zugehörigen Akkorde und Zusammenhänge zwischen ihnen, werden in zahlreichen anderen Videos des Autors behandelt. Vielleicht ein bisschen langatmig- aber mit Geduld kommt man zum Ziel.

(Bin allerdings auch keine Könnerin des freien Klavierspiels - obwohl ich denke, da könnte man Töchterchen (15) vielleicht nochmal anders motivieren.. sie hatte sich in den Ferien jetzt mal meine Gitarre geholt - aber so richtig gefesselt hat sie es nicht - ich hatte in dem Alter stundenlang mit der Gitarre rumprobiert mit Heften u. kopierten Liedern von Beatles u.co. und konnte immerhin Grundakkorde, Barregriffe und auch Schlagmuster (Fingerpicking?) und diese dann zum Selbersingen einsetzen, die Jugendlichen heute haben ja noch so viel mehr Möglichkeiten und die vielen kreativen im Netz sind ja schon eine Wonne. Allerdings hängen um so mehr davor ab, und haben vor lauter Videogucken, wie es geht, keine Zeit es selbst zu machen..:-(..) Ha, zum Häkeln habe ich sie aber doch gebracht - so konnte ich angebrannte Topflappen ersetzen....;-), dann hab ich im Netz recherchiert - Ei - du meine Güte, demnächst muss unbedingt wieder Häkelwolle besorgt werden - wow - so viel Möglichkeiten - auch modisch zum Anziehen.....:girl: äh alles off topic - aber typisch internet.....:schweigen:
 
Oh Gott, den Schuchart würde ich nun wirklich nicht empfehlen.
 
oder wie rolf schon andeutete, die Unmengen an tutorials zum Thema zu nutzen.
...da bezieht @elli sich auf einen ganz anderen Faden! Dort ist der Kontext ein ganz anderer als hier:
wer freilich nicht mehr erwartet und will, als 4-5 beliebte "Lieder" irgendwie auf irgendwelchen Tastengeräten klimpern zu können, der sollte für diesen Wunsch nicht Muttis Geldbeutel strapazieren, sondern ökonomisch geschickter vorgehen: da Mutti ohnehin schon daheim Internet zahlt, kann man sich die für dergleichen passenden "Tutorials" reinziehen :-)
wenn ich @LuMo richtig verstanden habe, will er schon bissel mehr als das ;-)
 
Naja, der einfachste und naheliegenste Gedanke ist doch, einfach mal einen keyboardkurs mit focus auf Begleitfiguren zu belegen

Danke Elli, sich sagte bereits oben, dass der Weg zu einem Keyboard-Lehrer durchaus ein Gedanke war. Denn nicht alle Keyboarder sind zwangsläufiug "Klimperer" - i.d.R. kommen die durchaus (seitens Ihrer Ausbildung) vom Piano oder von der Orgel und es gibt da sicher eine Menge gute Leute. Ich glaube die werden manchmal zu unrecht ein wenig belächelt, da Keyboards eben allzu oft billig daherkommen und mit allerlei dürftigen Hilfsmitteln vermeitlich schnellen Erfolg versprechen.

Was das gezeigte Buch angeht - so etwas in der Art hatte ich mal als Kind und es war leider schrecklich (ja ich gebe is zu ich habe mit 8-9 Jahren mein Glück schon einmal im Keyboardunterricht versucht, damals jedoch vergebens). Diese Bücher zielen i.d.R. tatsächlich darauf ab, dass die Begleitautomatik dir eine Menge abnimmt. Du schlägst die Akkorde nur noch an der richtigen Stelle (am Anfang des Taktes o.ä.) einmal an und die Automatik macht eine rhythmische Begleitung daraus... es hilft also ggf. um Akkorde zu lernen, aber eben eher nicht die Begleitmuster. Zudem wird auch hier letztlich "nach Noten" gespielt.

