Risse im Resonanzboden vom Duysen Bj1889

F

flügellover

Dabei seit
6. März 2024
Beiträge
7
Reaktionen
1
Hallo Commmunity,

2020 kaufte ich einen Duysen Salonflügel, 160. Er ist Baujahr 1889, und in den sechzigern weiß gestrichen worden. Er stand seit dem Krieg in einem kleinen Zimmer ohne viele Temperatur/Feuchtigkeitsschwankungen. Er gehörte dem Leiter des Radio Bremen Orchesters und wurde all die Jahre viel gespielt.

Der Klavierbauer hat alles geprüft, gereinigt und den Resonanzboden geölt. Die Wiener Mechanik wurde justiert.
Preis für den Flügel 3600€

Jetzt ziehe ich um und habe gemerkt: Der Resonanzboden ist mehrfach gerissen.

Was tun?
Inserieren bei Kleinanzeigen? Für wieviel?
Verschenken?
Entsorgen?
Reparieren (4500€)?

Mir blutet das Herz. Warum kann man nicht mit Rissen im Resonanzboden spielen? Hört das einer?

Dann gibt es noch diese Künstler die den Corpus ausweiden, ihn an die Wand hängen, Beleuchtung einbauen und eine Bar draus machen.

Für ein paar Anregungen wäre ich sehr dankbar. Wäre toll, wenn mein treuer Gefährte irgendwie eine weitere Verwendung fände. Kann ihn jemand brauchen?
 

Anhänge

  • ACBA0521-598E-4961-BA79-49736CBE4184.jpeg
    ACBA0521-598E-4961-BA79-49736CBE4184.jpeg
    255 KB · Aufrufe: 53
  • FFD85B65-5821-4CAF-A6EB-F7E0AB0883BB.jpeg
    FFD85B65-5821-4CAF-A6EB-F7E0AB0883BB.jpeg
    454,6 KB · Aufrufe: 53
  • 423A8E51-CBFE-4DD6-BF5D-2E4489D97AD8.jpeg
    423A8E51-CBFE-4DD6-BF5D-2E4489D97AD8.jpeg
    257,8 KB · Aufrufe: 55
  • 3F37D1F4-D38F-4DEC-B64F-F143F6C3F6F4.jpeg
    3F37D1F4-D38F-4DEC-B64F-F143F6C3F6F4.jpeg
    216,2 KB · Aufrufe: 57
Oh, Wiener Mechanik hat der Profi behauptet. Was dann? Irgendetwas Bechtsteinnahes? Duysen hat ja bei Bechstein gelernt.
 
Den Dämpfern nach sieht es nach einer ganz gewöhnlichen englischen Mechanik aus.
Eine Wiener Mechanik ist es definitiv nicht und der Profi kein echter Profi (vorbehaltlich irgendwelcher Missverständnisse, also wenn er das wirklich so gesagt hat). Der Flügel hat zwar nur 85 Tasten, aber davon kann man nicht auf Wiener Mechanik schließen.

Mir blutet das Herz. Warum kann man nicht mit Rissen im Resonanzboden spielen?
Wer behauptet das?

Das musst du uns sagen. Wenn dir beim Spielen (laut und leise) nichts auffällt, dann nicht.

Wäre toll, wenn mein treuer Gefährte irgendwie eine weitere Verwendung fände. Kann ihn jemand brauchen?
Warum willst du ihn nicht behalten?
 
Oh, das riecht verdächtig nach Quacksalber!
Wenn der Flügel keine "normale" Doppelrepetitionsmechanik hat, wäre die Alternative eine Collard & Collard-Mechanik. Spielt sich leicht und schnell, wenn sie gut reguliert ist. Findet sich in der Tat nicht so selten bei kleinen Flügeln von Duysen.
 
Hallo Commmunity,

2020 kaufte ich einen Duysen Salonflügel, 160. Er ist Baujahr 1889, und in den sechzigern weiß gestrichen worden. Er stand seit dem Krieg in einem kleinen Zimmer ohne viele Temperatur/Feuchtigkeitsschwankungen. Er gehörte dem Leiter des Radio Bremen Orchesters und wurde all die Jahre viel gespielt.

Der Klavierbauer hat alles geprüft, gereinigt und den Resonanzboden geölt. Die Wiener Mechanik wurde justiert.
Preis für den Flügel 3600€

Jetzt ziehe ich um und habe gemerkt: Der Resonanzboden ist mehrfach gerissen.

Was tun?
Inserieren bei Kleinanzeigen? Für wieviel?
Verschenken?
Entsorgen?
Reparieren (4500€)?

Mir blutet das Herz. Warum kann man nicht mit Rissen im Resonanzboden spielen? Hört das einer?

Dann gibt es noch diese Künstler die den Corpus ausweiden, ihn an die Wand hängen, Beleuchtung einbauen und eine Bar draus machen.

