Sonata facile, KV 545

Vanessa

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Liebes Forum,

dies ist das erste Thema, das ich bei Clavio eröffne. Es gibt hier im Archiv ein wunderbares Inhaltsverzeichnis und bisher habe ich da alles gefunden, wonach ich gesucht habe. Nun stelle ich allerdings fest, dass bei den Komponisten einer fehlt und das ist Mozart. Zu seiner Sonata facile finde ich da nichts. Daher freue ich mich, wenn mir jemand zunächst zu den Trillern in den Takten 4 und 15 bzw. 17 eine Frage beantworten könnte:

1. Takt 4: 2 auf g, dann fgf mit 143 und dann gfg mit 232, ist das sinnvoll? Ich habe die Bärenreiter-Ausgabe, da sind häufig alternative Fingersätze angegeben und meine Lehrerin hat mich zuweilen noch mit einem weiteren versehen. Nicht alles passt, für den Takt 11 in der linken Hand habe ich beispielsweise festgestellt, dass 5421 im Wechsel mit 5321 für meine Hand einfach besser passt als ausschließlich 5321.

2. Takt 15 bzw. 17: Fängt der Triller mit g oder mit a an? Also gaga und ein weiteres g zusammen mit dem h in der linken Hand? Oder agag und das h in der linken Hand alleine und erst das fis rechts wieder zusammen mit dem d links? Beim Triller den Finger wechseln, also 3231 (bei agag) und dann mit 2 auf fis? Oder nicht wechseln?

Vielen Dank schon mal jedem, der sich dieser Fragen annimmt! 😊
 
1. Takt 4: 2 auf g, dann fgf mit 143 und dann gfg mit 232, ist das sinnvoll? Ich habe die Bärenreiter-Ausgabe, da sind häufig alternative Fingersätze angegeben und meine Lehrerin hat mich zuweilen noch mit einem weiteren versehen. Nicht alles passt, für den Takt 11 in der linken Hand habe ich beispielsweise festgestellt, dass 5421 im Wechsel mit 5321 für meine Hand einfach besser passt als ausschließlich 5321.
😊

Takt 4: Statt gfg ist vermutlich efe gemeint. Der FS 143232 gefällt mir klanglich gut; für Pianisten, die ihre ersten Trillererfahrungen machen, ist vielleicht 232121 oder 232132 etwas einfacher.
Takt 11: 5421 für den G-Dur-Akkord ist für meine Hände deutlich entspannter und auch ein Standard-Fingersatz

Takt 15-17: Ich würde ihn auf der oberen Nebennote (also dem a) beginnen. Generell sind Triller Verzierungen. Man kann ihn genau ausmalen, aber irgendwann wird man zu einem Punkt kommen, wo man frei trillern kann und das klingt in der Regel besser. Das fis'' und das d' sollten zusammen erklingen. Trillern würde ich hier mit 31, aber es gibt sicher auch andere Lösungen (je nach Hand und Klangvorstellung).
 
1. Takt 4: 2 auf g, dann fgf mit 143 und dann gfg mit 232, ist das sinnvoll? Ich habe die Bärenreiter-Ausgabe, da sind häufig alternative Fingersätze angegeben und meine Lehrerin hat mich zuweilen noch mit einem weiteren versehen. Nicht alles passt, für den Takt 11 in der linken Hand habe ich beispielsweise festgestellt, dass 5421 im Wechsel mit 5321 für meine Hand einfach besser passt als ausschließlich 5321.
cccccv
Erstmal wäre zu kapieren, was da für T. 4 beschrieben wird...

Das 1. Viertel (g'') mit 2. - Verstanden.

Was soll dann fgf und gfg sein? das alles ist jetzt nur der Triller auf f'':konfus:? Mit vier Fingern?

das nachfolgende Sechzehntel-e'' dann also mit 1...

***

Ich würde auf dem 1. Viertel (g'') den dritten Finger nehmen. Zum Trillern auf f'' nur 23 und das e'' bekommt 1.
Ohne Fingerhakeln (vor allem ohne den vierten Finger, den kriegt man doch nicht so schnell reingewurstfingert)

Edit: @Scarbo vermutet wohl einen Tippfehler. Ich nehme für das Viertel-g'' weiterhin 3.
 
Takt 4: Ich würde den Daumen vermeiden, weil der Triller auf einer unbetonten Zeit liegt und der Daumen dazu neigt, den Anfang des Trillers zu betonen. Also besser g'' mit 3, dann den Triller mit 2324323 spielen - oder, wenn das für dich zu viele Noten sind: 24323.

Takt 15/17: Ist letztlich Geschmacksache, ich würde mit der Hauptnote beginnen, weil das g'' eine dissonante Vorhaltnote ist, der ich nicht noch eine Konsonanz voransetzen würde. Dann mit 1213243 (oder einfacher: 13243) trillern.