Der größte Unterschied besteht für mich im Repertoire. Bei Gruppe 2 sind es Stücke, bei Gruppe 1 sind es Patterns, Licks, Basslines, Arpeggien, Pentatoniken... und jede Menge Harmonieverbindungen in allen möglichen Tonarten (und das Erkennen und Verstehen dieser).

Ich glaube Peter hat eine entscheidende Sache gesagt: Letztlich besteht die Kunst vermutlich darin sich eine Art Werkzeugkasten anzulegen aus den o.g. Dingen (anstatt nur auf ein Repertoire in sich geschlossener Stücke hinzuarbeiten). Wenn dieser erst einmal breit genug ist, kann man eine Menge Kombinationen situativ zusammenbauen und immer wieder etwas (mehr oder weniger) neues daraus generieren.

Ich werde wohl zunächst einmal weiter beim Klassichen bleiben (auch weil es mir recht effektiv erscheint um zunächst einmal den Weg "vom Notenblatt durchs Gehirn in die Finger" noch besser zu verinnerlichen, und der sollte wohl durchaus zunächst einmal zu einem gewissen Grad sitzen) und versuchen nebenher ggf. auch Akkordübungen, Begleitmuster, etwas Gehörbildung etc. mit in meine Übungen einzubauen. Auf mittlere Frist überlege ich mir dann, ob mich ggf. ein anderer Lehrer in diesem Feld noch einmal weiter bringen kann. Ich bin leider kein guter Autodidakt und fühle mich mit etwas Anleitung doch wohler. Ich werde in ca. einem Jahr ohnehin umziehen und neu suchen müssen - vielleicht ist das dann eine gute Gelegenheit.
 
Muss man denn folgen, wenn irgendein Niemand zum "mal-was-Spielen" auffordert?
Wenn das, was man dann, so man will, zum Besten gibt, nicht gefällt, weil's nicht populär genug ist oder aus ähnlichen Gründen, soll er/sie doch selber spielen!
 
Muss man denn folgen, wenn irgendein Niemand zum "mal-was-Spielen" auffordert?
Wenn das, was man dann, so man will, zum Besten gibt, nicht gefällt, weil's nicht populär genug ist oder aus ähnlichen Gründen, soll er/sie doch selber spielen!

Ich verstehe den Punkt. Aber natürlich habe ich auch ein eigenes Interesse daran, mir diese "Art des Spielens" zumindest bis zu einem gewissen Grad anzueignen. Die Formulierung des Themas war wohl auch gewählt, um ein wenig Interesse zu wecken. Denn den Satz "Spiel mal was" kennen wir sicher alle!
 
Außerhalb der Familie hab ich den Satz noch nicht gehört.

Nachtrag: stimmt nicht ganz, in der Ausbildung kam er natürlich auch immer mal vor. ;-) Aber in der Freizeit nicht wirklich. Außer, ich war als Klavierspielerin da. In meiner Zeit als Musikerin in einem Amateurtheater wurden die Proben des Öfteren mit Spontansessions abgerundet. Meist brachte irgendjemand Noten mit und bat darum, von mir am Klavier begleitet zu werden.
 
Ich verstehe den Punkt. Aber natürlich habe ich auch ein eigenes Interesse daran, mir diese "Art des Spielens" zumindest bis zu einem gewissen Grad anzueignen. Die Formulierung des Themas war wohl auch gewählt, um ein wenig Interesse zu wecken. Denn den Satz "Spiel mal was" kennen wir sicher alle!
Bei Eigeninteresse gilt mein Einwurf natürlich nicht. ;-)
 

Hallo @alle

Dies ist, glaub ich, mein erster Post hier :)
Ich bin wie du Erwachsener Anfänger am Piano und nehme seit einem Monat klassischen Klavier Unterricht.
Eigentlich möchte ich Pop Musik spielen, aber einen Lehrer dafür zu finden ist halt nicht einfach.
Außerdem glaub ich, dass mir der klassische Unterricht nicht nur die Fingerfertigkeit vermittelt sondern auch eine Praxis nahe Musiktheorie.

