Klafina
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Ah, bin gerade fündig geworden. Hat sich erledigt, @rolf.
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In meinem "ersten Klavierleben" musste ich bis zum (subjektiv empfundenen) Erbrechen Czerny und Bartok spielen. Was genau, gelang mir erfolgreich zu verdrängen. Es scheint allerdings nicht geschadet zu haben.Czerny kann ja ein ganz guter Zuchtmeister sein....
Was meint ihr?
Es scheint allerdings nicht geschadet zu haben.
Die ersten gedruckten Klavierschulen (z.B. von Czerny) vermittelten so gut wie keine Theorie.
Hallo zusammen,
ich klinke mich hier mal kurz ein. Früher musste ich Hanon spielen; habe ich nicht gern getan. Meine jetzige, sehr gute (russische) KLin meinte nun, dass wir "für meine Motorik" einige Czerny Etüden durchnehmen.
Momentan spiele ich die "Schule der Geläufigkeit", bzw habe ich dort 3 Etüden auf bekommen, die ich üben soll. Besprechen werden wir sie erstmals dieses Wochenende, also nach 5 Wochen alleinigem üben. In den letzten Stunden haben wir den Fokus (zurecht) auf Chopin, Beethoven etc gelegt.
Hanon wird hier weitgehend abgelehnt und stattdessen werden Brahms, Cortot etc ans Herz gelegt - wie sieht es denn mit Czerny aus, wenn die Lehrerein bestimmte Etüden empfiehlt und auch ansieht/ das Üben unterstützt? Auch suboptimal?
Auf meine Anmerkung, dass ich ziemlich kontroverse Aussagen über Sinn oder Unsinn der Etüden gehört hätte, entgegnete sie nur, das würde mir sicher Spaß machen und jeder hätte da durch müssen; jedenfalls da, wo sie ausgebildet wurde.
Ich finde die Etüden bis jetzt nicht "schrecklich" oder langweilig und auf jeden Fall besser als Hanon, aber musikalisch besonders gehaltvoll eben auch nicht...
Verwende momentan jeden Tag ca 30 Minuten (von 90 - 120 Minuten) darauf.
Würde mich sehr über Einschätzungen freuen!
LG
Hallo,
ich möchte keinen neuen Thread zum Thema Hanon eröffnen, deshalb führe ich diesen einfach mal mit meiner Frage weiter. Dieses Thema Hanon bringt mich zur Verzweiflung. Ich schaffe es nämlich einfach nicht, diese Übungen (und ich bin gerade mal bei Nr. 3 angekommen) schnell zu spielen. Insbesondere die linke Hand fängt sofort an sich zu verkrampfen. Ich habe schon alles versucht - die Takte geteilt zu üben, abwechseln langsam und schnell, um herauszufinden, welche Handbewegung man für das schnell spielen braucht, habe ganze Unterrichtsstunden damit zugebracht, diese Übungen zu lernen und im langsamen Tempo (d.h. bis 76/min, 1 Schlag = 4 16tel-Noten) klappt das auch einigermaßen mit entspanntem Handgelenk. Aber sobald ich zu Hause sitze und versuche das Tempo zu steigern, verkrampfen die Hände völlig. Das gleiche gilt für Tonleitern.
Scheinbar bin ich aber die einzige, die dieses Problem hat und genau aus diesem Grund hatte ich mit 16 schonmal das Klavierspielen aufgegeben. Jetzt - mit 34 Jahren - habe ich vor 2 Jahren einen neuen Versuch gestartet und stehe wieder vor genau demselben Problem. Schon meine erste Klavierlehrerin hatte dafür überhaupt kein Verständnis. Mit meiner jetzigen Lehrerin (russische Schule) bin ich eigentlich sehr zufrieden und ich habe auch schon ein paar Fortschritte gemacht. Nur komme ich an diesem Punkt einfach nicht weiter.
Hat vielleicht jemand einen guten Tipp, wie ich besser üben könnte, oder bin ich einfach unfähig? Ich wäre euch sehr dankbar für ein paar Ratschläge!
Ja, genau das ist der Punkt. Ich persönlich bin mit Czerny, Bach und Clementi groß geworden, kann also weder zu Hanon noch zu Busoni oder Cortot viel sagen. Schon gar nicht kann ich beurteilen, welcher von den genannten Herren besser oder schlechter ist. Was ich aus eigener Erfahrung nur sagen kann: das ausschließliche Üben von Geläufigkeit und Fingerfertigkeit a la Czerny funktioniert zwar auch, macht das Lernen aber extrem zäh und langweilig, was gerade für Anfänger sehr frustrierend sein kann und oftmals zu Minderwertigkeitsgefühlen führt, nach dem Motto:das lerne ich nie! Insbesondere Czerny muß man, da hat @mick völlig recht, vor dem historischen Hintergrund sehen.Das war zu der Zeit einfach nicht nötig, weil beinahe jeder Klavierschüler auch Unterricht in Tonsatz und Kontrapunkt hatte. Zu Czernys Zeiten wurde noch sehr viel improvisiert - ohne sehr gute Theoriekenntnisse war das gar nicht sinnvoll möglich.
Ob Cortot, Brahms und Busoni für Amateure unabdingbar sind, will ich nicht beurteilen. Man kann Technik auch an Stücken üben oder sich selbst Übungen aus Stücken basteln. Spätestens, wenn man gezwungen wird, in kurzer Zeit neues Repertoire zu lernen, funktioniert das aber nicht mehr. Man muss dann sehr viele Bewegungsmuster sozusagen auf Vorrat gelernt haben, um das zu schaffen. Und mittels guter Theoriekenntnisse diese Muster auch auf Anhieb in alle Tonarten übersetzen können.
Ein Hobbypianist kann es sich bequem leisten, monatelang an einem mittelschwierigen Sonatensatz herumzuüben, ein Profi muss im Ernstfall die "Begleitung" *) einer Violinsonate von Beethoven in wenigen Tagen vortragsreif hinkriegen.
*) In Anführungszeichen, weil der Klavierpart sämtlicher Violinsonaten von Beethoven um nichts leichter ist als seine Klaviersonaten.
Hanon ist nun wirklich unglaublich langweilig. Man muss sich das nicht antun.
Die Übungen von Brahms und Busoni sind das Gegenteil, aber viel zu schwierig für Anfänger.
Cortot ist brauchbar, aber teilweise ebenfalls sehr dröger Stoff ( ich kann die Euphorie von Rudolf Kratzert, die er Cortot entgegenbringt, nicht verstehen).
(Mein Lehrer, der Cortot im Prinzip positiv gegenüberstand, meinte einmal angesichts einer absurden Cortot-Übung: ": An dem Tag hatte er wohl Morphium genommen".)...