Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

  • Ersteller des Themas Viva la musica
  • Erstellungsdatum

Den ersten Satz habe ich mittlerweile eigentlich auch abgeschlossen. Den zweiten habe ich noch nicht begonnen, da ich erstmal zwei andere Stücke dazwischen angefangen habe. Ich befürchte, die werden mich noch etwas beschäftigen...
Aber spielen möchte ich den zweiten Satz auf jeden Fall trotzdem bald.

Jetzt übe ich noch etwas, mit den ganzen Varianten nicht ständig durcheinanderzulommen
Das Problem habe ich auch. Wenn ich den Satz durchspiele, dann lässt oft die Konzentration an irgendeiner Stelle nach und ich verwechsle die Tonart, in der ich gerade bin mit einer der anderen vorkommenden.
Spielst du den Satz auswendig? Ich brauche immer noch die Noten.

Burgmüller La gracieuse dazwischen geschoben und das war eigentlich eine perfekte Ergänzung/Vorbereitung auf den Beethoven
Ich hatte die La gracieuse kurz vor der 49,2 gespielt. Für mich war es enttäuschend, wie wenig mir das gefühlt gebracht hat für die Verzierungen in der 49,2.
 
Hallo ihr SpätanfängerInnen!
Mittlerweile spiele ich seit 4 Jahren Klavier, davon ca. 2,5 mit Unterricht von insgesamt 3 KL.
Kürzlich hatte ich "Von fremden Menschen und Ländern" in Arbeit, es war echt irre, wie leicht und zügig es zu lernen ging im Vergleich zu dem Anspielen von vor ca. 1 Jahr. Warum der große Unterschied? Ein prima KL, der Wert auf Technik, Sitzhaltung, Arm-, Gelenk-, Handbewegungen legte.
Nun nehme ich mir noch einmal diese Etüde von Henri Bertini vor:
 
Das ging mir mit den Fremden Ländern genauso, als ich sie vor einigen Monaten mal wieder rausgezogen hatte. Wobei leicht zu lernen - rein von den Noten her - fand ich es schon damals mit 2,5 Jahren Unterricht (inzwischen spiele ich vier Jahre mit Unterricht), schwer es schön zu spielen finde ich es immer noch.

Ich ackere mich immer noch durch Beethovens Sonate 49,2. Das längste Stück, dass ich je einstudiert habe. Mit dem 2. Satz bin ich jetzt auch bald durch. Aber es gibt noch viele Baustellen zum Verbessern. Ich finde die größte Herausforderung an so langen Stücken, dass man nicht mehr so viel Zeit hat, alles öfter zusammen durchzuspielen. Im Unterricht bin ich dann immer total im Stress, weil ich den Anfang nicht mehr aktuell geübt habe, und mir dann plötzlich wieder die Verzierungen misslingen, die Übergänge zwischen den Übeteilen nicht gut klappen und auch Variationen geübt werden wollen, wenn sie klappen sollen... Deswegen dachte ich zwischendrin, ich werde nie damit fertig. Aber so langsam wirds doch.

Parallel spiele ich noch das Bach Präludium BWV 934, das ja laut Henle-Einstufung eigentlich eines der leichtesten sein soll (Stufe 2 glaube ich). Aber Bach hat eine ganz eigene Schwierigkeitsskala verdient, finde ich. Da kann man immer gleich mal eine Stufe draufschlagen. Vor allem, wenn das letzte derartige Bachstück ein Jahr her ist. Und c-moll fällt mir mit dem Vorzeichendurcheinander gerade etwas schwer. Meine Tochter spielt gerade ihre zweite Invention (nach der 1 nun die 8) und ich weiß echt nicht, ob ich das aktuell hinkriegen würde. Jedenfalls nicht parallel zum Beethoven.
 
Wow, was für ein Unterschied zwischen diesen beiden Aufnahmen!
 
Die ganze Suite ist sicher "Henle 6", aber die Passacaglia ist mit einiger Übung gut spielbar und liegt gut in den Händen.
Im 2. Jahr wäre sie mir wahrscheinlich zu schwer gewesen.
Warum Gavrilov sie so heroisch präsentiert, weiß ist nicht - für einen Pianisten ist die Passacaglia doch pille-palle.

