Schüler mit pathophysiologischen Problemen - warum stehen KL auf dem Schlauch?

Marlene

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Meiner Wahrnehmung nach wollen/können sich KL nicht näher mit pathopysiologischen Problemen eines Schülers beschäftigen. Das gilt zumindest für die KL, welche mich unterrichtet haben. Egal wie oft ich bei pianistischen Problemen auf die Beeinträchtigung hingewiesen habe (damals ging es z.B. um eine Reizweiterleitungsstörung, die Hände haben dem Befehl "von oben" oft nicht gehorcht): Sie scheinen es nicht nachvollziehen zu können.

Mein aktuelles Problem: Der Treppensturz vor einigen Tagen hat die rechte Seite getroffen, eine der Prellungen betrifft die rechte Hand und den Unterarm. Hand und Handgelenk schmerzen, besonders das Grundgelenk von Finger 5. Dies hat u.a. zur Folge, dass ich die Oktaven im neuen Stück noch ungeschickt anschlage und nicht richtig binden kann.

Obwohl ich der KL davon - und vom Oktavenproblem - berichtet habe, hat sie die "abgehackten" nicht ausreichend legato gespielten Oktaven beanstandet. Ihr fehlendes Einfühlungsvermögen (trotz Schilderung) hat mich dermaßen frustriert, dass ich ihr angeboten habe, sie meine Treppe runterzuwerfen, dann wüsste sie wo es überall weh tut und was dadurch nicht geht.

Weil dieser Vorfall am Ende einer Liste zahlreicher ähnlicher Begebenheiten steht umtreiben mich einige Fragen:

  • Woran könnte es liegen, dass ein(e) KL - trotz wiederholten Erläuterungen - nicht nachvollziehen kann, dass gewisse Dinge derzeit oder grundsätzlich nicht oder nur schwierig möglich sind?
  • Hören KL nicht richtig zu, weil sie es gewohnt sind "von oben nach unten" zu unterrichten.
  • Haben KL keine Ahnung von rudimentärer Anatomie und Physiologie?
  • Werden diese Grundbegriffe - und die möglichen Auswirkungen auf den Klavier spielenden Schüler - in der Ausbildung nicht vermittelt?
  • Warum kann er/sie es sogar dann nicht nachvollziehen, wenn das Wort "Arthritis" fällt. Ich denke, dass jede(r) weiß, dass damit nicht alles möglich ist und besonders nicht schmerzfrei.
  • Sind viele KL didaktisch so sehr auf ihr "Programm" fixiert, dass sie nicht über den Tellerrand blicken können?

    Dass gewisse Beeinträchtigungen dazu führen, dass ein Schüler nicht so spielen kann wie er/sie möchte kann schon frustrierend genug sein. Warum frustrieren manche KL den Schüler zusätzlich mit diesem Mangel an Empathie, frage ich mich nicht zum ersten Mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, gute Besserung, Marlene!
Aber dieses Getue! Diese maßlos übersteigerten Ansprüche an eine Klavierlehrerin!
Unfall gehabt? Stunde absagen! Und wenn der Unterricht aus unerfindlichen Gründen trotzdem stattfinden soll, dann geh' der KL gefälligst nicht auf die Nerven!
 
Wenn ein Schüler oder eine Schülerin mit akuten Schmerzen zu mir in den Unterricht käme, würde ich wahrscheinlich nur Theorie o.ä. machen. Und darauf bestehen, dass man beim nächsten Mal besser auf sich achtet.
Chronische Beschwerden sind eine Sache, da muss man Wege finden, damit umzugehen. Ich habe eine Schülerin mit einer Gehbehinderung, die viele Körperübungen nicht machen kann, die für andere kein Problem sind. Da finde ich halt Alternativen.
Aber akute Schmerzen sollte man nicht ignorieren oder wegüben wollen.

Es gibt vieles, was man in der Ausbildung lernen könnte/sollte/müsste. Trotzdem sind Musikerinnen und Musiker keine Physio- oder Psychotherapeutrixe, und müssen es meiner Meinung nach auch nicht sein. Auch das Einfühlungsvermögen ist in unterschiedlichen Anteilen vorhanden, sowohl auf der lehrenden als auch auf der lernenden Seite. (Das war jetzt die Binsenweisheit des Tages.)
 
Danke, @Boogieoma und @antje2410.