Was mir aufgefallen ist, und was mich dazu bringt, hier nicht nur Mut zu lesen:

Ich glaube hier werden die Begriffe "musiker der Gruppe 1" und "improvisierten" etwas vermischt :)
Unter improvisierten Stelle ich mir ne Gruppe Jazz Musiker vor, die sich kennen lernt und spontan zusammen jammt.
Ich glaub Free Jazz heißt das und klingt in meinen Ohren eher grauenhaft:-D

Der Musiker der Gruppe 1 setzt sich ans Klavier und spielt die Pop Nummer, die gerade im Radio läuft.

Das hab ich früher auch mega bewundert, jedoch etwas fest gestellt:
Nicht alles was "spontan" klingt, ist auch spontan aus den Fingern geschüttelt.
Meist ist es einfach geübt bis es auswendig vorgetragen werden kann.
Das hat eigentlich nichts mit spontan oder Improvisation zu tun, sondern ist wie in der Klassik auch, einfach erarbeitet.
Vielleicht ist die Struktur von John Lenons "imagine" etwas leichter als Bachs wohltemperiertes Klavier, aber es wurde so oft geübt das es einfach im Kopf/finger Gedächtnis hängen geblieben ist. Das spielt sich dann auch quasi von allein.

Und dann gibt es noch die Musiker, welche zumindest ein recht gutes Gehör hab und im besten Fall, ein geballtes Fachwissen im Bereich Musiktheorie nutzen können.

Eine Freundin von mir zb hat ein unglaubliches Gehör. Die schaut sich im tv eine Werbung an, geht an ihr Klavier und Spiel, nach ein paar fehlversuchen, die gerade gehörte Musik nach.
Sie hört einfach die Akkorde und die dazu gehörige Melodie heraus und durch ihre Erfahrung kann sie diese fast 1:1 umsetzen.

So ein Gehör kann natürlich nicht jeder haben ( reine Melodie kann ich auch hören, jedoch bin ich bei Akkorden raus, hoffentlich kommt das noch :) ).

Aber auch wenn man dieses unglaubliche Gehör nicht hat, ist das nicht der Untergang.

Gerade Pop ist nicht immer kompliziert gestrickt ( auch wenn es sehr gute gegen Beispiele wie zb Elton John gibt) und vieles sind fast gleiche Strukturen, ähnliche Pattern und leicht abgewandelten Melodien.
Ich hab irgendwann mal was von einer "pop Formel" gelesen, aber nicht weiter gelesen, schade :-D

Da macht die Erfahrung einfach vieles wieder gut, und du hörst das Chorus aus Song A ungefähr so klingt wie die Strophe aus Song B.
Oder das Song C fast schon ein Cover von Song D aus den 80zögern ist, den du zufällig mal im Unterricht hattest.
Beispiel dafür ist zb. Sky and Sand von Paul Kalkbrenner, dessen Bass Melodie 1:1 Pachelbe's Kanon in D ist.

Solltest du da eine Melodie erkennen hilft dir dann dein wissen um tonleitern und dem entstehen von Akkorden sowie deren Funktion, auch relativ zügig die entsprechende Akkord Begleitung zu finden.

Das ganze Bedarf meiner Meinung nach also nicht einen 22 Semester langen Jazz Studium und 1 Millionen Büchern sondern einfach Übung, Zeit und Erfahrung.