Grundsätzlich finde ich solche Wechselfingersätze auf Trillern sehr hilfreich und keineswegs schwieriger als Triller mit nur 2 Fingern. Braucht vielleicht etwas Gewöhnung, aber das Probieren lohnt sich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber bei Mozart fangen die meisten Triller mit der Nebennote an!
Die meisten - das sehe ich grundsätzlich auch so. Den ersten Triller kann man hier etwas nach der Bassnote beginnen; dann fängt man quasi mit der übergebundenen Nebennote an. Aber das ist dann schon nicht mehr facile... Den zweiten Triller beginne ich wegen der Vorhalts-Dissonanz mit der Hauptnote.

Kennst du den Fandango aus dem 3. Figaro-Akt? Da ist es genau umgekehrt - beginnt man die vielen Triller mit der Nebennote, entsteht jedesmal ein Vorhalt, der hier einen sehr schönen Effekt macht. Mit der Hauptnote begonnen sind die Triller hingegen etwas fad. Trotzdem hört man das leider oft so...
 
Noch ein Tipp für diese Sonate: Die Tonleiter-Passagen ab Takt 5 kann man mal mit folgendem Fingersatz probieren:
123 1234 4321 4321 | 123 1234 4321 4321 ...

Sorgt für eine brillante Artikulation und klingt ausgezeichnet, sofern man beim Versetzen der Hand keine Verkrampfungen einbaut.
 
Wenn man das Versetzen mit dem 4. Finger nicht mag, kann man ein vergleichbares Ergebnis mit
1-2-3-4 5-3-2-1 erzielen!
 
Vielen Dank euch allen für die wunderbaren Tipps, da hab' ich erst einmal was zu üben! 🙂

Takt 4: Statt gfg ist vermutlich efe gemeint. Der FS 143232 gefällt mir klanglich gut; für Pianisten, die ihre ersten Trillererfahrungen machen, ist vielleicht 232121 oder 232132 etwas einfacher.

Ich habe mal gelernt, getrillert würde mit der oberen Nebennote. Deshalb fgf. Auf den Fingersatz 143232 bin ich durch ein Youtube-Video gestoßen und er gefällt mir irgendwie! 😊

Erstmal wäre zu kapieren, was da für T. 4 beschrieben wird...

Das 1. Viertel (g'') mit 2. - Verstanden.

Was soll dann fgf und gfg sein? das alles ist jetzt nur der Triller auf f'':konfus:? Mit vier Fingern?

das nachfolgende Sechzehntel-e'' dann also mit 1...

Ja, das Viertel "g" mit 2. Und dann den Triller fgf (so sagt meine Lehrerin) mit 143 und die beiden folgenden Sechzehntel e und g mit 2 und 3 und das letzte Viertel e vor der Pause mit 2. Das irritiert mich bereits, weil ich dachte, man müsse mit der oberen Nebennote beginnen, hier soll ich aber mit f beginnen. 🤔

Die 3 für das erste g steht bei mir alternativ auch in den Noten. 2 oder 3!

Takt 4: Ich würde den Daumen vermeiden, weil der Triller auf einer unbetonten Zeit liegt und der Daumen dazu neigt, den Anfang des Trillers zu betonen. Also besser g'' mit 3, dann den Triller mit 2324323 spielen - oder, wenn das für dich zu viele Noten sind: 24323.

Takt 15/17: Ist letztlich Geschmacksache, ich würde mit der unteren Nebennote beginnen, weil das g'' bereits eine dissonante Vorhaltnote ist, der ich nicht noch eine Konsonanz voransetzen würde. Dann mit 1213243 (oder einfacher: 13243) trillern.

Grundsätzlich finde ich solche Wechselfingersätze auf Trillern sehr hilfreich und keineswegs schwieriger als Triller mit nur 2 Fingern. Braucht vielleicht etwas Gewöhnung, aber das Probieren lohnt sich!

Lieber Mick, ich schätze deine fundierten Beiträge immer enorm, aber da ballt sich häufig so viel Kompetenz, dass ich beim ersten Lesen überhaupt nichts verstehe! 😉

Takt 4: Kein Daumen auf den Beginn des Trillers, weil unbetonte Zeit, verstehe ich! Dass dieser Triller mit der Hauptnote f und damit nicht mit der oberen Nebennote beginnt, ist wohl so gedacht, oder? Dem Fingersatz zufolge spielst du hier dann gar keinen Triller, sondern einen Triller mit Mordent dahinter? Oder wie soll ich das Trillerende mit 323 verstehen?

Takt 15/17: die untere Nebennote ist in dem Fall fis? Aber dann schreibst du:

Den zweiten Triller beginne ich wegen der Vorhalts-Dissonanz mit der Hauptnote.

Ähm, untere Nebennote oder Hauptnote? Fandango sagt mir spontan übrigens nichts, aber ich werde da mal reinhören! 😊

Noch ein Tipp für diese Sonate: Die Tonleiter-Passagen ab Takt 5 kann man mal mit folgendem Fingersatz probieren:
123 1234 4321 4321 | 123 1234 4321 4321 ...