Deutlicher als ich es kommuniziert habe wäre es nur noch gewesen, wenn ich sie tatsächlich die Treppe runtergeworfen hätte.
;-)

Haha, sehr nettes Kopfkino! :lol:

Aber im Ernst: Es gibt Menschen, die sind nicht empathisch, und können mit Schwächen anderer nix anfangen. Da muss man selber Konsequenzen ziehen.
Mit ihren Nicht-Reaktionen hat sie gezeigt, dass sie damit nicht umgehen kann... oder mag?
Das heißt für Dich (frei nach E. Presley "a little less conversation, a little more action, please!")"weniger Kommunikation, mehr Aktion" - in dem Sinne, dass Du das tust, was für Dich besser ist. Erst mal erholen, und im Unterricht deutlich sagen: "Ich will heute leichtere Stücke spielen, weil mir die Hand weh tut." Und wenn sie das ignoriert, dann solltest Du entweder die Stunden verfallen lassen, oder eine neue Lehrerin suchen. Eine bessere Lösung sehe ich nicht.
 
Nochmal zur Erinnerung: Es geht nicht nur um den aktuellen Fall, sondern auch um einige Vorfälle aus der Vergangenheit.


ich wünsche dir erst einmal gute Besserung!

Danke.
:-)

Wenn ich nicht spielen kann, dann soll ich gefälligst daheim bleiben und/oder mich schonen.

Ich kann - wie gesagt - spielen; dem Unterricht fernzubleiben sehe ich nicht ein, wenn das andere möglich ist.

Etwas anderes würde selbstverständlich gelten, wenn du eine dauerhafte Beeinträchtigung hättest, aufgrund derer du zu Verschiedenem körperlich nicht in der Lage bist.

Ich habe dauerhafte Beeinträchtigungen, bei denen - auch wenn @hasenbein anderer Ansicht ist - die Vermittlung der besten pianistischen Technik der Welt nicht hülfe.

Allerdings glaube ich, dass du das falsche von deiner KL erwartest.

Scheint so…

Danke für Eure Rückmeldungen und Denkanstöße die mir vor Augen gehalten haben, was ich eigentlich immer wieder wahrnehme: Meine Messlatte hängt nach wie vor zu hoch - sowohl mir selbst als auch meinen Mitmenschen gegenüber. Meine Ansprüche an mich und andere muss ich also noch deutlich reduzieren.
 
Aus deinen Texten lese ich eigentlich eine vorgefertigte Meinung über deine Lehrerin.
Du findest sie in diesen Belangen nicht emphatisch genug und ihre Reaktionen gefallen dir nicht. Wenn das deiner Meinung nach öfters vorkommt, musst du wohl wechseln.
Eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung ist wichtig. Wenn du der Lehrerin in gewissen Dingen nicht vertraust, ist es nicht gut für euer Verhältnis und den Unterricht.

Du scheinst mehrere körperliche Probleme zu haben, vielleicht solltest du dir einen Lehrer suchen, der sich damit auskennt oder der eine Zusatzausbildung in Feldenkrais, Alexandertechnik oder ähnliches hat. Also eine sehr körperbewusste Person, die sich mit derlei Dingen auseinandergesetzt hat.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Jeder Lehrer hat unterschiedliche Schwerpunkte und auch unterschiedliche eigene Körpererfahrungen. Wenn jemand selber noch keine körperlichen Probleme hatte, ist es selten, dass er sich damit viel auseinandergesetzt hat.

Deine Art, über deine Lehrerin zu schreiben und teilweise auch, was du ihr gesagt hast, finde ich aber grenzwertig. Das zeigt deutlich auf, dass du wechseln solltest. Jemandem sagen, man würde ihn dann auch die Treppe runterstürzen ... naja. Oder hier zu schreiben von festgefahrenem didaktischem Konzept und weiteren Dingen, nur weil jemand sich nicht mit deinem spezifischen Problem auskennt und darauf eine - für dich gefühlt nicht passende - Reaktion an den Tag legt, zeugt von einer sehr strengen Erwartungshaltung deinerseits gegenüber deiner Lehrkraft.

Also, wenn möglich, würde ich an deiner Stelle den Lehrer wechseln. Dem neuen Lehrer gegenüber aber versuchen, etwas offener zu sein bzgl. seiner Lehrkonzepte. Damit die Beziehung gesund bleibt.
 
Glück gehabt. Gute Besserung, sofern noch Beschwerden vorhanden.

Mal was anderes, was mir bei der Betrachtung deiner Treppe in den Sinn kommt: die glatte Holzoberfläche ist m.M.n. eine potentielle Unfallquelle.

Es gibt optisch kaum auffallende, transparente Aufkleber mit einer sehr rauhen Struktur, die man auf der Oberseite der Stufen anbringen kann.
Fallen kaum auf, können aber in Falle eines Falles denselbigen und somit Schlimmeres verhindern.
 
die glatte Holzoberfläche ist m.M.n. eine potentielle Unfallquelle.

