Im Thomann Produktvideo der Neumann KV 184 ist kurz ein Schlagzeug zu hören.
Ja, aber ohne Trommel. Außerdem sind "Stumming" und "Bossa" die einzigen identischen Klangbeispiele, die alle von mir verglichenen Mikros
gemeinsam hatten, deswegen habe ich mich auf diese konzentriert.
Ich finde Thomanns Klangbeispiele wenig aussagefähig, denn die sind im Tonstudio entstanden mit den bestmöglichen Aufnahmeeinstellungen.
Das ist kein Argument, denn für gute Aufnahmebedingungen kannst Du ja selber auch sorgen (bzw. hast Du das schon erfolgreich getan, wenn ich Deine Aufnahmen mir anhöre: keine Übersteuerung, gute Mikro-Position etc.).
Und ein Flügel ist meiner Ansicht nach etwas völlig anderes als Bossa etc.
Das ist richtig, jedoch liefert die relativ höhen- und mittenreiche Gitarre natürlich einige gute Anhaltspunkte zu den grundsätzlichen Aufnahmequalitäten der Mikros (wenn ein Mikro Höhen vernebelt, oder Bässe verstärkt, oder Verfärbungen verursacht, dann wird es das ja bei
jedem Instrument tun).
Allerdings ist ein Flügel auch kein sehr höhenreiches Instrument, besonders wenn man zum Beispiel nur in der Mittellage spielt. Deswegen habe ich bei meiner Aufnahmetest-Improvisation auch bewußt im höchsten Diskant und in den tiefsten Bässen gespielt, um alles abzudecken.
Zum Thema Klangbeispiele im Internet habe ich etwas interessantes gefunden aber ich höre keinen Unterschied zwischen Oktavas und Neumann KV 184
Ich schon, und zwar am ausgeprägtesten bei der Fantasie am Anfang beim Grand Piano Test. Die höhere Luftigkeit, sprich Transparenz, sprich Details, der Neumann höre ich da wieder heraus. Die Oktavas dämpfen die Höhen etwas ab, packen sie quasi ein wenig in imaginäre Watte, welche dann Details in den Höhen und teils auch in den Mitten verlorengehen läßt.
Wundert Dich das? Schau mal auf den Preisunterschied.
Der Preis ist für mich bei Audioequipment nicht unbedingt immer das Argument. Aus meiner früheren Begeisterung für HiFi weiß ich, daß es ab und zu Geräte gab (Tuner, Cassettendecks, u.a.), die etwa zum Preis der unteren Mittelklasse den Klang der Oberklasse (3 mal so teuer) erreichten, wenn das auch recht selten vorkam.
Auf jeden Fall ist die Welt jetzt wieder in Ordnung, wie man so schön sagt. Wenn ich die Rode gegen die Schoeps antreten lasse, dann offenbaren sich die Schwächen der Rode (in der Neutralität) recht offensichtlich. Die Rode sind also nicht wirklich so phantastisch, wie ich dachte.
Was Overhead ist weiß ich inzwischen, aber ich habe nichts über Vordämpfung der Mikrofone gehört. Was ist damit gemeint?
Was Peter sagte: man "schützt" die Mikros praktisch durch eine mechanische Vorrichtung vor zu hohem Schalldruck, der bei der Aufnahme dann Verzerrungen verursachen würde. Bei Deiner Aufnahme habe ich keine Übersteuerungsspitzen herausgehört, d.h. die Mikros kommen mit dem Schalldruck, i.e. der Lautstärke, bei Deinem Spiel dort zurecht. Etwas anders könnte es aussehen, wenn man eine fff-Liszt-Etüde oder sowas spielen würde, mit den Mikros direkt über den Saiten. Da könnten die Mikros dann evtl. überfordert werden, d.h. man nimmt entweder die Vordämpfung mit drauf, oder positioniert die Mikros weiter von den Saiten bzw. der Schallquelle weg. Ich würde Letzteres dann vorziehen, denn man weiß ja nicht genau, ob die Dämpfung irgendwelche Verfärbungen oder sonstige negativen Einflüsse auf den Klang reinbringt (sie sollte das natürlich nicht).
Viele Grüße
3K