Bestimmt gut, ich hab' das jetzt aber schon so geübt, wie meine Lehrerin gesagt hat: 123 1234 5432 1432 ... Danke für den Tipp! 😊
 
Takt 4: Kein Daumen auf den Beginn des Trillers, weil unbetonte Zeit, verstehe ich! Dass dieser Triller mit der Hauptnote f und damit nicht mit der oberen Nebennote beginnt, ist wohl so gedacht, oder? Dem Fingersatz zufolge spielst du hier dann gar keinen Triller, sondern einen Triller mit Mordent dahinter? Oder wie soll ich das Trillerende mit 323 verstehen?

3-2-3 ist der Nachschlag. Hier sind mal - zur Verdeutlichung - mögliche Varianten des Trillers.

Leichteste Variante:
1736544398824.png

Virtuoser, mit mehr Noten:
1736544453354.png

Wenn die erste Trillernote mit dem Bass zusammen fällt, klingt das oft plump.
Deshalb sind diese Formen des Trillers etwas eleganter, aber auch schwieriger:
1736544576229.png

bzw.
1736544616952.png

Ich bevorzuge die letzte Variante. Die ist allerdings kaum geeignet, wenn diese Sonate insgesamt noch eine Herausforderung ist. Ich würde dir empfehlen, erstmal die einfachste Form des Trillers zu lernen; ausbauen kann man das später immer noch.


Takt 15/17: die untere Nebennote ist in dem Fall fis?

Triller haben üblicherweise keine untere Nebennote (habe ich oben korrigiert) - die untere Note des Trillers ist die Hauptnote. Bei Mordenten ist es umgekehrt, da ist die obere Note die Hauptnote und die untere die Nebennote. Hauptnote ist immer die geschriebene Note.

Der Triller in Takt 15/17 hat die Hauptnote g'' und die (obere) Nebennote a''.
 

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3-2-3 ist der Nachschlag. Hier sind mal - zur Verdeutlichung - mögliche Varianten des Trillers.

Leichteste Variante:
Den Anhang 73526 betrachten

Virtuoser, mit mehr Noten:
Den Anhang 73527 betrachten

Wenn die erste Trillernote mit dem Bass zusammen fällt, klingt das oft plump.
Deshalb sind diese Formen des Trillers etwas eleganter, aber auch schwieriger:
Den Anhang 73528 betrachten

bzw.
Den Anhang 73529 betrachten

Ich bevorzuge die letzte Variante. Die ist allerdings kaum geeignet, wenn diese Sonate insgesamt noch eine Herausforderung ist. Ich würde dir empfehlen, erstmal die einfachste Form des Trillers zu lernen; ausbauen kann man das später immer noch.

Triller haben üblicherweise keine untere Nebennote (habe ich oben korrigiert) - die untere Note des Trillers ist die Hauptnote. Bei Mordenten ist es umgekehrt, da ist die obere Note die Hauptnote und die untere die Nebennote. Hauptnote ist immer die geschriebene Note.

Der Triller in Takt 15/17 hat die Hauptnote g'' und die (obere) Nebennote a''.

Wegen deiner fundierten Ausführungen und weil ich immer alles genau wissen will, habe ich mir eben von pian-e-forte die Anmerkungen zu den Verzierungen ausgedruckt. 😉 Da steht der Triller, also "tr" ohne Nachschlag. Also in Takt 15/17 gagag. Dafür habe ich jetzt den von dir vorgeschlagenen Fingersatz 13243 einstudiert, der kommt mir echt sehr entgegen. Spielst du das alles mit Nachschlag?

In deinen Beispielen wird immer nach unten getrillert. Warum nicht nach oben?

Ja, ja, für mich ist das schon noch eine Herausforderung, aber ich mag das Trillern und Mozart sowieso! 😉 Danke für deine Hilfe, da werden bestimmt noch reihenweise Fragen nachkommen!
 
Den Triller in T. 15 spiele ich nicht mit Nachschlag - ein solcher wäre hier ganz unangemessen.

In deinen Beispielen wird immer nach unten getrillert. Warum nicht nach oben?
Das verstehe ich nicht. Die Hauptnote ist hier doch f'', Nebennote ist g''. Also wird nach oben getrillert. Die letztlen beiden Noten e''-f'' sind der von Mozart hier ausgeschriebene Nachschlag.
 
Den Triller in T. 15 spiele ich nicht mit Nachschlag - ein solcher wäre hier ganz unangemessen.

Das verstehe ich nicht. Die Hauptnote ist hier doch f'', Nebennote ist g''. Also wird nach oben getrillert. Die letztlen beiden Noten e''-f'' sind der von Mozart hier ausgeschriebene Nachschlag.

Natürlich, klar! Die davor notierte Viertel hat ja nichts mit dem Triller zu tun. Ich hab' heute zu viele Noten gelesen und bring' jetzt alles durcheinander. Entschuldige bitte.

Also genau wie beschrieben Takt 4 mit Nachschlag, Takte 15/17 ohne. Und ich üb' jetzt alles ohne! 😊
 

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