Danke fürs Anhören und die Kommentare!
OT: ist das der Originalton Deiner Camera oder womit nimmst Du den Ton auf ?
Hallo Doc, nein, das ist nicht der Ton von der Kamera, sondern von einem Zoom H4-Recorder, an den (einfache) externe Mikros, AKG Perception 100, angeschlossen sind. Das ist jetzt schon fast 10 Jahre lange mein unverändertes "Setup"; irgendwann sind einmal bessere Mikrofone fällig...
Wenn Du meine freundschaftliche Kritik annehmen möchtest: Es gibt für mich da zwei Defizite, der erste ist klanglicher Art: Es klingt alles noch zu gleich, irgendwie recht staccatomäßig, hölzern, auch an den "lieblichen" Stellen. Vielleicht hilft mehr Pedal und eine gelegentlich schwerere und nicht so kurz angebundene Hand.
Das Zweite ist das fehlende Rubato... Nun, es ist ja eine Übeversion, ich denke, das entwickelt sich, aber im Moment ist einfach alles noch im selben Tempo heruntergespielt. Du brauchst noch Bögen und Formgebung
Lieber Drahti,
natürlich möchte ich Deine Kritik beherzigen. Mit "Übeversion" meinte ich allerdings nicht, dass ich mir bisher wenig Gedanken über die Gestaltung gemacht habe, nur sind diese Gedanken noch sehr im Fluss. Und davon abgesehen sollte das Etikett "Übeversion" natürlich auch als kleine Rechtfertigung für die noch offenkundig vorhandenen spieltechnischen Probleme dienen...
Mein erster Zugang zum Kopfsatz war tatsächlich viel "freier" und insgesamt deutlich langsamer als auf dieser Aufnahme. Mein Lehrer hat mich dann zu dem Versuch ermuntert, den ganzen Satz in einem wenigstens ungefähr ähnlich bleibenden Puls zu empfinden und gerade auch an den lyrischen Stellen (z. B. Seitenthema ab T. 55) keine exzessiven Rubati zu setzen oder etwa in der Durchführung diese über vier Seiten ununterbrochene, pochende Achtelbegleitung möglichst durchzuhalten (in der Aufnahme ab 7:28 - 9:30) und erst in der Coda (ab T. 331), wenn sich das Tor zum zweiten Satz öffnet, langsam etwas nachzulassen. Das Ziel dabei ist eben genau zu verhindern, dass dieser lange Satz in eine Folge von Einzelstellen auseinanderfällt (auch der Kontrast zum zweiten Satz wird vielleicht noch stärker ausfallen, wenn der erste etwas "strenger", insgesamt mehr dramatisch als lyrisch verstanden wird). Jetzt frage ich mich beim nochmaligen Anhören aber auch, ob ich nicht übers Ziel hinaus (oder daran vorbei-)geschossen bin (mein Lehrer hat die Version noch nicht gehört; ich bin gespannt, was er sagt). Was die klangliche Differenzierung angeht, gibt es ganz sicher noch viel zu tun. Mit dem Pedal möchte ich gerne zurückhaltend bleiben. Wenn der Klang "hölzern" wirkt, dann kann das nur daher rühren, dass ich gerade mit Begeisterung ein nicht ganz unbekanntes Buch mit dem Untertitel
Storia di un burattino lese. Nun klinge ich also selbst schon wie ein
pezzo di legno....
Noch einmal herzlichen Dank fürs Anhören und vor allem für die ehrliche und gleichzeitig konstruktive Kritik, die ich als Ansporn zum weiteren Nachdenken begreife!
Liebe Grüße,
Tobias