Ich höre was raus. Ich vermute stark, dass sich die Pianistin, was das innerliche Hören angeht, auf die Achtelnoten beschränkt hat.
Nun, ich konzentriere mich auf die Harmonien, und die wechseln von Triolensechzehntel zu Triolensechzehntel. Darüberhinaus gibt es in der linken Hand superinteressante Harmonieumdeutungen, wenn man das 1., 3., 4. und 5.Achtel als Haltenote spielt.Zum Beispiel spielt die LH im ersten Takt die Noten ais, d cis, eis, ais, fis (alles Achtel), das ergibt im Zusammenklang mit den Tönen der RH eine unglaublich farbige und überraschende Akkordfolge.
Davon merkt man natürlich nichts mehr, wenn man das Stück Prestissimo mit Viertel=76 (soll wohl punktierte Viertel=76 heißen) spielt.
Magaloff spielt im Metrum der punktierten Viertel (geht auch nicht anders bei dem Tempo), ich spiele im Metrum der Achtel, das heißt, daß beim "Triller" (der ja nicht wirklich ein Triller ist) abwechselnd die obere und die untere Note betont wird.
Der Reiz des Stückes besteht für mich in der harmonischen und rhythmischen Mehrdeutigkeit. Der Aspekt der "Fingerübung" interessiert mich überhaupt nicht und ich würde es auch nicht spielen, wenn es da keinen tieferen Sinn in der Komposition gäbe.
Übrigens ist Nikita Magaloff ist ein Pianist, einer der Lehrer von Martha Argerich.