Guten Tag ihr Lieben,
ich möchte mich nochmal als Threadersteller melden
, leider habe ich es irgendwie verpennt.
Ich habe einige Zeit, nachem ich den Thread eröffnet habe, doch dann zum Schellack entschieden.
Das Problem war, dass bei meinem Flügel ein schwarzer matter Nitrolack drauf war. Der gefiel mir nicht, deshalb die Entscheidung.
Nach sehr langer Recherche im Internet und Beratung mit Michael (Ruhe in Frieden mein Bester) habe ich die Wahl getroffen auf den Nitrolack den Schellack aufzubauen. Hätte ich den Nitrolack entfernt und dann komplett neu aufgebaut, wäre das ein Lebenswerk gewesen
.
Tiefe Kratzer und kleine Beschädigungen habe ich nicht ausgemerzt, das Alter (ca. 120 Jahre alt) soll man dem Flügel weiterhin ansehen.
Nach dem Feinschliff habe ich etwas mit Bimsmehl gearbeitet und anschließend Schicht für Schicht aufgebaut.
Ich möchte euch auch einige Tipps geben, falls jemand sich die Mühe machen möchte und seinem Liebling den alten Glanz wiedergeben will:
- Macht euch auf jeden Fall Gedanken, ob ihr wirklich soviele Stunden in das Projekt investiert wollt, da ihr in dieser Zeit lieber klavierspielen könnt. Falls ihr euch dafür entscheidet, dann bitte nie komplett neu aufbauen. Ich meine damit, dass der Flügel komplett nackt geschliffen wird und anschließend die Poren geschlossen werden. Das Porenschließen und der Neuaufbau kostet bei einem nackten Flügel wahrscheinlich zehn-mal soviel Zeit wie bei einer bereits vorhandener Schicht.
- Wie bereits in den vorherigen Antworten zu lesen war. Mischt eure Schellacklösung selbst, es ist einfach und günstiger. Es gibt genug Anleitungen im Internet. Und reinen Ethanol 98 % benutzen, keinen Spiritus (wurde aber vorher auch schon erwähnt
)
- Achtung mit dem Schleifpapier. Versucht immer mit 800er, besser 1000er Schleifpapier zu arbeiten. Da mit einem grobkörnigen Schleifpapier tiefer Kratzer entstehen, die anschließend wieder gefüllt werden müssen (sau viel Arbeit
).
- Für Porenfüllen immer grobe Stoffe (Putzlappen etc.) und für Schellack-Aufbau immer Leinen benutzen, ansonsten gibt es gute Seiten im Internet.
- Zum Aushärten würde ich als blutiger Anfänger nicht Benzoe nehmen bzw. keine fertigen Benzoe-Mischungen. Es ist für Profis geeignet. Das Problem dabei ist, dass man sich die Schicht damit schneller kaputt machen kann, als man denkt. Überlasst das Trocknen der Zeit.
- Zum herausziehen des Öls am Ende , wie oben erwähnt, die Zweihorn-Politur verwenden. Wer sich traut, kann auch nach und nach es nur mit Ethanol rausziehen. Aber auch nicht zu empfehlen.
- Wer zu Hause Katzen hat, soll am besten gar nicht damit anfangen
Ich hoffe, dass jemanden die Tipps nutzen und viel Erfolg.
Ich möchte mich auch hier an die Member des Forums bedanken, die mir sehr gute und zahlreiche Hilfestellungen gegeben haben.
Viele Grüße
Siggi