Vielleicht hast du Zeit, neben deinen klassischen Pensum immer wieder einen Pop Song (egal ob Beatles oder die Höhner) zu erarbeiten?
Oder du gehst mit deinem Lehrer das Thema Gehör Bildung an.
Das bringt dich auch relativ zügig dazu, einfach am Klavier los zu legen ohne den Trauer Marsch in F Moll auszupacken:-D
 
Ich hab irgendwann mal was von einer "pop Formel" gelesen, aber nicht weiter gelesen, schade
Vermutlich war das nichts anderes als eine einfache Kadenz, auf der viele Popnummern aufbauen. Die "Pachebel-Kadenz" ist z.B. auch so eine. Das gibt es einige solcher "Formeln" wie 1-5-4 oder 1-4-5 oder 1-5-6-4....
Unter improvisierten Stelle ich mir ne Gruppe Jazz Musiker vor, die sich kennen lernt und spontan zusammen jammt.
Ich glaub Free Jazz heißt das und klingt in meinen Ohren eher grauenhaft
Das Feld der Improvisation ist unendlich weit. Frage mal die Orgelspieler oder Korrepetitoren hier. Die machen so was nur und das ist weit weg von Jazz.
Und was Du als "free Jazz" bezeichnest, kann auch sehr eingängig klingen.
 
Unter improvisierten Stelle ich mir ne Gruppe Jazz Musiker vor, die sich kennen lernt und spontan zusammen jammt.:-D

Du hast komische Vorstellungen! :-)

Nee nee, Improvisation hat es immer schon gegeben. Oder meinst Du, der erste Mensch, der die Beinflöte erfunden hatte, dachte: "Potz Donnerschlag, damit kann man ja Musik machen! Naja, könnte, ich habe gerade keine Noten da ...."

Meine Freundin hat schon erlebt im Gottesdienst als Organistin, wie - ohne Vorankündigung! - der Pfarrer eine Bild an die Wand projiziert und die Organistin wurde aufgefprdert, passend zum Bild, zwei Minuten auf der Orgel zu improvisieren. Passende Improviation zum Abendmahl ist ja Standardprogramm, wenn sie verfolgt, wie lange diese Austeilrunde dauert und wann man dann wieder Schwenk zurück in die Tonikaoase einleitet. Der Rückspiegel an der Orgel hilft da sehr.

Der Orgellehrer meines Klavierlehrers konnte auch noch dreistimmige Fugen improvisieren.

Ich habe mich auch schon mit einer Tänzerin getroffen für eine Darbietung im Rahmen eines Jubiläums; sie zeigt mir, was und wie sie was macht, und ich habe spontan eine Idee gehabt und die dann bei der Aufführung ein paar Tage später als Basis zur Improvisation genommen, darauf achtend, was sie gerade macht ... oder als nächstes machen könnte. Und das war definitiv nicht 'Jazz', wie man es sich landläufig vorstellt.

Improviation ist ein weites Feld. Und bei weitem nicht auf Jazz fest gelegt.

Achja, schon mal Kadenz gehört:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kadenz_(Instrumentalkonzert)

Oder mal den Spaß mit dem Generalbass:
https://de.wikipedia.org/wiki/Generalbass

Irgendwie ist das Thema 'Improvisation' mal für 150 Jahre aus dem Curriculum der klassischen Musik verschwunden und wieder aufgetaucht.

Steve Lacy wurde mal gesagt, er soll ein kurzes Statment, so 15 Sekunden, zum Thema 'Improviasion' machen. Er sagte: "In fifteen seconds the difference between composition and improvisation is that in composition you have all the time you want to decide what to say in fifteen seconds, while in improvisation you have fifteen seconds." Er brauchte dafür 15 Sekunden.

Wenn ich frei spiele, mache ich 'instant composing'. Ich habe einen Plan, eine Idee, mit der spiele ich. Besonders spannend, wenn man alleine dort steht, vor dem Publikum, und man hat nur ein Saxophon. Man hat sich zwar vorbereitet, mein Name stand ja schon auf der Einladung zur Vernissage. Aber nix Noten. Wie schon die Klingonen immer sagen: "Noten sind nur für die Schwachen und Furchtsamen". :-)


Ich komme ausbildungstechnisch vom Typ 2 (rein klassischer Klavierunterricht), aber improvisiert, ausprobiert, Musik nach Gehör gespielt, das habe ich schon immer. Also Typ 1 bin ich auch.


