Ich bin jetzt wirklich ein Bach-Jünger, aber
ist doch überambitioniert. Die Inventionen sind großartig, aber wenn sie so viel Mühe machen wäre es vielleicht sinnvoll, sich erst noch mit den kleinen Präludien und Fughetten zu beschäftigen.
"Beschäftigen" kann man sich bestimmt 1 Jahr damit, wenn man mag. Ich kann mich auch mit Repertoirestücken immer wieder gewinnbringend beschäftigen, weiterfeilen, probieren. Aber wenn es 1 Jahr dauert, bis man es überhaupt flüssig spielen kann, würde ich das Stück eher nochmal weglegen.
Vielen Dank für die Gegenwehr
Da habe ich jetzt nochmal nachgeschaut und präzisiere: es war wohl nur
gefühlt 1 Jahr
Im ersten Jahr meines Wiedereinstiegs, noch ziemlich eingerostet unterwegs, habe ich das Stück Ende August begonnen. Zeitgleich mit einem kleinen Mozart Menuett. Dann hab ich 5 Weihnachtslieder gelernt und 6 alte Stücke „von früher“ wiederholt und im Unterricht besprochen, schließlich Ende Januar und Ende März neue Stücke angefangen. D.h. die Bach Invention 4 hab ich max. 7 Monate „bearbeitet“. Danach haben wir sie offiziell zur Seite gelegt, ich habe sie aber noch bis Ende April auswendig gelernt.
Der Urtext war sehr „nackt“, da hatte ich am Anfang Mühe, Fingersatz, Stimmen, Artikulation etc. zu finden. Und ich wollte die beiden langen Triller ausgedehnt trillern, was rechts ohne weiteres geklappt hat, links leider nicht.
Es kommt sicher auch noch darauf an, was man alles nebenher macht, und wo man die Prioritäten setzt. Ich habe so großen Respekt vor Bach, das merke ich bei meinem aktuellen Stück auch gerade wieder, dass mich das etwas hemmt, richtig „zuzugreifen“. Da mache ich dann oft noch anderes vorher, stattdessen usw.