Für ein paar Anregungen wäre ich sehr dankbar. Wäre toll, wenn mein treuer Gefährte irgendwie eine weitere Verwendung fände. Kann ihn jemand brauchen?

Wiener Mechanik ist Quatsch!

Ebenso wie "Resonanzboden ölen"

Das Instrument hat Risse im Resononzboden - so lange der Stegdruck da ist und nix rasselt oder scheppert, ist des als optisches Ärgernis zu ignorieren.

Wenn es Probleme machen sollte - es läßt sich alles richten.

Duysen sind keine schlechten Instrumente.

Was mich an dem Flügel stören würde, ist das häßliche Spermaweiß mit dem er übertüncht wurde.
 
Der Klavierbauer hat alles geprüft, gereinigt und den Resonanzboden geölt. Die Wiener Mechanik wurde justiert.

Ja, Bremen. Alles Experten dort. Die justieren auch Kolbenrückholfedern, passen Vergaserinnenbeleuchtungen an und dichten Wiener Mechaniken herbei.

Bis auf Martin Henn, aber der hat halt nie Zeit.

Resonanzboden Ölen, geil. Hat er auch eine Neuresonanzung des Bodens angeboten?
 
Vielen Dank für die Infos. Man lernt doch immer viel hinzu.
Der Flügel paßt nicht ins neue Haus.
Gibt es außer Kleinanzeigen noch andere Möglichkeiten des Verkaufes für so ein tiefpreisiges Instrument?
Wie wäre hier die beste Vorgehensweise?
 

Nein. Im Musikzimmer des neuen Hauses steht schon ein Konzertflügel.
 
Kommt doch ganz darauf an: Ob man im Eigentum haust oder zur Miete. Ob man gut eingelebt ist oder nur weg will. Ob der Mietvertrag günstig ist und Nachbarn wie Vermieter angenehm. Ob man ein "Jäger und Sammler" mit viel Besitz ist oder eher ein "Nomade".
 
Nein. Im Musikzimmer des neuen Hauses steht schon ein Konzertflügel.
Manche habe von Oma einen S-155 oder M-170 geerbt, und Oma nannte ihn immer "Konzertflügel", weil, ist ja aus renommiertem Hause ... ...

Letztens hier mit einer Ärztin konferiert, die in ihrer Jugend erwog, Konzertpianistin zu werden. Die Ellies, protoypische Münsteraner hohe Beamte, verbaten es ihr, Ärztin zu werden sei sicherer...
Die daheim einen Konzertflügel stehen haben wollte.

Nun ja, einen "Ritmüller" aus China in der Länge um 210.

Als ich ihr sagte, was hier steht, ein 270er, kniete sie nieder und küsste mir die rechte Hobbypianistenhand.
Dann sah sie mich erwartungsvoll an.
Wollte wohl zu uns eingeladen werden ...

Es gibt keine DIN betreffs Benennung von Flügelgrößen. Im Sprachgebrauch hat sich jedoch eingebürgert, dass aktualiter eine Länge von ca. neun Fuß vorhanden sein sollte, das wären 275cm.

Da nicht immer schon ... Flügel in dieser Länge gebaut wurden, sei auch der Blick in die Vergangenheit erlaubt, und alte Flügel als Konzertflügel bezeichenbar, die die jeweils größte Länge im damaligen Konkurrenz-Portefeuille lieferten. Das können in den 1830er und 1840er Jahren Flügel von 235 oder 240cm gewesen sein, Steinway begann 1856 mit 260 langen Erard-Kopien, die man gleich mal von anfang an mit einteiliger Platte baute, und dann zudem noch schnellstens verbesserte.

Also, auch wenn der 185er oder 210er Flügel einer Pipapo-Company der Längste aus deren Hütte war, war er kein Konzertflügel, wenn z.B. Erards oder Boisselots oder Herzens zeitgleiche Flügel 245 maßen.

Witzig ist auch der Umstand, dass der kalifornische Rubinstein R-371 KEIN Konzertflügel ist, weil zwar mehr als ausreichend lang, jedoch mangels hoher Spannung in dem Teil ohne die volle Kraft, die man heutzutage auf der Bühne erwartet, um mit einem Orchester mitspielen zu dürfen. Der ist gefragt, weil er "rund" spielt, eine sehr geringe Inharmonizität aufweist, die aus dem "Nahe-Null-Sein" der Saitendicke resultiert. Die das physikalisch ideale, freie Schwingen umso mehr hindert, je dicker eine Saite ist.

Also ist es - in der heutzutage gewiggeligen Weltlage - mit etwas Kenne dennoch recht einfach, immer noch kostenfrei an einem guten Lach-Flash zu gelangen. Man wühle sich einfach mal nur durch die Angebote auf ebay unter "Musikinstrumente, Tasteninstrumente, Klaviere, Flügel" - wieviele der dort angepriesenen Flügel "Konzertflügel" sein möchten ..., sollen, angeblich.
 

Zurück
Top Bottom