Die Einspielung der Händel-Suiten von Gavrilov und Richter sind aber große Klasse.
In einer Szene einer TV-Dokumentation, ich weiß nicht mehr welche Suite, kuckt Richter plötzlich mit viel Stirnrunzeln auf Gavrilov und die Noten.
Es gab eben mind. eine einstündige Doku im TV darüber - ein halbes Leben her...
Falls jemand einen Link dazu hat - gerne posten.
 
Meine KL hatte ganz spontan die Idee, dass sich einige ihrer Schüler vor der Sommerpause noch zu einem gegenseitigen Vorspiel treffen. Also übernächste Woche.
Was habe ich denn bitte so schnell vorspielreif?? Beethoven 49,2 bin ich jetzt zwar im Prinzip mit beiden Sätzen durch, aber vorspielreif, na ja, ähem... am Bach-Präludium 934 kämpfe ich auch noch, die ständigen Vorzeichenwechsel im zweiten Teil treiben mich noch zur Verzweiflung, da ist tatsächlich überhaupt das Treffen der richtigen Tasten noch die größte Herausforderung.

Also haben wir uns entschieden, die Süsse Träumerei von Tschaikoswky zu nehmen, hatte ich vor ein paar Monaten mal so nebenbei mitgemacht. Und die Polonaise Anh. 125 aus dem Anna Magdalena Bach Notenbüchlein wieder rauszukramen.

Und ich bin total begeistert, weil ich an diesen beiden Stücken jetzt merke, was für riesige Fortschritte ich am Klavier gemacht habe. Am aktuellen Stück kämpft man ja immer so, dass gefühlt fast nichts vorwärts geht. Aber die Polonaise, an der ich letztes Jahr doch eine ganze Weile rumgedoktert hatte und bis zum Schluss nicht zufrieden war, kommt mir jetzt so leicht vor! Die Problenstellen von damals - wie weggeblasen! Man muss sich wirklich öfter alte Stücke wieder rausholen! Gerade für Vorspiele! Eigentlich habe ich jetzt erst beim Spielen dieser für mich jetzt leichten Stücke die geistige Kapazität frei, um mich mit der Gestaltung zu beschäftigen. Macht total Spaß!
 

Ich habe nach den Sommerferien nun wieder mein unvollendetes Bachpräludium BWV 934 auf dem Notenpult und wollte hier mal nach ein paar Übetipps fragen.

Ich kämpfe vor allem mit dem zweiten Teil. Das immense Vorzeichendurcheinander sorgt dafür, dass ich ständig unsicher bin und sehr oft bei den Tönen danebenliege.

Ich übe bislang die Hände separat in der Hoffnung, das Stück durch beständiges Wiederholen so zu verinnerlichen, dass mir die Töne klar sind. Bei Teil 1 hat das funktioniert, aber da gibt es auch viel weniger Wechsel.

Ich habe das Gefühl, das ist recht langwierig so. Gibt es noch Tipps, wie ich das sonst noch üben kann?
 
Es handelt sich doch vielfach um Dreiklangsbrechungen. D.h. Nicht einzelne Töne spielen, sondern in akkordischen Strukturen denken (evtl. die Brechungen als Akkordgriffe trainieren). Die Balkenziehung suggeriert, daß es sich um eine „endlose“ Melodie handelt. Falsch! Sich überlegen, wo die melodischen Bögen enden. Diese Bögen singend verinnerlichen und dann dem Gehör nach auswendig spielen. Und natürlich die Fingersätze so gestalten, daß der Bewegungsablauf sich den melodischen Bögen anpaßt.
 
@Viva la musica
Ich würde mir auch erstmal ansehen, welche Dreiklärnge da in welcher Reihenfolge vorkommen.
Im zweiten Schritt würde ich (der ich das entsprechende Stück nicht kenne) nach "Mustern" suchen. Wahrscheinlich wird es da welche geben, die sich wiederholen (sie sind nur eventuell nicht so leicht erkennbar, wie die im bekannten C-Dur-Präludium).
Das/Die Muster würde ich dann auf einem Dreiklang einüben (idealerweise einer, der auch so im Stück vorkommt) und es dann nach und nach auf die folgenden Dreiklänge übertragen.
Wenn ich mir das C-Dur-Präludium anschaue, dann ergibt ein getrenntes Üben der Hände für mich keinen Sinn, denn erst beide Hände zusammen ergeben das geforderte Muster. Aber wie bereits gesagt kenne ich das Stück nicht, um das es bei dir geht.