@brennbaer, die Treppe ist keine Unfallquelle!

Die Stufen wären nur mit Socken an den Füßen unsicher, aber ich laufe nie barfuß oder auf Socken herum.

Auf der Treppe bin ich noch nie weggerutscht, sie hat - darauf habe ich extra bestanden - eine rutschhemmende Oberfläche. Der Treppensturz wurde durch Umknicken des Fußes verursacht.
 
Jemandem sagen, man würde ihn dann auch die Treppe runterstürzen ... naja.

Dass es ironisch-scherzhaft gemeint war hat sie sehr wohl verstanden.

Deine Art, über deine Lehrerin zu schreiben und teilweise auch, was du ihr gesagt hast, finde ich aber grenzwertig.

Das liegt aller Wahrscheinlichkeit daran, dass es einfach nicht passt zwischen uns und sie ziemlich nervig sein kann (z.B. mit ihre wiederholten Bekehrungsversuchen obwohl ich sie mehrmals gebeten habe dies zu unterlassen). Sie zeigt Dinge oft viel zu schnell, schon öfter habe ich sie gebeten langsamer zu spielen, damit ich es nachvollziehen kann. Erläuterungen sind teilweise schwer nachvollziehbar, weil sie mitten im Satz abbricht und bei einer Rückfrage nicht mehr weiß, was sie sagen wollte. Nicht ohne Grund habe ich vor einem Jahr den Unterricht nach neun Stunden abgebrochen. Weil ich am Klavier zu oft in "alternative Spielweisen" verfallen bin - wollte ich uns beiden eine neue Chance geben. Mir ist aber durchaus bewusst, dass auch ich recht kapriziös sein kann und das "es passt nicht" auf Gegenseitigkeit beruhen könnte. Das sind wirklich keine guten Bedingungen für einen harmonischen Unterricht.

Ebenso nötig bei der gemeinsamen Arbeit ist Vertrauen von beiden Seiten, Empathie des Lehrers, der genau wissen sollte, wie es dem Schüler gerade und beim Üben in bestimmten Situationen geht.

Und wenn sie das ignoriert, dann solltest Du entweder die Stunden verfallen lassen, oder eine neue Lehrerin suchen. Eine bessere Lösung sehe ich nicht.

Eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung ist wichtig. Wenn du der Lehrerin in gewissen Dingen nicht vertraust, ist es nicht gut für euer Verhältnis und den Unterricht.

Also, wenn möglich, würde ich an deiner Stelle den Lehrer wechseln.

"Gehe nicht mit unerledigten Dingen ins neue Jahr!", ist eine meiner Devisen. Eure Beiträge und Anmerkungen werde ich überdenken und eine Entscheidung treffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Marlene
es ging mir nicht um den akuten Fall.
Aber nach deiner Ausführung will ich nix gesagt haben. :schweigen:🙂
Bei mir ist halt fußgesundes und orthpädisch empfohlenes Barfußlaufen angesagt, wobei bei barfuß die Rutschgefahr nicht höher ist, als mit Schuhen. Am gefährlichsten ist strümpfig.
 

@Cheval blanc mich würde hier nicht wundern, wenn demnächst im Instrumentalunterricht fußpflegerische Spezialitäten bzgl Pedalgebrauch gefordert werden... ;-):-D

Einzig Akkupunktur bleibt heuer erspart, denn die Technik mit dem spitzen Bleistift ist mittlerweile verpönt.

Homöopathie allerdings boomt: geübt wird gerne in homöopathischen Dosen :-D:-D:-D
 
Och, so ne entspannende Fußmassage beim Klimpern hätte doch was für sich..
 
Witzigerweise hatte ich noch überlegt, wie ich den alten Fußfetischisten Quentin Tarantino auf originelle Weise in den Beitrag einbauen könnte.
War mir dann doch zu hirnschmalzintensiv, weshalb ich es sein ließ
Zumal ich ja auch nicht weiß, ob er auch auf über 50jährige Männermauken abfährt, oder doch nur Frauenfüße bevorzugt
 
@Peter und andere Moderatoren: Warum wird auf Seite 3 oben nochmal der erste Beitrag angezeigt?
 
@Marlene Genaugenommen wird er ÜBER der Seite 3 angezeigt. Und auch über jeder anderen Seite. Das sieht man daran, dass die Seitenauswahl erst unter dem Ursprungsposting steht.

Vielleicht wollen uns die Moderatoren daran erinnern, worum es im ersten Beitrag geht, so dass wir weniger vom Thema abschweifen.
 

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