mick
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Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung... überall kommt immer wieder das gleiche Material vor!
Diese vier Opern sind allerdings ein zusammenhängendes Werk. Dort Motivklau zu unterstellen, ist so, als würde man Bach vorwerfen, dass er alle Sätze seiner 2. Partita aus demselben Material gemacht hat. Oder Beethoven, dass in seinen Sonatensätzen die Reprisen immer verblüffende Ähnlichkeiten mit der Exposition aufweisen. Aber gut, war ja nur Geblödel.
Ganz blödelfrei kann man sich in diesem Zusammenhang über die Opern Donizettis aufregen - die wurden seit seiner mittleren Schaffensperiode meist arbeitsteilig, beinahe industriell angefertigt. Kopisten und Schüler des Komponisten erhielten explizite Anweisungen, in früheren Opern nach verwendbarem Material für das aktuelle Auftragswerk zu suchen. So manche Musik erlebte auf diese Weise gleich ihre mehrfache Wiedergeburt. Strafmindernd kann man Donizetti immerhin zugute halten, dass er nur bei sich selbst geklaut hat.