Grüße
Häretiker
 
Öhm Leute,

Beißt euch nicht so an dem "jazz Musiker" fest.
Ich dachte der Smiley genügt um es als Witz ab zu tun. ;)

Ich weiß schon was eine Kadenz ist, kenne die einzelnen Funktionen und kann mir daraus auch Akkorde basteln.

Mit dieser "pop Formel" wollte ich auch nicht auf "schon mal was von Kadenz gehört" hinaus. Sondern dass es eben bestimmte Kadenzen gibt, die in bestimmten Musik Richtungen immer wieder auftauchen wie zb im Blues.
Das ganze hilft einen, bei bestimmen Musik Richtungen ein immer gleiches Gerüst zu nutzen.
Höre ich einen Blues und man würde mich auffordern diesen nach zu spielen, würde ich von vornherein sagen das ich das am Klavier nicht kann. :D
Aber ich weiß das ich mit I7-IV7-V7-I7 recht sicher liegen würde.

Klar, kann auch ein Blues "stärker" aufgebaut sein und komplexere Strukturen aufweisen und ja, manchmal gehen Pferde auch kotzen.
Aber in der Regel lieg ich mit meiner Grund Struktur nicht falsch.

Was den Thread startet meiner Meinung nach eher hilft als eine Keyboard Schule, sind Grundlagen der Formenlehre.
Für mich ist das wie eine Schablone, welche ich auf ein Song legen kann und die dann auch, bis auf einige Punkte schon mal passt und mir somit grob den Weg durch ein Stück zeigt, auch wenn ich das eigentlich nicht kenne.

Und nun, schönen Sonntag noch:super:
 
Öhm Leute,

Beißt euch nicht so an dem "jazz Musiker" fest.
Ich dachte der Smiley genügt um es als Witz ab zu tun. ;)

Den Smiley habe ich gesehen, aber damit weiß ich nicht, wie weit er zurückreichen sollen (bezieht sich das nur auf 'grauenhaft', auf 'Free Jazz' oder die 'jammenden Musiker'?) und wie intensiv (war nur der 'Free Jazz' schlimm oder ist auch 'Jazz' ohne 'Free' grauenvoll?).

Das Problem, wenn man den Gesprächspartner nicht wirklich kennt und nur ringeschränkte Informationskanäle hat. Hätte ich mir den spätabendlichen/frühmorgendlichen Sermon ja fast sparen können. :-)


Aber wozu eine Formenlehre, frage ich mich immer ... man hat doch einen Satz gesunde OIhren und kann doch ausprobieren, was die Leute so machen und spielen. Dachte ich immer. Weil das bei mir so ablief: hören => analysieren => experimentieren => Regeln/Lickes/wasuachimmer ableiten => in der Impro einsetzen. Und wieder von vorne. Hören sollte man ja sowieso machen, wenn man Musik spielen will. Habe ich mal gehört. :-)

Ergo:
Welchen Stil man spielen will, das soll man sich auch anhören. Und dann, siehe oben ...

Grüße
Häretiker
 
Was mir, schon länger, aber auch durch diesen Thread wieder hervor geholt, durch den Kopf geht:

Man "muss" Musik praktizieren, Instrumente gebrauchen. An dieser Stelle ist für mich, grade in der heutigen Zeit, ein Knackpunkt. Welchen Sinn hat es Musik zu machen? Für wen tue ich das? Etc.

Wo findet heute ein solcher "Gebrauch" statt wie er bspw. vor vielen Jahrzehnten stattfand?
Also wo treffen sich eine Hand voll Menschen und musizieren zusammen, kommunizieren zusammen mit ihren Instrumenten?