Den "Dreiklangsfahrplan" sowie eventuell vorhandene "Anschlagsmuster" würde ich als Ansatz benutzen, um mir nicht jeden Ton einzeln merken zu müssen.
Ich bin allerdings von Haus aus Gitarrist und da fällt das Denken in "Chordprpogressions" und "Zupfmustern" naturgemäß leicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerne möchte ich in diesem Faden einen kleinen Exkurs machen.

Ich möchte allen erwachsenen Anfängern am Klavier meinen tiefen Respekt ausdrücken, für Eure Geduld, Euren Mut, Eure Frustrationstoleranz und Resilienz. Am Cello bin ich seit kurzem wieder als Anfänger unterwegs, quäle mich durch Band 3 der Suzuki-Celloschule und würde sooo gerne schon mehr können, kann es aber nicht. Versuche, mich an dem, was schon da ist, zu erfreuen und finde es teilweise so frustrierend. So, als könnte ich nicht mit Messer und Gabel hantieren.

Es ist wirklich sooo viel leichter, wenn man bereits als Kind mit einem Instrument weit gekommen ist.

Umso mehr zeugt es von Durchhaltevermögen und echter Liebe zum Instrument, wenn ihr spät mit dem Klavier anfangt und .... dabei bleibt.

Hut ab. Haltet durch. Es wird besser, es wird irgendwann sogar richtig gut.

Exkurs Ende.
 
Vielen Dank für die Tipps, die eigentlich genau mein Problem umreissen: Die Dreiklänge sind für mich tatsächlich nicht sehr offensichtlich, deswegen fällt mir die Orientierung so schwer. Vom Fingersatz liegt die akkordische Übung jetzt auch eher weniger nahe.
Es hat schon auch etwas den Charakter einer endlosen Melodie und eine meiner Schwierigkeiten besteht darin, in der Melodie Enden von Melodiebögen zu erkennen.
Aber sich aus diesem Fluss "singbare" Abschnitte rauszusuchen und diese zu verinnerlichen (ggf. Inkl. der enthaltenen Akkorde) werde ich auf jeden Fall mal versuchen, danke!,
Und getrennte Hände sind hier zum Üben wohl ein Muss, die linke hat eine ganz eigene Melodie, das Stück ist nicht mit dem C-Dur Präludium vergleichbar, finde ich.
 
quäle mich durch Band 3 der Suzuki-Celloschule
Das ist doch schon ein ganzes Stück weit!
und würde sooo gerne schon mehr können, kann es aber nicht.
Ich glaube, das geht aber allen so, ganz egal, auf welchem Level man sich bewegt.
Versuche, mich an dem, was schon da ist, zu erfreuen
Das ist das Wichtigste, finde ich!
Es ist wirklich sooo viel leichter, wenn man bereits als Kind mit einem Instrument weit gekommen ist.
Ja, definitiv. Deswegen bin ich für viiiel mehr Angebote in Kitas, Kindergärten und Schulen, die zur Instrumentalmusik hinführen.
 
Nach längerer Forumspause hab ich mich doch mal wieder angemeldet, um meine Freude zu teilen :D
Ich bin nun auch mittlerweile eigentlich falsch in diesem Faden, weil es bei mir jetzt auch 4 Jahre sind. Nach langer Quälerei mit meinem letzten Stück (Schuberts Ständchen) liegen nun ENDLICH die ersten Stücke von Chopin auf meinem Notenpult. Zwar noch nicht die Nocturnes, mit denen ich liebäugle, aber immerhin! Meine Musiklehrerin empfahl mir zum Einstieg in Chopin-Stücke erst einmal Präludien, und zwar das 4. und das 7., die ich aktuell parallel spiele. Danach vielleicht das Regentropfenprälude. Mal schauen 🙂 Das 7. Präludium gefällt mir nicht so gut, das ackere ich jetzt als Türöffner einfach mit durch, aber das 4. hat so ein wunderschönes Ende 😍
 

Zurück
Top Bottom