Wo findet dieser Dialog "unverfälscht" und direkt statt und zwar ohne "Übersetzungstool" Noten, die zuallererst Musiker trennen. Nicht nur von ihrem Gehör sondern auch von sich selbst und einem Progress in ihnen der künstlich unterfüttert wird.

Wenn es nicht Noten sind, dann sind es die assozierten Bilder oder die unterschwellig mit rezipierte Anzahl der Klicks, die Arbeit des Video - dreh - Mannes, oder der Stylisten.

Hinzu kommt: Wo ist musizieren noch etwas wert? Wo gibt es eine Bühne auf der kein Alleinunterhalter mit einem Tyrus MMMCII rumjuckelt und alles in C greift und vom Stick spielt?
Wo gibt es wertschätzende Hörerschaft? Wo werden Lieder nicht von Ralphs besiegelt und produziert wie Aktions- Sommer- Sonder- Angebote oder Bratmaxe?

Wo kann noch ein kommunikativer Austausch stattfinden auf einer Ebene die nicht nur theroretisch erschließbar ist an letzter Stelle der Mediensoziologie, so als Antimaterie? (Ich weiß, Schlagwort, aber es trifft was ich meine, ohne Umschweife)

Gibt es sowas? Gab es sowas? Soll es sowas überhaupt geben?

Ich sage das bewusst vor dem Hintergrund des "spontan für jemanden spielen".
Vor der Dialektik: Nachäffen und eignen Stil entwickeln.

Was passiert hier? Ist es etwas "von innen heraus" oder ist es etwas was ein "Inneres" hypothetisch konstruiert weil so viel "Hüllsubstrat" (Langlang - Gehampel, ARD - Abendsendung, Glitzer - Blink - Klatschtafeln, feine Zwirne (siehe Sex - sells), und noch ein riesen langlanger Rattenschwanz von Begleitgedanken, einen Kern, ein Inneres benötigen? (Auch wenn ich trotzdem sage dass es nur Vakuum ist. Ein Horoskop findet auch immer jemanden der für sich eine Wahrheit darin ausmachen kann...)

Wenn der Thread-Ersteller in seinem Ort in Kneipe xy ein Klavier hätte und Freunde an anderen Instrumenten. Wenn diese Kneipe dann nicht immer die "Konserven(wixx)mucke" lauter drehen als die Instrumente es hergeben. Wenn diese Hand voll Musiker dann für sich ist/sind. Sie "sich selbst erfahren können" (ich weiß Esotheriker Einstiegsvokabular), vielleicht noch ein Duzend Hansel zuhören und ... ach ... funktioniert heute nicht mehr. Soll es auch gar nicht.

Wenn diese Menschen dann musizieren, für sich, durch sich, für andere, durcheinander, dann schlägt man einen Weg ein, den wahrscheinlich noch nicht so viele Menschen vor einem gegangen sind.

Aber wir beten die an, die es immer mal wieder zwischendrin schaffen ihren eignen Weg zu finden.

Und ja: auch Konzertpianisten sind nicht gefeit vor dem "anbeten der Asche". Grade sie nicht. Aber sie haben ja hie und da eine Bühne und ein Auditorium dass einen klaren und unverstellten Zugang zur Musik hat ;)

Viele Schnippsel, unsortiert und bisweilen hypotetisch, mal polemisch, auch fragwürdig und noch dazu am Ende im falschen Thread. Nicht sonderlich drüber aufregen.
 

Ich bete niemanden an. Aber ich finde Chopin gut. :super:




Ernsthaft: Es mag ja durchaus Freude bereiten, über "Musik" zu soziologisieren. Warum nicht. Im Grunde hat jeder Mensch, der sich aktiv mit Musik befasst, mindestens einen hinreichenden Grund, viel Zeit in diese Leidenschaft zu investieren. Diese Gründe sind so vielfältig und individuell wie die Musizierenden selbst.
Man möchte hinzufügen: Und das ist auch gut so.
 

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